FESTUNG BORGHOLM | BORGHOLMS SLOTT
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Quelle: Erik Dahlberg - Suecia antiqua et hodierna. Band 3 | Stockholm, 1900
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Die Festung Borgholm ist ein hervorragendes Beispiel wie eine Burg (später Festung/Schloß) den zeitgenössischen Ansprüchen umgebaut und angepaßt wurde. Anhand der Modelle, die auf der Festung zu bewundern sind, lassen sich die einzelnen Bauepochen sehr gut erkennen. Selbstverständlich finden sich die einzelnen Epochen in Festung selbst wieder.
Lage Die Burg, später Festung, wurde auf der Insel Öland an der Küste zum schwedischen Festland gebaut und sichert den Sund zwischen dem Festland und der Insel.
Nutzung Heute wird die Schlossruine als Museum und für Konzertveranstaltung genutzt.
Bau/Zustand Die erste Burg Borgholm war ein Bergfried mit einer Ringmauer umgeben und wurde in jeder weiteren Bauphase über die Festungs zum Schloss um-/ausgebaut. Festung-, Renaissance- und Barockelemente finden sich in der ganzen Burg wieder.
Typologie Höhenburg
Sehenswert
  • Renaissanceschloss
  • Barockschloss
  • Bergfried (Grundmauer erhalten)
  • Bastion
Bewertung k.A.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 56°52'14.6"N 16°38'36.4"E
Höhe: 43 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
nicht verfügbar
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Malmö oder Stockholm nach Kalmar über die E22. In Kalmar den Beschilderungen nach Öland folgen. Auf Öland den Beschilderungen nach Borgholm folgen.
Parkplätze an der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
April bis 24 September: 10:00-16:00
Mai - August: 10:00-18:00
Eintrittspreise
Erwachsen: 70 Kronen
Kinder: 12-17 Jahre 40 Kronen
Kinder unter 12 Jahre; kostenlos in Begleitung eines Erwachsenen
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Einschränkung
Gastronomie auf der Burg
Ja
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Eine Besichtigung durch Rollstuhlfahrer ist nur sehr beschränkt möglich.
Bilder
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Grundriss


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  1. Festungseingang
  2. Verbindungsgang für Reiter und Portal König Johan III
  3. Grundriß des Bergfrieds, der 1662/53 abgerissen wurde
  4. Schloßmuseum
  5. Hauptportal des Burghofes
  6. Saal der Leibwache, darüber Thronsaal
  7. Jungfrauenbrunnen (54m tief)
  8. Alter Burghof
  9. Neue königliche Residenz
  10. Alte königliche Residenz mit mittelalterlicher Ringmauer
  11. Historische Schloßküche mit Backöfen und einem großen Herd
  12. Treppen zur Bastion und ehemaligen Dache der Küche
  13. Ostflügel mit Pferdetränke
  14. Nordöstliche Eckturm, von Tessin als Schloßkapelle geplant
  15. Nordflügel
    1. Stock : Residenz des Königs
    2. Stock : Wohnräume der Königin
  16. Westflügel von König Johan III errichtet.Im 17.Jh. um ein zweites Stockwerk erhöht.
  17. Südflügel wurde nie fertiggestellt.
Quelle: Flyer - Borgholms Slott | Borgholm, 2010
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
1281 wird der Name Borgholm belegt.
1285 verbrachte Magnus Ladulås Weihnachten auf Borgholm.
1308 wird die Burganlage erstmalig genannt.
1316 verlagerte Herzog Valdemar seinen Sitz nach Borgholm.
Ab 1350 wohnt seine Witwe Ingeborg auf dem Schloß.
1361 übernahm der dänische König Valdemar Atterdag die Burg.
2. Häfte d. 14.Jh. verstärkte man die Burg innerhalb der Ringmauer.
1362-1366 verpfändete er aufgrund der großen Zerstörung, während des Angriffs auf die Burganlage, die Burg an die deutschen Hanser. Die vollständige Besatzung der Hanser auf Borgholm zählte ungefähr 2000 Mann. Sie setzten die Bauarbeiten an der der Burg fort und nach der Beendigung der Bauarbeiten glich die Burg einer deutschen Ordensburg.
1366 nimmt der König Håkan die Burg zurück, weil König Valdemar Atterdag nachdem er zurück nach Schweden gekommen war, durch seine Pfandsätze Verluste in seinen Hansestädten einfuhr.
1397 versuchte Valdemars Attenbergs Tochter Margareta Kalmarunionen, das alte Schweden, Dänemark und Norwegen unter einer gemeinsamen Krone zu bekommen.
Ab 1350 wohnt seine Witwe Ingeborg auf dem Schloß.
Im 15.Jh. wechselte die Burg zwischen schwedischen und dänischen Besitz. Periodenweise gelang es Karl Knutsson die Burg in schwedische Hände zu bekommen, zusammen mit seinem Schwiegersohn Stormannen Ivar Axelsson Tott.
Bis 1500 lid die Anlage sehr unter den harten schwedisch-dänischen Konflikten. Wo die dänischen Kapaten und der Seekrieger Sören Norby Öland angriffen, zerstörte und plünderte er die Burg. Gustav Vasa blieb bis zuletzt der schwedische König und machte eine Schluß der Union und für eine Zeit die lang andauernden Feden mit den Dänen.
