KLAIPĖDOS PILIS | BURG MEMEL | MEMELBURG
 Weltweit | Europa | Litauen | Bezirk Klaipėda | Klaipeda (Memel)

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Allgemeine Informationen
Wenige Ruinen der mittelalterlichen Burg, Erdwälle der bastionierten Festung mit Kasematten teilweise erhalten.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 55°42'20.0" N, 21°07'44.5" E
Höhe: 1 m ü. NN
Topografische Karte/n
k.A.
Kontaktdaten
Schlossmuseum | Pilies St. 4 | LT-91240 Klaipėda
Tel: +370 846 410527
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Die Anfahrt erfolgt über die Europastraße E 65 von Kaunas. Bis ins Stadtzentrum fahren. Zur Orientierung kann man den Hinweisen zur Fähre in der Stadt folgen (Es gibt zwei Fähren. Wenn man von Kaunas kommt ist es die zweite.).
Die Burg befindet sich direkt an der Fähre auf einem Betriebsgelände.
Parken an der Fähre möglich.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Februar - Juni
täglich: von 10:00 - 18:00 Uhr
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
All-in-One-Ticket Erwachsene: 1,74 EUR Ermäßigt: 0,87 EUR
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Burg Memel
Quelle: Schautafel im Museum
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Die litauische Siedlung Klaipeda wurde um 1250 vom Livländischen Orden erobert. Er errichtete unter Führung des Landmeisters Dietrich von Grüningen an der strategisch wichtigen Stelle an der Mündung der Dange, einem Mündungsarm der Memel, eine hölzerne Burg, die man Mimelborgh nannte. Sie beherrschte die einzige Durchfahrt vom Kurischen Haff zur Ostsee. Der livländische Orden verpflichtete sich gegenüber dem Bischof von Riga, innerhalb von zwei Jahren eine Stadt zu errichten und folgerichtig erhielt "Memele castrum" 1254 lübisches Stadtecht. Gemäß einer Urkunde teilten sich Bischof und Orden sowohl die Baukosten als auch die Nutzung der Burg.

Als einziger Stützpunkt mitten im litauischen Herrschaftsgebiet sollte die Burg Ausgangspunkt für weitere Eroberungen in das Gebiet der Samländer sein. Die Samaiten erkannten die Gefahr, die die neue Befestigung darstellte, und führten bereits 1252 einen land- und seegestützten Angriff gegen die Ansiedlung. Die Kämpfe dauerten mindestens bis 1257 und wurden mit wechselndem Erfolg geführt.

Über das Aussehen der ersten Befestigungen gibt es keine Überlieferungen. Es wird sicher eine hölzerne Burg mit Erdwällen gewesen sein. Weil man zunächst einen nicht tragfähigen Baugrund ausgewählt hatte, begann man schon 1253 am Platz der heutigen Festung eine neue Burg zu errichten. Es ist überliefert, dass die Burg wohl vier Gebäudeflügel und Ecktürme gehabt hat. 1360 wurde die Burg offenbar im Zuge eines Litauischen Überfalls abgebrannt. Der Orden schickte sofort 300 Ordensbrüder nach Memel um die Burgstelle notdürftig mit Palisaden zu sichern. Der Bau einer steinernen Burg ist möglicherweise erst im 15. Jh. anzunehmen. In der Zeit zwischen 1401 und 1410 sind Bauarbeiten in unbekanntem Umfang überliefert, die auf Zerstörungen durch die Samaiten folgten. Bei Ausgrabungen fand man Überreste der Haupthauses und eines runden Eckturmes. Die im 15. Jh. übliche Bauform einer Ordensburg war ein kastellähnliches vierflügeliges Konventshaus mit zwei diagonal angelegten Flankierungstürmen. Welches Aussehen die Burg genau gehabt hat und wann sie errichtet wurde lässt sich vielleicht beim Vorliegen weiterer von Ergebnissen der laufenden Forschungen beurteilen. In der zweiten Hälfte des 15. Jh. errichtet man in der nördlichen Wehrmauer eine rechteckige Bastei und erhöhte den Nordturm. Nach der Schlacht bei Tannenberg 1410 war die Burg eine der wenigen, die nicht von den Polen/Litauern besetzt wurden.

1525 ordnete Herzog Albrecht den Umbau der Burg zu einer zeitgemäßen Festungsanlage an. Die Bauarbeiten wurden durch den Nürnberger Baumeister Christoph Ramers durchgeführt.

1627 errichtete man eine neue Wehranlage, die 1686 unter Baumeister Nicastre noch Außenbastionen erhielt. Die Ordensburg selbst verfiel. Nach dem Siebenjährigen Krieg verlor die Festungsanlage ihre strategische Bedeutung. Man riss sie deshalb 1770-1780 teilweise weg. 1815 war noch der Ostflügel der Ordensburg mit dem dazugehörenden Eckturm erhalten. Man versuchte nochmals Anfang des 19. Jh. eine militärische Nutzung zum Schutz des Hafens. Nach dem Bau der Festung Süderspitze 1866 machte Memel endgültig überflüssig. 1888 riss man die letzten Reste der Burg weg.

Nach der Unabhängigkeit Litauens führte man Ausgrabungen auf dem Burggelände durch und begann die Anlage einer musealen Nutzung zuzuführen.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Borchert, Friedrich - Burgen Städte Deutsches Land | Essen, 1991
  • Löwis of Menar, Karl von - Burgenlexikon für Alt-Livland | Riga, 1922
  • Torbus, Tomasz - Die Konventsburgen im Deutschordensland Preußen | München, 1998
  • Tuulse, Armin - Die Burgen in Estland und Lettland | 1942
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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