1. - 4. Jh.
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Auf dem Gebiet Temeschburgs oder in seiner Nähe gibt es einen Wehrbau mit dem Namen Zurobara oder Zambara.
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1154
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Durch den arabischen Geographen al Idrisi wird Temesvar erstmals urkundlich erwähnt.
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1177
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Laut Mihai Opris die erste urkundliche Nennung einer Temeschburger Festung, wobei die Urkunde verloren ging.
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1212
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Erste nachweisliche Nennung der Temeschburger Festung als "castrum regius Temesvar" in einer von König Andres II. erlassenen Urkunde.
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1241
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Die Tataren (Mongolen) brechen aus dem Norden kommend in das Banat ein und verwüsteten es. Nach ihrer Vertreibung befestigt König Béla IV. unter anderem auch die Temeschburger Festung. Die Mauern, die aus Erde und Stein bestanden, werden diesmal aus mit Kalk gebundenen Steinen und Ziegeln errichtet.
Auch die Wassergräben werden vertieft und erweitert.
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1278
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Die Festung wird von König Ladislaus IV. in Begleitung des Tschanader Bischofs Gregor besucht. Er versammelt hier sein Heer, das er unter der Heerführung des Magisters Georgius gegen den walachischen Wojewoden Litowoj ins Feld schickte.
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13. & 14. Jh.
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Der deutsche Name Temeschburg wird erstmals in Urkunden erwähnt, z. B. in der Schlacht König Sigmunds 1396 gegen die Türken.
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1301
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Der letzte König vom Árpád-Stamm stirbt, ihm folgen die Könige des Hauses Anjou. Nach dem Aussterben der Árpáden-Dynastie besteigt Karl Robert als erster Vertreter des Hauses Anjou den ungarischen Thron.
Er gerät bald in einen schweren Konflikt mit dem ungarischen Adel. Um die siebenbürgischen und banater Adligen auf seine Seite zu gewinnen, besucht er 1307 zum ersten Mal Temeschburg.
Bei dieser Gelegenheit erteilt er seine Anweisungen über die Art und Weise, in der eine neue königliche Festung erbaut werden soll.
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1313 - 1315
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Karl Robert besichtigt mehrmals persönlich die Bauarbeiten, die von italienischen Baumeistern ausgeführt werden.
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1316
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Zieht er schließlich hier selbst ein und verlegt die Hauptstadt Ungarns von Ofen (Buda) nach Temeschburg.
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1325
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König Karl Robert zieht nach Visegrád und erklärte diese Stadt zur neuen Hauptstadt Ungarns. Aber nach kurzer Zeit kehrt er nach Ofen (Buda) zurück, und mit ihm die Hauptstadt.
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1342
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Karl Robert verstirbt und sein königliches Kastell geht in den Besitz der ungarischen Krone über.
Temeschburg wird in Urkunden als „Oppidum Themesvar" bezeichnet.
Der Marktflecken entfaltet sich allmählich nördlich von der Festung.
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1358 & 1368
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Der nächste König, Ludwig I. der Große, besucht Temeschburg nur zweimal.
Das erste Mal zieht er am 14. Oktober 1358 gegen den serbischen Herrscher Urosch, das zweite Mal führt er im Oktober und November des Jahres 1368 sein Heer über der Festung gegen den walachischen Wojewoden Vlaicu.
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1385
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Nach dem Tode Ludwigs des Großen, der am 11. September 1382 eintrat, besucht 1385 seine Witwe, die Königin Elisabeth mit ihrer Tochter Maria Temeschburg, sie wohnen eine längere Zeit im Kastell der Festung.
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31. März 1387
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Sigismund von Luxemburg wird zum König Ungarns geweiht. Gleich danach ernennt er Stefan Losonczy (auch Lossontzy, Losoncius) zum Temescher Comes, vertreibt den Rebellenführer Johann Horváth aus Syrmien und verfolgt ihn, bis dieser schließlich in Fünfkirchen (Pécs) hingerichtet wird.
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1389
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König Sigismund besucht mit seiner Gattin Maria die Temeschburger Festung und weilt hier zwei Jahre lang. Von Temeschburg aus zieht er dann gegen den serbischen Herrscher Stefan.
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15. Jh.
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Das Kastell wird von Pippo Spano di Ozora repariert. Die Stadt ist in jener Zeit von Erdwällen und Palisaden umgeben und hat vier Tore: das Lippaer Tor („Praiko"), das Siebenbürger Tor, das Arader Tor und das Wasserturm-Tor.
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1441
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Die Türkengefahr bedroht immer mehr das christliche Europa, weshalb König Wladislaw I., der Nachfolger Albrechts II. und Bruder des polnischen Königs Kasimir II., seine Sorgfalt dem Temescher Gebiet zuwenden muss.
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1441
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Ernennt er Johann Hunyadi (Corvinus), eigentlich Iancu de Hunedoara, zum Temescher Comes und Kapitän von Belgrad.
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1443
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Hunyadi zieht gegen die Türken, und in den Bergen des Balkans schlug er sie bis nach Sofia zurück.
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5. Juni 1443
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Wird Temeschburg von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht.
Sowohl das Kastell als auch die Mauern der Festung werden durch die Erdstöße stark beschädigt und teilweise sogar zerstört.
Nach der Rückkehr Hunyadis von seinem Feldzug gegen die Türken lässt er das Kastell und die Festungsmauern wiedererrichten.
Bei dieser Gelegenheit passt er die Wehrbauten der von der Erfindung des Schießpulvers veränderten Kriegstechnik an.
