STADTBEFESTIGUNG
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Allgemeine Informationen
Eindrucksvolle Stadtmauer der Altstadt von Jerusalem.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 31°46'35" N, 35°13'39" E
Höhe: 780 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
k.A.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Besichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
eingeschränkt
Bilder
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Grundriss
Stadtbefestigung Jerusalem
Quelle: Otto, Eckart - Jerusalem, die Geschichte der Heiligen Stadt. Von den Anfängen bis zur Kreuzfahrerzeit. | Stuttgart, 1980
Historie
Die Geschichte Jerusalems ist wie die keiner anderen Stadt mit dem Mythos der Religionen überlagert, die sich hier zu Hause fühlen. Seit Beginn der archäologischen Ausgrabungen sind die Ausgräber gefährdet, ihre Grabungsergebnisse mit den religiösen Texten zu vergleichen und zu interpretieren. Es bleibt der Wissenschaft überlassen, die Interpretation der Grabungsergebnisse immer wieder zu hinterfragen.
Erste Besiedlungsspuren auf dem Stadtgebiet lassen sich ins 4. Jahrtausend v. Chr. datieren. Der Beginn als ummauerte Stadt liegt aber in der Zeit zwischen 1750 bis 1650 v. Chr. Südlich des Tempelberges wurden die Reste einer Stadtmauer mit einer Mauerstärke von zwei Metern gefunden. Die Stadt erstreckte sich nur auf einer kleinen Fläche südlich des Tempelberges außerhalb der heutigen Altstadt. Verglichen mit anderen Städten dieser Zeit hatte Jerusalem eine geringe Bedeutung.

Um 1000 v. Chr. erobert der Kleinkönig David die Stadt. Er machte die Stadt 1003 v. Chr. zur Hauptstadt seines Königreiches. Unter seinem Nachfolger Salomo wurde das Territorium der Kommune verdoppelt. Die bronzezeitliche Mauer konnte ihrem Zweck nicht mehr vollständig dienen und musste erweitert werden. Nach dem Tod Salomos zerfiel das Davidsche Reich und Jerusalem wurde wieder eine unbedeutende Grenzstadt. Erst zwischen 750 bis 700 v. Chr. kam es zu einer Erweiterung der Stadt in Richtung Ost- und West. Eine Stadtmauer mit einer Breite von zirka sieben Metern Stärke konnte archäologisch ergraben werden. Durch König Hiskia wurde die Stadtbefestigung gegen die Assyrergefahr im 7. Jh. verstärkt. König Josia (639-609 v. Chr.) bezog den Südwesthügel (armenisches Viertel) in die Verteidigungsanlage ein. Urkundlich ist erwähnt, dass sie zum Teil als Doppelmauer ausgeführt war. Im Jahr 700 v. Chr. wurde Jerusalem von den Assyrern belagert. 587 eroberte und zerstört der babylonische Herrscher Nebukadnezar Jerusalem nach zweijähriger Belagerung. Nebukadnezar beauftragte eigens einen Offizier namens Nebusaradan mit der umfassenden Zerstörung aller Gebäude und auch der Stadtmauern. Die Oberschicht der Stadtbevölkerung wurde ins Exil verbracht.

539 v. Chr. fiel das babylonische Reich in die Hände der Perser. Das zerstörte Jerusalem blieb für lange Zeit ein Provinzstädtchen ohne jegliche Bedeutung und ohne Ummauerung. 520 bis 515 v. Chr. wurde mit Unterstützung der Perser der zweite Tempel erbaut. Unter dem persischen Minister Nehmia wurde 445 v. Chr. die Stadtmauer in nur 52 Tagen instand gesetzt. Nehmia wurde Stadthalter der erneuerten Provinz Juda und machte Jerusalem zur Hauptstadt. 332 v. Chr. kam Jerusalem unter hellenistische und 198 v. Chr. unter seleukidische Herrschaft. 165 v. Chr. kam es unter Judas Makkabäus zu einem Aufstand, in dessen Ergebnis Judas die Stadt einnahm. In der Folge konnte sich das jüdische Reich der Hasmonäer etablieren. Jerusalem vergrößerte sich und erhielt um 100 v. Chr. eine erweiterte Stadtmauer. Nach Flavius Josephus war die Stadt je nach Gefährdungssituation mit einen bis zu drei Mauern umfassenden Verteidigungsring umgeben. 63 v. Chr. öffneten die Jerusalemer während eines Bürgerkrieges dem römischen Feldherrn Pompejus die Tore. 37 v. Chr. zog schließlich Herodes der Große als Ethnarch in Jerusalem ein.

