BURG SPLIATSCH
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Albula | Surses

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Vermutlich im frühen 13. Jhdt. durch die Herren von Marmels erbaute Burg, deren Wohnturm mit Hocheingang noch gut erhalten ist. Im Vorgelände sind schwache Spuren weiterer Bauten erkennbar.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 31' 01.00" N, 09° 37' 36.47" E
Höhe: 1589 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 767.900 / 154.080
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Der Burghügel von Spliatsch liegt im Oberhalbstein in einer Kehre der Julierpassstrasse zwischen Mulegns und Bivio, rund 1 km nördlich der Marmorera-Staumauer beim Ortsteil Furnatsch. Parkmöglichkeiten neben dem Burghügel am Rand der Passstrasse.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Chur mit dem Postauto (Richtung Bivio) in rund 2 Stunden bis nach Sur, Dorf. Von der Haltestelle zur Passstrasse zurück gehen und dieser wenige Meter bergauf zur Burg folgen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Spliatsch
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 73
Historie
Der schöne Wohnturm auf dem Hügel über Furnatsch ist der letzte Rest einer Burganlage, welche direkt an den historischen Wegen zum Julier- und zum Septimerpass errichtet wurde. Er misst im Grundriss 8 x 8 Meter und verfügt über 1,4 Meter dicke Mauern. Auf der Westseite befindet sich im 2. Stockwerk ein gut erhaltener Hocheingang, während an den Wänden im Turminnern noch Reste von Glattverputz und der Rauchabzug eines Kamins erkennbar sind. Auch der Austritt auf den Abort ist noch erhalten.
Von den einstigen Nebengebäuden im südlichen Vorgelände ist hingegen nur noch wenig sichtbar. Die Anlage war offenbar durch eine rund 1,8 Meter dicke Trockenmauer eingegrenzt und über ein Tor auf der Westseite zugänglich. Innerhalb des einstigen Burgareals sind Terrassierungen und Geländevertiefungen erkennbar, die auf weitere Gebäude hindeuten. Es standen hier wohl die zur Burg gehörigen Ökonomiebauten.

Als Erbauer der Burg Spliatsch (auch «Splüdatsch» genannt) vermutete die ältere Forschung ein gleichnamiges Adelsgeschlecht. Die entsprechende historische Namensnennung bezieht sich allerdings auf die Familie von Bludesch aus dem Vorarlberg. Als Gründer der wohl im frühen 13. Jhdt. entstandenen Anlage sind deshalb die Herren von Marmels anzunehmen, deren Stammsitz, eine kaum zugängliche Grottenburg, sich nur 1 Kilometer südlich von Spliatsch befindet. Sie bauten damals ihre Herrschaft im Oberhalbstein aus und hatten auch die Kontrolle über diesen Abschnitt der Septimerroute. Bereits 1193 hatte Andreas von Marmels hier auf Geheiss des Kaisers den päpstlichen Kardinallegaten Cintius gefangen genommen.

1486 wird Spliatsch als Besitz der Brüder Anton und Augustin von Beccaria erwähnt. Sie hatten die Burg von ihrer Mutter, Anna von Marmels, geerbt. Der zugehörige Meierhof mit Weide- und Ackerflächen wurde damals als Erblehen verliehen. Wer das Lehen innehatte, musste «besunder den thurn tecken nach notturfft». Ob dieser im späten 15. Jhdt. noch bewohnt wurde, ist unklar. Im 16. Jhdt. tauchen wieder Herren von Marmels als Burgbesitzer auf, zuletzt der 1550 verstorbene Hans von Marmels. Spätestens zu Beginn des 17. Jhdts. war Spliatsch eine verlassene Ruine.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 350
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 72-73
  • Farnum, Jerome H. - 20 Ausflüge zu romantischen Burgruinen in der Schweiz | Bern/Stuttgart, 1976 | S. 212-213
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 9: Graubünden 2 und Tessin | Kreuzlingen, 1973 | S. 57-59
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 260
  • Poeschel, Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. III: Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin | Basel, 1940 | S. 301
  • Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser Graubündens, III. Teil: Viamala, Schams, Schyn, Albulatal, Oberhalbstein, Bergell, Engadin | Basel, 1944 | S. 47-48
Webseiten mit weiterführenden Informationen
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 09.01.2019 [OS]