1523 als Gustav Vasa an die Macht kam waren die Burgen nach den Unionskriegen verwüstet. Gustav Vasa und seine Söhne, voran mit dabei Johan III, begannen umgehend mit den Wiederaufbau. Es wurden eine Fülle von Geld in die Anlagen Borgholm, Kalmar, Vadstena, Gripsholm, Åbo, Viborg und Stockholm gesteckt. Eigentlich wollte Gustav Vasa seine Anlagen so verstärken, dass Schweden seine Machtstellung innerhalb und außerhalb des Landes sicherstellte, aber diese Pläne wurde nie umgesetzt.
Er wohnte auf der Borgholm während seiner vielen Besuche auf Öland, aber Bauherr von Borgholm ist an seiner Stelle Johan III. Johan III will den Burgcharakter erhalten, aber modernisieren im Renaissance Stil mit schönen Fußböden aus Holz und Stein, Tapeten an den Wänden und Öfen und neumoderner Kachelöfen.
1572-1573 läßt er die vier Brüder Pahr, deutsch-italienische Baumeister, kommen um über das zukünftige Aussehen des Renaissance Schloß zu verhandeln. Johan Baptista Pahr wird der erste Architekt auf Borgholm. Danach folgte Domenicus Pahr als neuer Architekt der Anlage.
1572 beginnt Johann III mit den Umbau der Anlage. Er ließ alte Burgteile abreißen andere widerum integrierte er in die neue Anlage.
1611-1613 (Kalmarkrieg) wütete Krieg zwischen Schweden und Dänemark. Öland war dabei Zentrum des Geschehens.
August 1611 nahmen die Dänen das Kalmarer Schloss ein und befahlen dass Borgholm kapitulieren sollte, ohne weiteren Auseinandersetzungen. Schwedens König Karl IX war krank und setzte seinen Sohn, Gustav II Adolf (16 Jahre) dafür ein.
September 1611 standen 2000 Mann zur Verfügung und gewannen das Schloß zurück. Peter Michelsson (später Hammarskiöld) war auf Öland geboren und hatte lange Kriegserfahrung. Er befästigte Ölands Westküste indem er Erdwälle um Borgholm errichten ließ.
Mai 1612 zogen die dänischen Truppen unter des Königs Kristian IV Befehlshabenden Gert Rantzau in Mörbylånga gegen die Festung Borgholm. Wo Peter Michelsson mit seiner kleinen Truppen nach zwei Wochen Belagerung und Beschuß gezwungen war zu kapitulieren.
1613 ging Borgholm aufgrund des Friedensbeschluß in Knäred an Schweden zurück. Nachdem Krieg war die Festung nicht mehr länger für die Verteidigung tauglich. Ein weiterer Ausbau und Umbau wurde nicht bewilligt Gustav II Adolf war der Ansicht das man die Festung zu einem Jagdschloß umbauen könnte.

Karl X war der nächste Bauherr auf Borgholm und wollte die Anlage wiederaufbauen. Er beauftragte den Architekten Nicodemus Tessin d. Älteren das Schloß wiederheraufzubauen.
1654 wurden die Bauarbeiten wiederaufgenommen.
Nach 1656 sind keine weiteren Umbauarbeiten auf Borgholm hinterlegt. Aufgrund von Krieg und schlechter Finanzen, war es dem König Karl X Gustav nicht möglich, Borgholm weiter auszubauen.
1660 - 1697 / 1697 - 1718 unter den Regierungszeiten von Karl XI und Karl XII wurden die Bauarbeiten auf Borgholm nur mäßig vorangetrieben.
1676 - 1677 war der letzte Angriff auf die Festung wo Schweden im Krieg mit Dänemark/Holland war.
1709 ein Jahr nach den letzten Bauarbeiten, begann der langsame Verfall des Barockschlosses. Fortwährend war eine kleine Besetzung auf der Burg, da dieses auch als Gefängnis diente.
Ab 1772 diente ein Raum des nördlichen Traktes als Gotteshaus für das Volk auf dem Schloß.
1804 beschreibt ein Reisender das verfallene Schloß als "würdevoll und traurig ist sein Anblick".
1806 erhielt das Schloß einen neuen Pächter.
14. Oktober 1806 entfachte ein Funken die Decke. Das Feuer breitete sich schnell aus und machte das Schloß endgültig zur Ruine.
Mitte 19.Jh. begann man mit der Unterhaltung und Instandsetzung der Ruine.
1858 besuchte Kronprinz Oscar II das Schloß und war erschüttert über den Verfall.
1860 erhielt man die ersten staatlichen Mittel (100 Kronen) für den Unterhalt des Außentores.
1874 erhielt man weitere 88 Kronen, die für das zumauern von Fenster und Schießscharten benutzt wurden.
1880 waren die Gewölbe und die Treppen baufällig, so das Borgholm nun als Badeort genutzt wurde.
Seit 1935 wird die Ruine von der Vereinigung "Statens Fastigetsverk" verwaltet und ist ein staatliches Denkmal.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Kiki Lundh, Jim Rudolfsson - Borgholms Slott - En kortfattad historik och vägledning för besökaren | Borgholm, 2000
  • Leif Törnquist – Svenska borgar och fästningar, En historisk reseguide | Värnamo, 2007
  • Christian Lóven – Borgar och befästningar i det medeltida Sverige | Stockholm, 1999
  • Magnus Stibeus - Arkeologi vid Borgholms slott - bebyggelse från järnålder och medeltid | Linköping, 2007
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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