STARI GRAD SISAK | SISAČKA TVRĐAVA
 Weltweit | Europa | Kroatien | Gespanschaft Sisak-Moslavina | Sisak


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Allgemeine Informationen
Kastell aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert. Es wurde in einem markanten dreieckigen Grundriss mit einem starken Batterieturm an jeder Ecke ausgeführt. Des Weiteren haben sich auch - ausgehend vom Nordwestturm des Kastells - die Nordwestmauer sowie ein Turm der Vorburg erhalten. Die Erdwälle mit Torturm und Wassergräben, welche den Komplex einst umgaben, sind spätestens mit der Begradigung des vorbeifließenden Flusses Kupa sowie dem Deichbau entlang der Ufer verschwunden. Kastellmauern und innere Gebäude bilden eine bauliche Einheit. Die Mauerlänge zwischen den Türmen beträgt jeweils etwa 30 m. Interessant ist, dass man in das Kastell nur durch einen kleinen Hocheingang im Nordostturm gelangen konnte. Eine Toreinfahrt gab es anscheinend nicht. Wegen der unzureichenden Landfläche wurde für die Befestigungsanlage die Form eines Kastells anstatt einer zeitgenössischen Festung mit Bastionärsystem gewählt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 45°28'13.9" N, 16°23'10.3" E
Höhe: 100 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Gradski muzej Sisak | Ulica kralja Tomislava 10 | HR-44000 Sisak
Tel: +385 044 811811 | Fax: +385 044 543225 | E-Mail: gradski-muzej-sisak@sk.t-com.hr
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Sisak erreicht man von Zagreb aus über die A11 Richtung Velika Gornica. Diese Autobahn führt aktuell jedoch bloß bis Lekenik, weswegen man dort auf die D30 Richtung Dužica wechseln muss. Nach Dužica auf der zweiten großen T-Kreuzung der Straße, welche zur D36 wird, gerade aus weiter bis nach Sisak und durch die Stadt folgen. An einem großen Kreisverkehr gerade aus fahren und nach einer scharfen Rechtskurve der Straße über zwei große Kreuzungen weiter folgen. Nach einer großen Linkskurve vor der Brücke über den Fluss Sava nach rechts abfahren und gleich danach rechts in die Straße "Obala Tome Bakača Erdoedyja" einbiegen - diese führt direkt zum Kastell.
Parkmöglichkeiten: kostenfreie Parkmöglichkeiten direkt vor der Anlage.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
25. Mai - 01. Oktober
Dienstag - Freitag: von 12:00 - 18:00 Uhr
Samstag & Sonntag: von 12:00 - 20:00 Uhr
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 10 HRK
Ermäßigt: 7 HRK
Kinder bis 7 Jahre, Rentner: kostenlos
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
Restaurant "Stari Grad"
Link zur Webseite der Gastronomie.
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Stari grad Sisak
Quelle: Nadilo, Branko - Sisačka tvrđava i druge utvrde u Donjem Pokuplju. Časopis GRAĐEVINAR. Volumen 55, Broj 7 | Zagreb, 2003
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
1530 Wegen zunehmender Türkeneinfälle veranlasst der Zagreber Bischof Simon Erdődi den Bau einer neuen (hölzernen?) Burg. Diese lag am strategisch wichtigen Zusammenfluss der Sava und Kupa und an Stelle eines hölzernen Vorgängerbaus (vermutl. 15. Jh.).
1544 Erteilt Ferdinand I., König v. Kroatien und Erzherzog v. Österreich, seine Erlaubnis zum Bau des bis heute erhaltenen steinernen Kastells auf Gesuch des Zagreber Bischofs Miklós Oláh. Die zum Bau der Anlage herangezogenen Leibeigenen des Zagreber Kaptols wurden für mehrere Jahre von Steuern befreit. Der Wiener Hof stattete die Festung zudem mit Kanonen und Schießpulver aus. Finanziert wurde der Bau teilweise durch den vom Kaptol erhobenen Kirchenzehnt in den (hist.) Gespanschaften Varaždin, Zagreb und Križevci. Nur wenige Monate nach der Bauerlaubnis beginnen die Arbeiten. Als Baumaterial dienten teilweise die Ziegel der römischen Siedlung Siscia, deren Reste sich in der Sisaker Altstadt erhalten haben.
