STADTBEFESTIGUNG
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Allgemeine Informationen
Stadtbefestigung aus dem 14.-17. Jahrhundert. Die Altstadt wird ovalförmig (etwa 1500 x 700 m) vom Tal des Flusses Smotrytsch umgeben, das von steilen, 20-30 m hohen beidseitigen Felswänden begrenzt wird. Die einzige Landenge (Hauptzugang zur Stadt) zwischen den zwei Flussarmen sicherte die Festung.

Türkische Bastion (auch "Fort Dahlke" genannt):
- fast quadratischer Grundriss mit 35,5 m Seitenlänge
- die Nord- und Westmauer haben feldseitige Arkaden - Nordmauer: 4 Bögen, Westmauer: 2 Bögen
- Höhe der Nordmauer (Feldseite): über 11 m
- Höhe der Westmauer: (Feldseite): über 9 m
- die stadtzugewandte Seite der Mauern war bis zur Hälfte aufgeschüttet
- es haben sich zwei (bis zur Hälfte verschüttete) Kasematten von 6 m Breite und 9 m Länge erhalten

Das kulturhistorsche Schutzgebiet "Kamjanez" (Altstadt, Festung und Flusstal) nehmen eine Fläche von 121 ha ein. Die Stadt besitzt insgesamt 175 Architekturdenkmäler und liegt in dieser Hinsicht im Landesranking hinter Kyjiw und Lwiw.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 48°40'23.8" N, 26°34'03.8" E | Armenische Bastion
Höhe: 152 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Die Stadtwehranlagen befinden sich teilweise an sehr steilen Felswänden - es besteht Absturzgefahr!
Anfahrt mit dem PKW
Kamjanez-Podilskyj erreicht man von Tscherniwzi (Czernowitz) über die H03 Richtung Chmelnyzkyj. Die Straße führt direkt durch die Stadt, wo man an der zweiten großen Kreuzung nach links Richtung Stadtzentrum (ausgeschildert) abbiegt. Hat man die Brücke (von der schon Teile der Stadtmauern und links der Gontscharna Turm zu sehen sind und vor der sich eine große Hinweistafel befindet, auf der alle Sehenswürdigkeiten der Stadt auf einem Stadtpaln eingezeichnet sind) überquert, befindet man sich auf der "Altstadtinsel", welche komplett von den Wehranlagen umschlossen wird.
Kostenfreie Parkmöglichkeiten in der Altstadt und teilweise vor den einzelnen Teilen der Stadtwehranlagen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Besichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
An der Armenischen Bastion befindet sich in den Gewölben des ehemaligen Stadttors die Gaststätte "Pid bramoju" (dt. "Unter dem Tor").
Link zur Webseite der Gastronomie
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Nahe des Polnischen Tors befindet sich die 2011 gebaute, von Gästen gut bewertete Herberge "Bilja ritschky" (dt. "Am Fluss"), in deren Komplex ein Wehrturm der Stadtmauer (in dem eine Bar eingerichtet wurde) einbezogen ist.
Link zur Webseite der Unterkunft
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss


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Quelle: Sharikow, N. L. - Pamjatniki gradostroitelstwa i architektury Ukrainskoj SSR | Kiew, 1983-1986
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
10.000 v. Chr. Erste archäologisch nachweisbare menschliche Spuren auf dem Gebiet der Altstadtinsel aus der Jungsteinzeit. Weiterhin sind Siedlungsspuren der Trypillja-Kultur, Spätbronnze- bis Früheisenzeit, der Skythen, Ulitschen und Tiwerzen auf dem Gebiet der Stadt nachgewiesen.
8./9. Jh. Das verfallene römische Kastell wird in ein Wall-Graben-System einbezogen.
1062 Erste urkundliche Erwähnung als Stadt der Kiewer Rus.
1240 Zerstörung durch Mongolen in der 1. Hälfte d. 14. Jh. - wird Kamjanez zur wichtigsten Stadt Podoliens.
1362 Nach dem der lithauische Fürst Algirdas Podolien erobert hatte, ließen sich in der Stadt die Fürsten Koryatowicz (Verwandte des Fürsten Algirdas) nieder.
1374 Kamjanez erhält das Magdeburger Stadtrecht, wird für die nächsten 20 Jahre von jeglichen Steuern befreit und darf die Ländereien bis zum Dnister nutzen.
1379 Die Fürsten Koryatowicz beginnen die Rekonstruktion und den grundlegenden Ausbau von Burg und Stadtmauern.
15. Jh. Die heutigen Stadtwehranlagen beginnen sich herauszubilden.
1530er/40er Ausbau des Russischen Tores.
1672 Die Stadt wird durch ein türkisch-tatarisches Heer eingenommen. Die Türken bauen die Stadtwehranlagen aus und verstärken diese.
1711 Auf der Rückreise von seinem Preußenfeldzug besichtigt der russische Zar Peter I. Stadt und Festung. Der Legende nach soll ihm beim Durchschreiten des Tors am Kuschnyrska Turm ein Windstoß den Hut vom Kopf gerissen haben. Sei dem nennt man es das Witrjana Tor (dt. Windtor).
1753 Der deutsche Festungsbaumeister Christian Dahlke, Kommandant der Festung, lässt die Türkische Bastion, aber auch andere Teile der Stadtbefestigung rekonstruieren.
Anfang des 19. Jh. In den Kasematten der Türkischen Bastion wird ein Warenlager eingerichtet. Da zu dieser Zeit die Gewölbe begannen einzubrechen, wurden sie mit Stützpfeilern gesichert und anschließend neu errichtet. Im selben Jahrhundert wird im Komplex des Polnischen Tores eine Schmiede eingerichtet. Seitdem nennt man es auch "Schmiedtor".
1816 In der städtischen Festungskaserne wird ein Krankenhaus eingerichtet.
1856 Jan Piekarski richtete in den Kasematten der Türkischen Bastion das städtische Theater ein.
Anfang des 20. Jh. Da die Durchfahrt des Windtors für den damaligen Straßenverkehr nicht mehr ausreichte, wurde daneben ein Stück der Mauer für die neue Straßenführung abgetragen.
1918 Das Theater in den Kasematten der Türkischen Bation brennt ab. Im selben Jahr wurde in der städtischen Festungskaserne das Krankenhaus aufgelöst und eine Brotfabrik eingerichtet, welche bis 1941 bestand.
nach 1945 In der städtischen Festungskaserne wird eine Tabakfabrik eingerichtet.
1995 Die Tabakfabrik zieht aus der städtischen Festungskaserne um. Seitdem steht das Gebäude leer.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Sharikow, N. L. - Pamjatniki gradostroitelstwa i architektury Ukrainskoj SSR | Kiew, 1983-1986
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