SELMUN PALACE (IL-PALAZZ TA' SELMUN)
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Allgemeine Informationen
Das wohl im 18. Jh. erbaute «wehrhafte» Barockschloss gehört zu den während der Herrschaft des Johanniter-/Malteser-Ritterordens über Malta erbauten, kastellburg-rezipierenden Schlössern mit eher symbolhaften Wehrelementen.

Der Wirtschaftsflügel des Schlosses ist nicht erhalten, sein Standort ist durch Aussenanlagen der ehem. Hotels überbaut. Das zweistöckige (mehrphasige?) Herrenhaus mit dreigeschossigen Ecktürmen über bastionärem Grundriss, steht in der Tradition einiger Schlösser des 16./17. Jh. (v.a. Verdala Palace) und der Wignacourt Towers genannten viertürmigen Forts des Johanniter-Ordens. Die Turmbrüstungen zeigen Geschützpforten zwischen Zinnen, zudem soll das Haus mit Zugbrücke und Graben gesichert gewesen sein (Borġ 1996, 29), doch war es kaum zur Verteidigung tauglich – seine plakativen Wehrelemente waren Herrschaftszeichen. Das gesamte 1. OG umläuft ein Balkon mit Balustrade, die Mittelachse betont ein barocker Glockenträger. In der Mittelachse enthält das Haus tonnengewölbte Säle mit Stichkappen, aus den Sälen führen Zugänge in die Wohnräume. Eine ovale Wendeltreppe mit Hohlspindel führt ins 1. OG. Die ehem. Schlosskapelle, die auch von der Bevölkerung Selmuns zu Gottesdiensten genutzt wurde, erfuhr eine Umgestaltung zum Restaurant des Hotels. Die moderne Kapelle am Ortsrand ist der Ersatzbau für die Kapelle im Schloss.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 35° 57' 33.20" N, 14° 22' 53.50" E
Höhe: 66 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Zufahrt bis zum Selmun Palace möglich, vom Kreisel durch die Triq Selmun.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit dem Bus (Linien 41, 42, 49, 221, 222, 250) bis zur Haltestelle Mellieħa (Fussweg 1.1 km), noch besser Haltestelle Ruman (Fussweg 900 m).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
nur Aussenbesichtigung möglich
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Das Vorgelände des Schlosses ist mit dem Rollstuhl zugänglich.
Bilder
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Grundriss


Aufriss und Grundriss, Zeichnung von Dr. Stephen C. Spiteri (aus: © Spiteri 1994).

Quelle: Zeichnung von Dr. Stephen C. Spiteri (aus: Spiteri 1994).
Historie
Selmun ist der Name einer Region und eines kleinen Ortes bei Mellieħa, dessen Lage der weithin sichtbare Selmun Palace bezeichnet. Auf der seeseitigen Spitze des Hügels von Selmun liegt das große Fort Campbell, eine 1937/38 erbaute britische Batterie, und auf der Kuppe von Għajn Hadid ein Wachtturm der Johanniter.
Der in der Fernwirkung eine Burg assoziierende Selmun Palace – von Bewohnern der Umgebung «Selmun Castle» genannt – wurde angeblich M. 18. Jh. nach Plänen von Domenico Cachia erbaut (s. Hughues/Thake 2003, S. 186; Mahoney 1996, S. 311).
In der Landkarte von Selmun (Cabreo Originale, 1735) ist das Schloss noch nicht verzeichnet. Zeitweise war es im Besitz der 1607 gegründeten Organisation Monte di Redenzione, die christliche Sklaven aus muslimischer Gefangenschaft freikaufte. Bis 2011 war es in den Selmun Palace Hotel-Komplex einbezogen, der vier Suiten im Schloss eingerichtet hatte. Im Kontext der Umbauten zu Zwecken der Hotelnutzung ging in der 2. Hälfte der 1990er Jahre nach Presseberichten vieles an historischer Substanz verloren.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
    
  • Paul P. Borġ: Selmun. Valletta 1996.
  • Quentin Hughes/Conrad Thake: Malta The Baroque Island. Sta. Venera (Malta) 2003, S. 186.
  • Michael Losse/Stephen C. Spiteri: Burgen, Schlösser und Festungen in Malta (im Druck).
  • Leonhard Mahoney: 5000 Years of Architecture in Malta. Valletta 1996, S. 88, 98, 113, 117, 311.
  • Stephen C. Spiteri: In Defence of the Coast (I) – The Bastionated Towers. In: Arx. International Journal of Military Architecture and Fortification, 3, 2013, 112-115.
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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