FESTUNG IRAKLIO | ΦΟΡΤΈΤΖΑ ΤΟΥ ΗΡΆΚΛΕΙΟ
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Allgemeine Informationen
Bei der Anlage handelt es sich um die wohl stärkste Festung der Venezianer gegen die Türken im östlichen Mittelmeer. Es wird immer wieder berichtet, dass sie die längste Belagerung der Weltgeschichte erlebt hat. Sie soll 22 Jahre lang gedauert haben. Es sind gewaltige Festungsanlagen erhalten, die jeder Burgenfreund gesehen haben sollte. Der historische Ortsname wandelte sich vom antiken Heraklion zum venezianischen Candia. Heute heißt die Stadt Iraklion.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 35°20'40.6" N, 25°08'12.4" E | Hafenfort Koules
Höhe: 5 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Die Festungsanlagen lassen sich gut erschließen von der Straße Leof. Domokratias (35°20'13.75"N, 25°8'12.38"E)
Parkplätze am Georgentor.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Besichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Festung Iraklio
Quelle: Italienischer Kupferstich von ca. 1650 aus der Sammlung D. Mewes
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Das Stadtgebiet von Iraklio war schon in der minoischen Zeit besiedelt. Sowohl die Byzantiner als auch die mittelalterlichen Venezianer hatten hier Befestigungsanlagen.
842 Araber unter Abu Hafs Omar erobern die Stadt. Sie errichteten eine Befestigungsanlage mit Mauern und Gräben und nannten sie „Rabd el Chandak“.
961 Um das berüchtigte Piratennest zu beseitigen, eroberte der byzantinische Feldherr und späterer Kaiser Nikephoros Phokas, Rabd el Chandak und zerstören es völlig. Später wurde die Stadt, jetzt Chandax genannt wieder aufgebaut und befestigt.
1204 Nach der Zerschlagung des Byzantinischen Reiches im 4. Kreuzzug erhielt Venedig die Insel Kreta als Kolonie. Damit begann eine mehr als 400 Jahre dauernde venezianische Besetzungszeit Kretas. Die Stadt wurde nun Candia genannt und war auch Namensgeber für die gesamte Insel.
1453 Die Osmanen erobern die Stadt Konstantinopel. Das war eine Zäsur im Vordringen der Türken in Richtung Westen. Candia war nun unmittelbar gefährdet, ein weiteres Opfer dieses Dranges nach Westen zu werden.
seit 1462 Die Mauern werden von Candia deshalb in großem Umfang verstärkt. Bis zur endgültigen Eroberung durch die Türken wurden die Befestigungsanlagen ständig ausgebaut und verstärkt, so dass Candia als die stärkste Festung im Mittelmeer galt.
1645 Nach der türkischen Invasion konnte Candia, dessen Belagerung 1648 begann, zunächst gehalten werden. Die folgende Phase wird als die längste Belagerung der Militärgeschichte bezeichnet.
1669 Die Festung muss kapitulieren.
Es muss aber festgestellt werden, dass die Belagerung über viele Jahre als eine Art Stellungskrieg betrieben wurde. Venedig hatte meist die Herrschaft auf dem Meer, so dass die Stadt problemlos versorgt werden konnte. Beide Kontrahenten waren darüber hinaus durch innere Krisen geschwächt, so dass ein energisches Vorantreiben der militärischen Auseinandersetzung nicht erfolgen konnte. Das änderte sich erst, als ein tatkräftiger Feldherr, der türkische Großwesir Ahmed Köprülü 1666 den Oberbefehl über die Insel erhielt. Am 22.05.1667 traf er mit einem Heer von 70.000 Mann vor Candia ein. Zwei Tage später erfolgte der erste Angriff. Auf venezianischer Seite leitete Francesco Morosini die Verteidigung. Die Türken verfügten über 300 Kanonen, die sie zu einer intensiven Beschießung der Stadt einsetzten. Der Kampf wurde aber zu einem großen Teil durch Schanzen und Gegenschanzen, das Graben von Minen und Gegenminen geführt. Es gab einen bisher beispiellosen Kampf unter der Erde. Sicher kann man eine Vorwegnahme des Stellungskrieges im 1. Weltkrieg hier konstatieren. Kurz nach dem Ende des 30jährigen Krieges nahm Europa Anteil an den Kämpfen. Die Verteidigung der Festung war ein Symbol des Widerstandes gegen das Vordringen des Heidentums. Aller Heldenmut der Belagerten half aber nicht. Am 27.08.1669 musste Morosini mit den verbliebenen 3500 Mann Besatzung kapitulieren. Sein Gegner Köprülü gewährte ihm einen ehrenvollen Abzug. Ironie der Geschichte ist, dass die Überlebenden bei der Überfahrt in die Heimat einer sturmbedingten Schiffskatastrophe zum Opfer fielen.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Ananiadis, Dimitris - Spinalonga und die Festungen von Kreta | Athen, 2005
  • Eickhoff, Ekkehard - Venedig, Wien und die Osmanen. Umbruch in Süd Osteuropa 1645 bis 1700 | Stuttgart, 1988
  • Fohrer, Eberhard - Kreta | Stuttgart, 2012
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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