1550 Werden die Bauarbeiten abgeschlossen. Aus zeitgenössischen Buchführungen sind relativ viele Details über die Errichtung bekannt. So sind Namen vieler Handwerksmeister und Arbeiter überliefert. 13 italienische Steinmetze waren am Bau beteiligt. Auch die Gesamtbaukosten sind bekannt: 3365 Forint und 28 Dinar. Jedoch ist kein Baumeister/Architekt überliefert. Der kroatische Historiker Milan Kruhek vermutet, dass es sich um Domenico dell’Allio handeln könnte. Der italienische Baumeister leitete nähmlich zu dieser Zeit den Festungsbau in Varaždin, Koprivnica und Ivanić-Grad. Ivan Tominić wird zum ersten Kastellan ernannt.
1552 Grgur Sesvetački, Kommandant der Zagreber Stadtartillerie, beschreibt detailreich die Ausstattung der Festung. Im Arsenal befanden sich 16 unterschiedlich große Kanonen, 40 schwere und 4 normale Arkebusen, 4 Zentner leichtentzündliches Schwarzpulver, 5 Zentner Schießpulver, 9 Zentner Bleikugeln von unterschiedlichem Durchmesser sowie 7 Zentner sonstige Waffen, von denen die meisten Stangenwaffen waren. Hinzu kam noch eine kleine Fluss-Flottille aus 5 großen und 25 kleineren Booten, welche bis zu 600 bewaffnete Soldaten transportieren konnten. Die Festung war gut mit Mehl, Speck, Salz und Wein versorgt, obwohl sich oft beschwert wurde, dass nicht genügend Vorräte für eine lange Belagerung vorhanden waren.
1578 Selbst nach der Errichtung der Festungsstadt Karlovac bleibt die große strategische Bedeutung Sisaks unverändert.
1591 Der erste Angriff auf die Festung durch Hassan Pascha Predojević, Statthalter der osmanischen Großprovinz (türk.: eyâlet) Bosnien, wird erfolgreich abgewehrt.
1592 Kehrt Predojević zurück und lässt an der Mündung des Flusses Petrinjčica in die Kupa (Gebiet der heutigen Stadt Petrinja), einigen Quellen zufolge innerhalb von nur drei Wochen, ein viereckiges Fort mit Erdwällen und Wassergräben errichten. Am gegenüberliegenden Ufer sicherte eine Brückenschanze den Flussübergang. Dies sollte der Ausgangspunkt seiner weiteren Vorstöße in habsburgisches Gebiet werden. An der Festung Sisak scheiterte er aber dennoch. Reste des Forts Petrinja wurden 1941 zusammen mit einigen steinernen Kanonenkugeln und Geschützrohren ausgegraben.
22. Juni 1593 Als Folge des Übertritts des Grenzflusses Kupa und der erneuten Belagerung der Festung durch Hassan Pascha Predojević beginnt die Schlacht bei Sisak (damals "Sissek"), in welcher die Osmanen durch die österreichischen Befehlshaber Ruprecht v. Eggenberg, Andreas v. Auersperg und Tamás Erdődy eine große Niederlage erlitten. Dieses Ereignis leutete den Langen Türkenkrieg (1593-1606) ein. Die Festung wurde teilweise beschädigt.
