BUDAER BURG
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Allgemeine Informationen
Die Budaer Burg die sich eindrucksvoll über der Donau im Herzen der Stadt erstreckt, besteht aus mehreren Teilen. Zum einen der eigentlichen königlichen Burg, die sich im südlichen Abschnitt des Burgberges befindet. Diese Anlage hatte gewaltige Ausmaße und war bzw. ist die größte Burg Ungarns. Die annähernd 400 Meter lange und teilweise 200 Meter breite Anlage war in mehrere Vorburgen und Höfe gestaffelt, die untereinander teilweise mit kleineren Gräben, teilweise mit gewaltigen Halsgräben voneinander getrennt gewesen sind. Davon zeugt heute noch ein restauriertes Stück eines Halsgrabens mit einer auf alten Pfeilern rekonstruierten Brücke die einst den Burgzugang bildete. Die mächtige Burg, die in ihrer Geschichte immer wieder erweitert und ausgebaut wurde, vereinigt teilweise bis heute gotische und renaissance Stilelemente deren Prächtigkeit sich in vielen zeitgenössischen Quellen wiederspiegelt. Auch Zeitgenössischen Darstellungen vermitteln einen Eindruck davon, welche gewaltigen Ausmaße die Burg hatte. Neben den starken Wehranlagen war die Burg geprägt von stattlichen und representativen Gebäuden die vor allem durch den Stephansturm überragt worden sind. Leider haben die großen Schlachten der Geschichte viel vom alten Glanz der Burg zerstört so das man vieles nur noch erahnen kann. Vor allem die große Belagerung von 1686 hat die Burg in Schutt und Asche gelegt. Der Ironie der Geschichte ist es jedoch zu verdanken das die zweite komplette Zerstörung der Budaer Burg im Zweiten Weltkrieg den Forschern die Chance gegeben hat, die alte Burg die bis dahin von dem ab dem 18. Jahrhundert erbauten Palais überdeckt war, zu erforschen, auszugraben und zu rekonstruieren. Dabei kamen teilweise ganze Räume zum Vorschein, wobei die wichtigsten sicher die Burgkapelle und der große Gotische Saal sind. Der große Saal konnte aufgrund der erhaltenen Erdgeschossmauern und der zwei Säulen, die das Kreuzgewölbe getragen haben originalgetreu rekonstruiert werden. Über den Sinn und Zweck bzw. Nutzen von Rekonstruktionen wird in der Fachwelt wohl immer diskutiert werden. Was jedoch auf der Budaer Burg nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen worden ist, verdient einfach hohe Anerkennung. Mit der Rekonstruktion großer Teile der Burg, die nach alten Zeichnungen, Quellen und wissenschaftlichen Befunden vorgenommen worden sind, wurden nicht nur alte Mauern aufgebaut, sondern auch ein Stück Budapester bzw. Ungarischer Geschichte wiederbelebt.
Den zweiten und wohl größeren Teil bildet die Burgstadt. Eingefaßt in eine große mit Rondellen bastionierte Mauer, befindet sich ein Kleinod von alten Gebäuden, Kirchen und Gässchen. Faßt alles steht unter Denkmalschutz. Innerhalb dieser mächtigen Mauer befinden sich solche weltberühmten Gebäude wie die Fischerbastei und die Matthiaskirche. Jedoch sollte man nicht nur diese besichtigen sondern sich aufmachen und die kleinen Gassen erkunden. Auch hier wurde im 2. Weltkrieg viel zerstört. Die meisten Schäden wurden jedoch behoben und alles wieder originalgetreu aufgebaut.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47°29'46" N, 19°02'23" E
Höhe: 154 ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Für die Besichtigung der Burg sollte man einen ganzen Tag einplannen.
Anfahrt mit dem PKW
Die Burg steht im Zentrum von Budapest und ist nicht zu verfehlen.
Kostenpflichtige Parkplätze vor der Burg und in der Stadt.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Am einfachsten kommt man von der Budaer Seite vom Moszkvá ter (Station der U-Bahn M3) mit dem Várbusz zur Burg. Die Haltestelle befindet sich gegenüber der Metrostation an dem großen rot-weißen Gebäude.
Mit diesen Bus fährt man bis zur Haltestelle Dizs ter.

Von der Pester Seite fährt vom Deák ter, der zentralen Metrostation wo sich alle drei Metrolinien treffen, ebenfalls ein Bus zum Dizs ter. Die Haltestelle befindet sich neben dem ehemaligen Busbahnhof gegenüber vom Kempinksihotel.

Eine interessante Alternative bietet die Zahnradbahn die zur Burg hinauf fährt. Die Haltestelle befindet sich gegenüber der bekannten Kettenbrücke.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Besichtigung teiweise möglich.

Große Teile der Zwingeranlagen, das Südliche Rondell und das heutige Schlossgelände sind täglich von 6.00 - 22.00 Uhr kostenlos zu besichtigen.

Museen in der Burgstadt:
Auch die Burgstadt verfügt über eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten die besichtigt werden können. Matthiaskirche, einst Krönungskirche ungarischer und habsburgischer Könige und Fischerbastei sind nur die bekanntesten.
Es befinden sich auch zwei Höhlensysteme unter der Burg. Diese können ebenfalls besichtigt werden. Zum einen existiert ein Labyrinth im Burgberg, dass auf die Türkenzeit zurückgehen soll. Zum Anderen läßt sich im Rahmen einer Führung ein Höhlensystem besichtigen das im 2. Weltkrieg Hauptquartier der deutschen Armee während der Schlacht um Budapest gewesen ist.
Für Militaria-Fans unbedingt empfehlenswert ist das große Militärhistorische Museum im Norden der Burg am großen Ezstergom-Rondell.

