QAL‘AT ṢALĀḤ AD-DĪN | SALADINSBURG
 Weltweit | Asien | Syrien | Provinz Latakia | Al-Haffah

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Allgemeine Informationen
Wichtige Kreuzfahrerfestung. Die Saladinburg ist wie der Krak des Chevaliers seit 2006 ein Bestandteil des Weltkulturerbes der UNESCO.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 35°35'45.0" N, 36°03'27.0" E
Höhe: 428 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Informationen zur Anfahrt bitte den neuesten Reiseführern entnehmen.
Parkplätze vor der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Sommer
täglich: von 9:00 - 18:00 Uhr
Winter
täglich: von 9:00 - 16:00 Uhr
Dienstag: geschlossen
Eintrittspreise
k.A.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Saladinsburg
Quelle: Deschamps, Paul - Romanik im Heiligen Land | Würzburg, 1992
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Eine erste Burganlage bestand bereits im 10. Jh. Urkundlich belegt ist die Eroberung der Burg durch den byzantinischen Kaiser Johannes I. Tzimiskis, der sie den Hamdaniden von Aleppo im Jahr 975 entriss. Die Burg war strategisch günstig gelegen, da sie die Verbindungsstraße von der Hafenstadt Latakia ins Orontestal und nach Aleppo beherrschte. Unter den Byzantinern wurde die Burg zu einer bedeutenden Festungsanlage ausgebaut. Sie verfügte über kleine Rundtürme, die aus der Mauerflucht der Ringmauer hervorragten. Die gefährdete Ostseite wurde von vier parallel verlaufenden Mauern geschützt, die von einer Seite des Burgberges zur anderen verliefen. In der Mitte des Burghügels gab es eine rechteckige Kernburg mit quadrati-schen Vorsprüngen Das Mauerwerk ist an den kleinformatigen Quadersteinen zu erkennen.

1108 fiel die Burg als Ergebnis der heftigen Kämpfe zur Ausdehnung seines Fürsten-tums an Tankred von Antiochia. Dieser vergab sie als Lehen 1119 an Robert von Sahyun, einem seiner hochrangigen Gefolgsleute. Die Burg wurde zum Zentrum eines bedeutenden Herrschaftsgebietes. Bei Kämpfen um die zu seinem Besitz zählende Stadt Zerdana wurde Robert noch im gleichen Jahr gefangen genommen und hingerichtet. Seine Schädeldecke soll sich Sultan Togtekins als Trinkschale in Gold fassen lassen haben. Roberts Lehen übernahm sein Sohn Wilhelm, der damit zum bedeutendsten Vasallen des Fürstentums Antiochia wurde.

Die bedeutenden Einnahmen aus seinem Herrschaftsgebiet ermöglichten es Wil-helm, die Burg in großzügiger Weise auszubauen. Ist für andere Kreuzritterburgen der Zeit typisch, dass kostengünstig und schnell gebaut wurde, begegnet uns in der fränkischen Anlage eine sehr sorgfältig errichtete Burg. Es wurde eine große Anzahl von sachkundigen Arbeitskräften eingesetzt und gutes Material, akkurat zugerichtete Bossensteine, verwendet. Der an der Ostseite der Burg errichtete Donjon besteht zum Teil aus außergewöhnlich großen, gut zugehauenen und bis zu vier Meter langen Bossensteinen. Der am meisten beeindruckende Teil der Burg ist aber der große Graben. Über eine Länge von 130 m, eine Breite von 20 m und eine Tiefe von 28 m wurde er in den Felsen gehauen. Nur eine Felsspitze, die einen Brückenpfeiler zum Osttor trug, ließ man stehen. An der gefährdeten Südseite wurde eine neue, mit viereckigen Türmen versehene Mauer errichtet. Hier lässt sich der Einfluss der byzantinischen Festungsbaukunst nachweisen. Türme und Wehrgänge auf den Mauern waren nicht miteinander verbunden, so dass sie sich einzeln verteidigen ließen.

Neben dem Tor am großen Graben verfügte die Burg über drei weitere Tore. War das östliche Tor durch zwei flankierende Halbrundtürme, eine Zugbrücke und eben den Graben geschützt, waren die anderen Tore, versetzte Zwingertore, in ihrer Konstruktion der byzantinischen Festungsbaukunst entlehnt.

Nach seinem Sieg bei Hattin 1187 unternahm Saladin 1188 einen groß angelegten Feldzug nach dem Libanon und Syrien. Um Antiochia einnehmen zu können, belagerte er zunächst Sahyun. Am 26.Juli 1188 stand er mit seinem Heer und sechs Wurfmaschinen vor der Burg. Zwei Wurfmaschinen wurden an der nordöstlichen Ecke und die vier weiteren an der Südseite der Burg aufgestellt. Am 27. Juli begann der Beschuss mit Steinkugeln. Ausfälle der Belagerten waren nicht erfolgreich. Bereits am 28. Juli begannen die Mauern dem Beschuss nachzugeben. Durch Mauerbreschen drangen Saladins Soldaten in die Burg ein. Die Franken zogen sich in den oberen Teil der Burg zurück. In ihrer aussichtslosen Lage willigten sie in eine Kapitulation ein. Nach der Zahlung eines Lösegelds konnte die Familie des Grafen die Burg verlassen. Er selbst wurde nach Damaskus gebracht und hingerichtet. Der tiefere Grund für das schnelle Fallen der gewaltigen Burg war das Fehlen einer ausreichenden Besatzung.

Saladin vergab die Burg an die Familie des Emirs Mankawar, in deren Besitz sie bis 1272 verblieb. In diesem Jahr nahm der Mameluckensultan Baibars die Anlage. 1280 wurde die Burg vom Gouverneur von Damaskus, Ashakar, und 1287 durch Sultan Qalaun besetzt.

Unter Emir Mankawar wurden die Schäden der Belagerung repariert. An der Nordostecke kann man die Ausbesserungen noch heute erkennen. Weitere Bauten aus der abujidischen Zeit (Herrschaft Saladins und seiner Nachfolger) sind Überreste eines Bades hinter der Moschee aus der Mameluckenzeit, erbaut durch Sultan Qalaun.

1840 beschießen türkische Truppen die Burg. Weitere Beschädigungen werden durch die Besetzung der Burg durch Ibrahim Pascha in der zweiten Hälfte des 19. Jh. angerichtet.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Baedecker - Syrien | Ostfildern, 2000
  • Biller, Thomas - Burgen in den Kreuzfahrerstaaten- vom Adelssitz zur "Festung" in Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt, Heft 1 | Halle/Saale, 1992
  • Burns, Ross - Monuments of Syria, I. B. Tauris Publishers | London, New York, 1999
  • Deschamps, Paul - Romanik im Heiligen Land | Würzburg, 1992
  • Eydoux, Henri-Paul - Chateaux fantastiques (Band III) | Paris, 1971
  • Fedden, Robin & Thompson, John - Kreuzfahrerburgen im Heiligen Land | Wiesbaden, 1959
  • Hellenkemper, Hansgerd - Burgen der Kreuzritterzeit in der Grafschaft Edessa und im Königreich Kleinarmenien | Bonn, 1976
  • Kennedy, Hugh - Crusader castles - Cambridge Univ. Press | Cambridge, 1995
  • Lawrence, Th. E. - Crusader Castles, Revisted | Oxford, 1989
  • Müller-Wiener, Wolfgang - Burgen der Kreuzritter im heiligen Land | München, 1966
  • Reise Know-How | Bielefeld, 2000
  • Zöllner, Walter - Geschichte der Kreuzzüge | Berlin, 1983
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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