SCHLOSS SULZBERG (MÖTTELISCHLOSS) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton St. Gallen | Wahlkreis Rorschach | Untereggen |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | Bilder | Grundriss | Historie | Literatur | Links | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Klicken Sie in das Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können! | |||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Sulzberg entstand um 1260 als Wohnsitz eines Zweigs der Herren von Sulzberg aus dem Allgäu. Nach mehreren Besitzerwechseln gelangte die Burg um 1474/77 an die reiche Kaufmannsfamilie Mötteli. Um jene Zeit wurde sie zum Schloss umgestaltet. Von der mittelalterlichen Wehranlage ist im Wesentlichen noch der Hauptturm mit 3,4 Meter dicken Mauern erhalten. Der die Turmspitze umlaufende Balkon wurde 1877 angelegt, als das Gebäude als Aussichtsrestaurant genutzt wurde. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2021 |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Gründung durch die Sulzberger aus dem Allgäu
Sulzberg wurde wahrscheinlich um ca. 1260 durch das gleichnamige Ministerialengeschlecht erbaut, das von der Burg Sulzberg im Oberallgäu stammte. Die 1176 erstmals erwähnte Familie diente zunächst dem Stift Kempten. Doch um die Mitte des 13. Jhdts. orientierte sich ein Familienzweig stärker in Richtung Bodenseeraum. Ritter Hermann I. von Sulzberg ist 1255 als Gefolgsmann des Bischofs von Konstanz bezeugt. Er oder seine Söhne dürften kurz darauf die neue Burg Sulzberg bei Untereggen gegründet haben. Die Anlage steht auf einem Geländesporn mit schönem Ausblick auf den Bodensee, der ostseitig gegen das Tobel des Bettlerenbachs hin abfällt. Südwestlich der Anhöhe erstreckt sich ein Sumpfgebiet mit dem Schlossweier. Das Wort «Sulz» kann Schlamm oder sumpfiges Gelände bezeichnen – daher ist es naheliegend, dass die Sulzberger den Namen ihrer Stammburg auf die Neugründung übertrugen. Mangels archäologischer Untersuchungen lassen sich zur ursprünglichen Burg nur Vermutung anstellen. Sicher zu ihrem Baubestand zu zählen ist der noch bestehende Turm mit einem quadratischen Grundriss von etwa 10 x 10 Metern. Seine 3,40 Meter dicken Mauern bestehen aus schön zugehauenen, heute allerdings stark ausgewaschenen Sandsteinquadern. Er war über einen Hocheingang über dem Sockelgeschoss zugänglich, darüber befanden sich drei Wohngeschosse. Den Abschluss bildete wahrscheinlich ein vorkragender Obergaden. Umgeben war der Turm von einer Ringmauer – wie weit diese mit der heutigen Hofmauer korrespondiert, ist unklar. Der Zugang zur Burg dürfte aber wie heute über den Halsgraben auf der Südwestseite erfolgt sein. Besitzerwechsel im Spätmittelalter Ab dem frühen 14. Jhdt. orientierten sich die Sulzberger stärker nach St. Gallen als nach Konstanz. Sie verfügten unter anderem über die Gerichtsherrschaften Goldach, Untereggen und Thal. Als Familiengrablege nutzen sie wahrscheinlich die Mauritius-Kirche in Goldach. 1396 starb mit Rudolf IV. von Sulzberg die Familie in männlicher Linie aus. Der Besitz der Burg war bereits zuvor zweigeteilt worden, entsprechend kompliziert präsentieren sich die Eigentumsverhältnisse im 15. Jhdt. Der eine Teil der Anlage fiel an Jos Meier von Altstätten und gelangte von ihm an Burkhard Schenk von Castell. Der andere Teil befand sich im Besitz von Hans Schüb in Arbon. Nach einer kurzzeitigen Besetzung der Burg 1405 durch die aufständischen Appenzeller kaufte 1422 die Familie Gnaepser einen Teil der Herrschaftsrechte, den Rest konnte sie später ebenfalls erwerben. Stabilität in den Besitzverhältnissen trat aber erst wieder ein, als die Gnaepser die Burg Sulzberg 1474/77 an die reiche Kaufmannsfamilie Mötteli aus Ravensburg verkauften. Von der Burg zum «Möttelischloss» Die Verkaufsurkunde von 1474 weist darauf hin, dass in den Jahren zuvor einige Umbauten erfolgt waren. Erwähnt wird unter anderem das «nüw wirtshaus samt dem nüwen stadel, markstall und trotten» sowie der «ker (Keller) im nüwen hus». Es ist also davon auszugehen, dass die Familie Gnaepser um die Mitte des 15. Jhdts. die Ökonomie- und Wohngebäude der Burg weitgehend neu erstellt hat. Seine heutige Form erhielt der grosse Wohntrakt aber wohl erst unter den Mötteli. Wie andere Burgen in ihrem Besitz (u.a. Alt-Regensberg und Wellenberg), baute die Familie die mittelalterliche Anlage zu einem zeitgemässen Landsitz um und richtete im Wohntrakt eine Kapelle ein Weil sie die Herrschaft mit harter Hand führten, für ihren Jähzorn berüchtigt waren und manche ihre Gegner sogar im Streit erschlugen, waren die Mötteli bei ihren Untertanen äusserst unbeliebt. Trotzdem wird Sulzberg noch heute in der Region «Möttelischloss» genannt und die Standortgemeinde Untereggen hat sogar das Wappen der Familie übernommen. Vom späten 16. Jhdt. bis heute 1583 erwarb Josue Studer von Winkelbach, dessen Bruder mit einer Mötteli verheiratet war, das Schloss Sulzberg. 1622 ging die Anlage in den Besitz von Johann Kaspar Rugg von Tannegg über, 1649 an Jakob Hädener aus Untereggen. Von 1667 bis 1857 gehörte sie der aus Graubünden stammenden Familie von Salis-Soglio. Trotz verschiedener Bemühungen, die Bausubstanz zu erhalten, befand sich die ehemalige Burg zu jener Zeit in einem sehr schlechten Zustand. Der Turm war zeitweise sogar ungedeckt und drohte zu zerfallen. Erst in den 1780er-Jahren erhielt er ein neues Walmdach mit Mansardenfenstern. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jhdts. kam es zu häufigen Besitzerwechseln. Um 1877 wurde der um die Turmspitze führende Balkon angelegt, als im Dachgeschoss ein Aussichtsrestaurant eingerichtet wurde. Wenige Jahre später brach man auch einen ebenerdigen Zugang durch die Turmmauern. Weitere Umbauten an der Gesamtanlage erfolgten unter der Familie Billwiller, der Sulzberg von 1886 bis 1951 gehörte. Dabei ging leider viel historische Bausubstanz verloren, vor allem im Innern des Wohntrakts. Dieser enthält seit der 1987 abgeschlossenen Gesamtsanierung mehrere Wohnungen. Die Anlage befindet sich weiterhin in Privatbesitz. |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Sonstiges | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite | Download diese Seite als PDF-Datei | ||||||||||||||||||||||||||||||
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 22.05.2021 [OS] |