Historische Museum (Burgmuseum)
Wer die alten Teile des Burgpalastes besichtigen möchte muß das im südlichen Flügel des Schlosses gelegene Budapester Historische Museum besichtigen.
Dort kann man die Burgkapelle, den Rittersaal, den Königskeller und weitere Teile der alten Burganlage besichtigen.

1. November - 28. Februar:
täglich: von 10:00 - 16:00 Uhr
1. März - 31. Oktober
täglich: von 10:00 - 18:00 Uhr
Montag: Ruhetag
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Historische Museum
Eintrittspreis: 2000 HUF (Ungarischer Forint)
Ermäßigt: 1000 HUF
Audio Guide: 1200 HUF (pro Person) Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Fotoerlaubnis: 800 HUF
Gastronomie auf der Burg
Gastronomie auf der Burg vorhanden.
Öffentlicher Rastplatz
k.A.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss der Budaer Burg
Quelle: Gerő, László - Várépitészetünk. | Budapest, 1975
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
nach 1242 Nach dem Tatareneinfall in Ungarn wird die erste Burg unter König Bela IV. erbaut.
1255 Erste urkundliche Erwähnung der Burg.
ab 1306 Teile der ersten Burg werden abgerissen. An ihrer Stelle läßt König Ludwig von Anjou eine neue Burg errichten. Im Zuge dessen wurde der Stephansturm, eine kleine Kapelle und das U-Förmige Palasgebäude erbaut.
1387 - 1437 Die ganze Burg wird unter König Zsigmond erweitert. Sowohl der Palas mit seinen ganzen Nebengebäuden als auch starke Befestigungswerke werden ausgebaut. Aus dieser Zeit stammt wohl auch die noch heute erkennbare Gliederung der Burg mit ihren Vorburgen und den gewaltigen Halsgräben die das ganze Areal von der Stadt Buda trennten.
1458 - 1490 Unter König Matthias Corvinus wird der bis dahin im gotischen Stil gehaltene Burgpalast im Stil der Renaissance ausgebaut.
1541 Die Budaer Burg wird von den Türken erobert. Es begann eine 145 jährige Besatzung durch die Türken. Damit began auch der Verfall der Burg. Die Räume im Burgpalast wurde als Lagerräume, Pulverkammern oder Ställe benutzt.
1578 Eine gewaltige Pulverexplosion im Burgpalast kostete cirka 2000 Menschen das Leben und zerstörte den sogenannten Frischen Palast.
16. - 17. Jh. Die Türken war ständig bemüht, die Befestigungsanlagen der Burg, nicht jedoch die Gebäude des Burgpalastes zu verstärken. Wiederholt attackierten christliche Heere die Budaer Burg um sie den Türken zu entreißen. Keiner der Versuche glückte jedoch.
1686 Die Burg wird erneut belagert. Unter Leitung von Herzog Karl von Lothringen wird die Burg zwei Monate lang beschossen. Immer wieder versuchten die Angreifer die Burg zu erstürmen, wobei es zu erbitterten Kämpfen auf den Wällen kam, die schließlich zur fast völligen Zerstörung der Burg führten. Am 2. September um 17 Uhr begann der entscheidente Angriff der schließlich mit der Eroberung der Burg endete. Aus Furcht vor einer erneuten türkischen Bedrohung wurden die Mauern und Bastionen der Burg wieder provisorisch instand gesetzt. Der Palast war jedoch dermaßen zerstört das ein Wiederaufbau ausgeschlossen wurde.
1711 - 1740 Viele Teile der zerstörten Burg werden abgerissen und unter Karl III. ein kleiner Barocker Palast erbaut.
1749 Unter Maria Theresia wird damit begonnen, einen großes wohnliches Schloss zu errichten.
1770 Fertigstellung des Palais.
1848/49 Während des ungarischen Freiheitskampfes wird die Burg erneut belagert und beschädigt. Diese Schäden wurden aber schnell behoben.
1890 - 1903 Das Palais wird bis zu seiner heutigen Größe ausgebaut.
1895-1902 Die Fischernbastei wird erbaut. Dieser im Neoromansichen Stil erbaute Komplex wurde auf die Wälle vor der Matthiaskirche erbaut.
1944/45 Während der Schlacht um Budapest wird die Burg zu einem Hauptbrennpunkt der Kämpfe. Im Herzen des Burgberges tief unter der Erde in den alten Hölensystemen lag das deutsche Hauptquartier. Die Kämpfe tobten derart heftig das die Burg fast völlig zerstört wurde. Nachdem die Burg nun schon zum zweiten mal in ihrer Geschichte fast völlig zerstört wurde, begann ihr Wiederaufbau.
1968 Die ausgegrabenen und wiederhergestellten Teile der alten Burg und des Palastes werden wieder zur Besichtigung frei gegeben. Seit dem finden ständig Grabungen, Restaurationen und Rekonstruktionen auf der Burg statt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Bagyinszki, Zoltan & Toth, Pal - 100 Magyar Var | Debrecen, 2004
  • B´la, Kollányi - Az Újjáépült Budavári Palota. | Budapest, 1999
  • BeBeau, René - Medieval Castles in Hungary | Budapest, 2001
  • Dercsényi, Balázs / Kaiser, Ottó / Koppány, Tibor - Ungarische Burgen | Budapest, 1996
  • Gerő, László - A Helyreállított Budai Vár. | Budapest, 1980
  • Gerő, László - Várépitészetünk. | Budapest, 1975
  • Lörinczy, György - Die Burg von Buda. | Budapest, 1967
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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