28. Aug. 1593 Das zerschlagene bosnische Heer erhielt bedeutende Verstärkung aus der benachbarten Großprovinz Rumelien und kehrte nach Sisak zurück. Doch ungeachtet der durch die Schlacht geschwächten Festugsgarnison und der noch nicht instand gesetzten Wehranlagen konnte die Festung erst beim vierten Anlauf erstürmt werden. Die Nachricht vom Fall Sisaks wurde im Habsburgerreich mit großer Besorgnis aufgenommen, denn auf dem Weg zum relativ schwach befestigten Zagreb gab es für die Türken keine ernsthaften Hindernisse mehr und der Fall Zagrebs hätte die Einnahme Kroatiens durch das Osmanische Reich bedeutet. Jedoch erkannten die osmanischen Heerführer diesen großen strategischen Vorteil nicht und lenkten die Armee nach Ungarn um.
Sommer 1594 Juraj Lenković, Landeshauptmann von Krain, nimmt erfolgreich die Brückenschanze des Forts Petrinja ein und beginnt die Belagerung dieses. Nachdem der osmanische Festungshauptmann Rustan-beg seine aussichtslose Lage ohne Nachschub und Entsatz erkennt, zündet die Festungsgarnison das Fort an und flieht. Als die türkische Festungsgarnison in Sisak das Feuer im benachbarten Petrinja und die herannahenden Truppen Lenkovićs sichtete, ergriff sie ebenfalls die Flucht und verließ Sisak kampflos. Sofort danach begannen die Insandsetzungsarbeiten an der Festung. Im Kastell wurde die Höhe der Räume verändert, die hofseitigen Arkaden entsatnden und die Westmauer zur Kupa wurde verstärkt.
17. Jh. Die hölzernen Aufbauten auf den Gebäuden zwischen den Türmen werden erneuert und die Turmdächer werden neu gedeckt. Außer häufigem Besitzerwechsel ist nicht viel aus der Geschichte der Festung nach den Wirren der Türkenkriege überlieftert.
Anfang d. 18. Jh. Nach der Schlacht von Petrovaradin und der Eroberung Belgrads durch Österreich verschoben sich die Kämpfe gegen das Osmanische Reich immer weiter nach Süden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte Sisak seine strategische und wehrtechnsiche Bedeutung verloren.
Ende 19. / Anfang 20. Jh. Das Kastell erhält nach einigen unbedeutenden baulichen Veränderungen sein heutiges Aussehen. Zu dieser Zeit verschwinden vermutlich auch die letzten Reste der Erdwälle und Wassergräben um das Kastell im Zuge der Schiffbarmachung der Flüsse Sava und Kupa.
1943 Im Zweiten Weltkriegs fielen während der Bombardierung der sich am gegenüberliegenden Ufer befindenden Erdölraffinerie auch zwei Bomben auf das Kastell. Dabei wurde besonders der Nordwestturm schwer beschädigt. Während der Nachkriegszeit verfiel das Bauwerk weiter.
1959 - 1963 Wurde das Kastell grundlegend renoviert und rekonstruiert. Dabei wurde der stark beschädigte Nordwestturm bis auf den Sockel abgebrochen und originalgetreu wieder aufgebaut, jegliche Holzelemente größtenteils erneuert, die Dächer neu gedeckt, Mauerausbesserungsarbeiten durchgeführt.
1993 Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten beginnen. Vor allem gefährlich große Risse in den Mauern des Süd- und Nordostturms werden geschlossen, um die Stabilität der Bauerke zu gewährleisten.
Juni 2008 Nach 15-jähriger grundlegender Restaurierung wird das Kastell wieder für Besucher geöffnet. Seitdem finden hier oft Konzerte, Ausstellungen und andere öffentliche Veranstaltungen statt.¹
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Nadilo, Branko - Sisačka tvrđava i druge utvrde u Donjem Pokuplju. Časopis GRAĐEVINAR. Volumen 55, Broj 7 | Zagreb, 2003
  • Piškor, Mate - Obnovljen sisački stari grad. Artikel in der Zeitung "Jutarnji list" vom 06.06.2008
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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