BURGSTELLE WALDHAUSEN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Aargau | Bezirk Zurzach | Fisibach |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Burg Waldhausen war wohl der Wohnsitz eines 1113 erstmals erwähnten Freiherrengeschlechts, das bald darauf wieder aus den Quellen verschwindet. Im 13. Jhdt. wahrscheinlich neu errichtet, diente sie um 1285 den regensbergischen Dienstleuten von Waldhausen als Wohnsitz, im 14. und frühen 15. Jhdt. der Familie Stühlinger von Regensberg. Die Burgstelle liegt in Spornlage über dem unteren Bachsertal, gegenüber der Grottenburg Hohfluh. Auf dem Areal sind noch die Fundamentreste eines trapezförmigen Berings mit einem Wohntrakt auf der Ostseite auszumachen. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Infotafel bei der Burgstelle | bearbeitet von O. Steimann, 2016 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Im Dezember 1113 schenkte Adelberus «von Waldhusen» zusammen mit seinem Bruder Alkerus und dessen Gemahlin Mechtilt eine Mönchszelle, die sie auf ihrem Besitz in Wislikofen gegründet hatten, dem Kloster St. Blasien. Zur Schenkung gehörten auch zahlreiche Güter in den umliegenden Dörfern, von denen fast alle in dieser Urkunde erstmals erwähnt werden. Der Grund für die umfangreiche Schenkung ist nicht klar – möglicherweise wollten die Edlen von Waldhausen damit einfach für ihr Seelenheil sorgen. 1137 liess sich das Kloster diese Schenkung durch Papst Innozenz II. schriftlich bestätigen.
Die Freiherrenfamilie, die danach in keiner weiteren Schriftquelle mehr auftaucht, war möglicherweise verwandt mit den Freiherren von Fisibach. Sie dürfte ihre Burg im Bachsertal bereits im 11. Jhdt. gegründet haben. Ob die heute noch schwach erkannbaren Mauerfundamente bis auf diese Zeit zurückreichen, ist aber fraglich. Möglicherweise war die frühe Burg Waldhausen ein Holz- und Erdwerk. Nur der heute zum Teil noch erhaltene Burggraben, der den Sporn mit dem Burgareal vom Rest des Plateaus abtrennt, ist wohl schon damals angelegt worden. In Rechtshändel rund um die Zelle zu Wislikofen waren im frühen 13. Jhdt. vor allem die Herren von Tiefenstein, von Tegerfelden und von Kaiserstuhl involviert. Ob eine dieser Familien mit den Freiherren von Waldhausen verwandt war, ist unbekannt. Interessanterweise verkaufte 1285 Freiherr Lütold VIII. von Regensberg für 12 Mark Silber ein Grundstück an «Bertholt von Walthusen im Bachsertal». Dieser war offenbar ein Dienstmann und nicht edelfreien Standes. Eine Verwandschaft mit den früheren Herren von Waldhausen ist damit zwar nicht ausgeschlossen, aber angesichts der Quellenlücke von anderthalb Jahrhunderten eher unwahrscheinlich. Diese zweite Familie von Waldhausen könnte aber die steinerne Burg errichtet haben. Die trapezförmige Anlage nahm den östlichen Teil des Bergsporns ein und wurde wohl aus lokalem Material, aber auch aus herbeigeschafften runden Bollensteinen (Flusskieseln) erbaut. Die heute noch sichtbaren Fundamentspuren lassen keinen Turm erkennen, hingegen wurde offenbar der gesamte Ostteil der Burg durch ein langgezogenes Wohngebäude (Palas) eingenommen. Wo der Zugang lag und wie die Wasserversorgung sichergestellt wurde, lässt sich mangels Ausgrabungen nicht bestimmen. Offen bleiben muss auch die Frage, ob die Burg Waldhausen zusammen mit der Grottenburg Hohfluh auf der gegenüberliegenden Talseite Teil einer Talsperre war. Eine zaunartige Befestigung im unteren Bachsertal wird um 1500 erwähnt, und Volkssagen bringen die beiden Burgen miteinander in Verbindung (siehe unten). Die Dienstleute von Waldhausen tauchen nach 1285 nicht mehr in den Quellen auf. Ab dem 14. Jhdt. bewohnte mit den Stühlingern eine andere Ministerialenfamilie aus dem Gefolge der Regensberger die Burg. Diese Familie hatte ihren Hauptwohnsitz beim Städtchen Regensberg und konnte ihre Stellung dort auch nach dem Übergang an die Habsburger halten. Ein Seitenzweig zog jedoch ins Bachsertal und nannte sich von 1338 bis 1438 «Stühlinger von Waldhausen». Nach ihrem Wegzug um 1440 nach Kaiserstuhl scheint die Burg ihre Bedeutung endgültig eingebüsst zu haben und wurde wahrscheinlich als Steinbruch ausgebeutet. Denn bei ihrer letzten zeitgenössischen Erwähnung anlässlich einer Grenzbereinigung zwischen Zürich und der Grafschaft Baden wird sie 1471 bereits als Burgstall bezeichnet. Dieser Burgstall stellte über Jahrhunderte einen Orientierungspunkt für die Kantonsgrenze zwischen Zürich und dem Aargau dar. Sie verlief mitten durch das Burgareal, weshalb Waldhausen in manchen Werken bis heute dem Kanton Zürich zugeschlagen wird. Seit einer Grenzkorrektur von 1982 liegt das Burgarel allerdings vollständig auf Aargauer Gebiet. Aus Anlass des 900-Jahre-Jubiläums ihrer erstmaligen Erwähnung liessen die Gemeinden des Studenlandes 2013 die verwahrloste Burgstelle zugänglich machen und einen Gedenkstein aufstellen. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel und Gedenkstein bei der Burgstelle | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Sonstiges | |||||||||||||||||||||||||||||||
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