Die alten Wurfmaschinen werden durch Kanonen ersetzt. Die neuen Festungsmauern werden im Norden und Nord-Osten mit Wehrtürmen versehen.
Davor hat man doppelte Wassergräben ausgegraben.
Im Süden und im Westen, wo die Festung an die Sümpfe der Kleinen Temesch stieß, errichtet man Eichenpalisaden.
Von der alten Anjou-Festung bleiben nur die Grundsteine und der Wasserturm erhalten.
Hunyadi hat seinen Sitz bis 1453 in Temeschburg, als er sein Amt als Reichsverweser niederlegt und Ladislaus V. Posthumus den Thron Ungarns besteigt.
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1455
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Ladislaus V. versteigert die königliche Festung Temeschburg an Johann Hunyadi, dem er am 8. August 1455 auch die Besitzurkunde übergibt.
Die Burg bleibt im Besitz der Corvins bis 1490.
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22. Juni 1456
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Hunyadi ist zum letzten Mal in Temeschburg.
An diesem Tag zieht er von hier gegen die Türken, die mit etwa 200.000 Kriegern Bulgarien und Serbien überfallen hatten.
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24. Januar 1458
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Matthias (Corvinus) Hunyadi wird zum König Ungarns ausgerufen.
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6. April 1490
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Stirbt er nach einem zweitägigen Todeskampf, zeitgleich endete die Herrschaft der Corvins über Temeschburg.
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Um 1475
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Temeschburg wird vom Marktflecken zur Stadt erhoben.
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1492
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Temeschburg wird weiter befestigt.
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1511
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Stefan Báthory wird unter König Wladislaw II. Comes von Temeschburg.
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1514
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Die Temeschburger Festung wird zum ersten Mal in ihrer Geschichte belagert. Es waren aber nicht die Türken, sondern die 70.000 Aufständischen Georg Dózsas.
In dieser verzweifelten Lage kann Báthory nur noch sein Erzfeind, der siebenbürgische Fürst Johann Zápolya helfen.
Als Gegenleistung verspricht Báthory, bei der nächsten Königswahl, seine Stimme für Zápolya abzugeben. Dieser traf am 15. Juli 1514 in der Nähe Temeschburgs ein, kann Dózsa aber nicht überrumpeln, so dass es zu einer schweren Schlacht kommt.
Dózsa wird schließlich besiegt und zuerst im ersten Stockwerk des Kastells eingesperrt, nach drei Tagen kommt er in den unterirdischen Kerker.
Um den 20.-24. Juli 1514 wird das Urteil auf dem "Richtplatz außerhalb der Festung vollstreckt".
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1541 - 1551
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Die Türken fallen in Ungarn ein, Temeschburg wird belagert.
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1552
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General Aldana wird im Februar zum Festungskommandanten ernannt, Losonczy am 30. März. Am 24. Juni steht unter dem Osmanen Achmed Pascha eine Vorhut von 1.500 Reitern unter den Mauern Temeschburgs.
Am 28. Juni belagert Achmed Pascha mit seiner Hauptmacht von 16.000 Mann Temeschburg.
Nach schweren Kämpfen erobern die Osmanen schließlich die Festung, für Temeschburg und das Banat folgt eine 164-jährige Türkenherrschaft.
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1594 - 1596
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U.a. Truppen des siebenbürgischen Fürsten Sigismund Báthory und des österreichischen Kaisers Rudolf können einige von den Türken besetzte Burgen im Nordbanat zurückerobern.
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1596
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Stürmt Báthory die Festung, wird aber bald zurückgeschlagen.
Eine zweite Belagerung Temeschburgs durch Báthory dauert vom 17. Oktober bis zum 17. November 1597, ist aber auch diesmal ohne Erfolg.
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26. Januar 1699
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Nach langen Verhandlungen kommt es zum Friedensvertrag von Karlowitz (heute: Karlovac).
Während der folgenden Friedenszeit befestigen die Türken die Temeschburger Festungsmauern.
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1706
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Die Türken erbauen eine Kaserne mit 41 Räume, die 2537 Piaster gekostet haben soll.
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26. August - 13. Oktober 1716
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Truppen von Prinz Eugen von Savoyen, Graf Max von Starhemberg und Prinz Alexander von Württemberg kämpfen in mehreren Schlachten um die Rückeroberung der Temeschburger Festung, bis die Türken schließlich kapitulieren und am 16. Oktober abziehen.
Man beginnt mit der Verstärkung der vorhandenen Festungsanlagen, die Arbeiten werden unter der Aufsicht des Grafen Mercy durchgeführt.
Zugleich wird auch mit den letzten Umbauten der an die Kriegstechnik angepassten Temeschburger Festung begonnen.
Sie bekommt den Namen des damaligen österreichischen Kaisers Karl VI. und wird deswegen als Karlsfestung bekannt.
Der Grundstein dieser neuen Festung wird vom Jesuiten-Superior P. Michael Gastayer bei einer großen Feierlichkeit am 25. April 1723 in der nördlichen Bastei gelegt.
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1848 - 1849
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Die Festung wird während der Revolution belagert, aber nach 107 Tagen werden die Belagerer vom kaiserlichen Heer geschlagen.
Da der Wehrbau in den folgenden Jahren durch die weitere Entwicklung der Kriegstechnik bedeutungslos wird, erteilt die Militärbehörden 1891 eine Genehmigung für die Abtragung der Festungstore.
Die Festungsmauern werden größtenteils zwischen 1898 und 1902 abgerissen.
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
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