Herodes verstärkte als eine seiner ersten Verteidigungsmaßnahmen die Burg Antonia, eine Zitadelle an der Nordseite des Tempelbezirkes. Nordwestlich des Tempelbezirkes wurde eine zweite Mauer errichtet, die den nordwestlich vom Tempelbezirk befindlichen neuen Stadtteil „Märkte“ einschloss. Der Enkel Herodes, Herodes Agrippa I., fügte der Stadt den Stadtbezirk Neustadt zu. Er wurde ebenfalls ummauert.
Nach dem Ausbruch des jüdischen Aufstands marschierte Titus 70 mit vier Legionen gegen Jerusalem. Nach einer halbjährigen Belagerung wurde die Stadt erobert und zerstört4. Die Jerusalem erhielt den Namen Aelia Capitolina. Sie wurde römisch überbaut und blieb unbefestigt. Erst um 285 erhielt die Stadt nach Abzug der römischen Legion, die hier in Garnison gelegen hatte wieder eine Mauer. Weitere Befestigungsarbeiten erfolgten unter dem byzantinischen Kaiser Theodosius ab 413. Auf weiten Strecken folgte man dabei dem Verlauf der hasmonäischen Mauer. Nach 413 veranlasste der byzantinische Kaiser Theodosius II. die Verstärkung der Stadtbefestigung. Sie bezog neue Stadtgebiete in das Verteidigungssystem ein.

Im 7. Jh. befand sich das byzantinische Reich im Niedergang. Das manifestiert sich auch in dem Angriff auf Jerusalem durch die Perser. Sie belagerten die Stadt 20 Tage lang und richteten in der eroberten Stadt ein Massaker unter der Bevölkerung an. Der byzantinische Kaiser Heraklios erlangte die Stadt nach Friedensverhandlungen zurück. 638 wurde Jerusalem nach zweijähriger Belagerung an den muslimischen Kalifen Omar übergeben. In den folgenden knapp 500 Jahren war die Stadt Teil der muslimischen Reiche. Unter den Fatimiden wurde Jerusalem vom erstarkten Byzantinischen Reich bedroht. Um die Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen wurde die Stadtmauer zurückgenommen, so dass sie den Südosthügel und den Zionsberg nicht mehr einschloss. Zu einem Angriff der Byzantiner kam es aber nicht. 1071 drangen die Seldschuken bis nach Palästina vor. Sie besetzten die Stadt kampflos.

Im Jahr 1099 kam das Heer des 1. Kreuzzuges in Jerusalem an. Am 13.Juni kam es zu einem ersten Angriff auf die Mauern der Stadt. Wegen des fehlenden Belagerungsgerätes schlug er fehl. Im Kreuzfahrerheer gab es weder Holz zum Bau noch die nötigen Fachkräfte, um Belagerungsgerät zu bauen. Glücklicherweise kamen genuesische Schiffe in Jaffa an, die auseinander genommen wurden. Aus dem gewonnenen Material errichtete man drei Belagerungstürme. Am 13.Juli begannen die Sturmangriffe, die am 15. Juli zur Einnahme der Stadt führten. Jerusalem wurde Hauptstadt des sich neu bildenden Königreiches Jerusalem.

Die Herrschaft der Kreuzfahrer dauerte weniger als 100 Jahre. In der Schlacht bei Hattin 1187 wurden die Kreuzfahrer vernichtend geschlagen. Jerusalem wurde ohne nennenswerten Widerstand an Saladin übergeben. Nach der Übergabe der Stadt an Saladin 1187 hat es weitere Baumaßnahmen gegeben. Es gibt aber nur zwei Bauinschriften, die darüber berichten. Über die Art der Arbeiten gibt es keine gesicherten Überlieferungen. Möglicherweise beschränkten sie sich auf die Reparatur der Belagerungsschäden. Später wurden die Stadtmauern geschleift, um den heranziehenden Kreuzfahrern keine Verteidigungsanlage überlassen zu müssen. In der ersten Hälfte des 13. Jh. wurde Jerusalem und auch die Zitadelle mehrfach von verschiedenen arabischen Herrschern erobert. Kaiser Friedrich II. gab bei seinem Besuch in Jerusalem die Order, die Zitadelle und eines der nördlichen Tore wieder in Verteidigungszustand zu setzen. Bei einem Feldzug des choresmischen Schahs 1244 wurde Jerusalem schwer zerstört. Erst 1310 kam es unter Sultan Malik an-Nasir Muhamad zum Wiederaufbau.

Nach der osmanischen Eroberung Jerusalems 1517 ließ Sultan Suleiman der Prächtige die Stadtmauern so errichten, wie sie sich uns heute präsentieren.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
    
  • Gorys, Erhard - Heiliges Land. | Ostfildern, 2008
  • Johns, C. N. - Pilgrims' Castle (Atlit), David's Tower (Jerusalem) and Qual'aat ar-Rabad (Ajlun). Three Middle Eastern castles from the time of the Crusades. | Aldershot, 1997
  • Otto, Eckart - Jerusalem, die Geschichte der Heiligen Stadt. Von den Anfängen bis zur Kreuzfahrerzeit. | Stuttgart, 1980
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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