BURG WALDECK
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Quelle: Schellack, Gustav & Wagner, Willi - Burgen und Schlösser im Hunsruck-, Nahe und Moselland | Kastellaun, 1976
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Allgemeine Informationen
Die Burg Waldeck besteht aus einer Unter- und einer Oberburg. Die erste höher gelegene "auf dem Halse" ist wahrscheinlich die ältere Anlage. Die zweite, tiefere Anlage wurde vermutlich um 1250 von Rudolf von Waldeck erbaut. Die Herren von Waldeck werden 1124 erstmals genannt. Als Ganerben (Mitbesitzer) treten u. a. Kurpfalz und die Herren von Metzenhausen auf. 1689 zerstörten die Franzosen im pfälzischen Erbfolgekrieg die Burg, wie zahlreiche andere Orte und Burgen im Umland. 1720 beseitigte man die Ruinen der Unterburg und erbaute ein Hufeisenförmiges Schloss, das im 19. Jahrhundert zur Ruine wurde. In der terrassenförmig gestaffelten Unterburg ist außer Stützmauern und einem Rundturm kaum noch mittelalterliches Mauerwerk erhalten. Besser erhalten ist die Ruine des dreiflügeligen Barockschlösschens mit nach Osten vorspringender ehemaliger Kapelle. Die geringen Reste der Oberburg sind in den 1966-70 errichteten Neubau der Nerother Wandervögel einbezogen worden.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 49°48'37.9" N, 7°50'13.0" E | Oberburg
Höhe: 260 m ü. NN
WGS84: 49°48'37.9" N, 7°50'13.0" E | Unterburg
Höhe: 230 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A61 über die Ausfahrt 43 verlassen und über Bickenbach und Beltheim nach Dorweiler fahren. In Dorweiler an der ersten Kreuzung scharf rechts abbiegen und der Straße zur Burg Waldeck folgen.
Kostenlose Parkmöglichkeiten vor der Oberburg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Oberburg und Unterburg sind Eigenturm der Nerother Wandervogel.
Keine Angaben für die Oberburg.
Unterburg: Die Unterburg darf nur zur Besichtigung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang besucht werden.
Jede andere Aktivität ist verboten.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Nur die Oberburg ist für Rollstuhlfahrer erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Burg
Quelle: Schellack, Gustav & Wagner, Willi - Burgen und Schlösser im Hunsruck-, Nahe und Moselland | Kastellaun, 1976
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
1124 Erstmalige Erwähnung eines Konrad von Waldeck der im Auftrag der Bopparder Bürger das neu errichtete Kloster Marienberg in Trier Heinrich V. übergibt.
1242 Die Ritter Heribert, Udo (Rudolf) und Winand von Waldeck tragen ihre Burg Waldeck für 200 Mark kölnischer Pfennige dem Kölner Erzstift zu Lehen auf, gegen eine jährliche Rente von 12 Fuder Wein.
1250 Bau der unteren Burg durch Rudolf von Waldeck.
1325 Erster bekannter Burgfrieden indem das Zusammenleben der verschiedenen Miteigentümer (Ganerben) der Burg geregelt wurde. Neben dem Geschlecht der Waldecker, das sich in drei Linien aufspaltete (windandsche, rudolfsche und boos'sche Linie) waren u.a. die Familien derer von Winningen, Metzenhausen, Sabershausen und die Pfalzgrafen (seit 1398) Ganerben der Burg.
1331 - 1336 Eltzer Fehde.
1331 Die Ritter der Burgen Eltz, Waldeck, Ehrenburg und Schöneck schließen ein Schutz- und Trutzbündnis und verpflichten sich 50 gewappnete Reiter aufzustellen. Erzbischof Balduin, gegen den das Bündnis gerichtet war, bezwingt die Ritter durch den Bau von Gegenburgen (Trutzeltz und Rauschenburg).
1361 Die Brüder Johann und Emmerich von Waldeck öffnen dem Pfalzgrafen Ruprecht die Burg wobei sie aber ausdrücklich betonten, dieser möge die Burg nicht gegen den Erzbischof von Köln als ihren obersten Lehnsherrn benutzen.
1370 Johann IV. Boos von Waldeck (1370+) heiratet Else von Montfort. Der Ur-Urenkel dieses Ehepaares, Simon Boos von Waldeck, erhielt 1480 die Ruine Montfort (Nahegebiet) als Erblehen. Fortan nannten sich die Nachkommen "Boos von Waldeck und Montfort".
1398 Pfalzgraf Ruprecht erobert die Burg, nachdem Johann Boos von Waldeck der Junge sich an Land und Leuten des Pfalzgrafen vergangen hatte. Im Friedensschluss vom 29. März 1398 wurde Ruprecht zugebilligt, den neuen Turm ,,auf dem Halse" (also auf der Oberburg) besetzt zu halten. Somit wurde der Pfalzgraf Miteigentümer der Burg und Waldeck Sitz des pfalzgräflichen Amtmannes über Gondershausen.
1469 Letzte Belehnung durch Kurköln. Seit dieser Zeit galten Burg und Herrschaft Waldeck als reichsunmittelbar, zugehörig zum Kanton Niederrhein der Reichsritterschaft.
1557 Neben den Boos von Waldeck sind nur noch zwei Familien an der Burg beteiligt (v. Metzenhausen und die Pfalzgrafen).
1689 Waldeck wird von den Franzosen zerstört. Die Freifrau von Boos, die zu dieser Zeit hochschwanger war, versuchte mit einem Fußfall vor dem französischen Kommandeur Marquis de Créquis die Burg retten. "Sie erwürckte aber hierdurch bei dem Widerich und Unmenschen nicht mehr, als eine Ausräumenszeit von drei Tagen" wie es in zeitgenössischen Quellen heißt.
1720 Oberstallmeister Wilhelm Lothar Freiherr Boos von Waldeck, der in Koblenz wohnte, ließ einen Sommersitz auf der Unterburg errichten.
1833 Die Boos von Waldeck verkaufen ihre gesamten Besitzungen im Rheinland, somit auch das neuerbaute Schloss Waldeck.
1850 Die Werksteine und sonstiges brauchbares Material des Schlosses werden entfernt und zum Aufbau des Petershäuser Hofs verwendet. Damit wurde das Bauwerk zur Ruine.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Schellack, Gustav & Wagner, Willi - Burgen und Schlösser im Hunsruck-, Nahe und Moselland | Kastellaun, 1976
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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