BURGRUINE HOCHGALSAUN/GALSAUN | CASTEL COLSANO
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Allgemeine Informationen
Die Burgruine Hochgalsaun liegt in schwindelerregender Höhe auf einem ins Tal steil abfallenden Felssporn über der Fraktion Galsaun des Ortes Kastelbell-Tschars.
Sie ist im Laufe des 13. Jahrhunderts von dem zu der Zeit bedeutenden Tiroler Adelsgeschlecht Montalban errichtet worden. Nach Zerstörung und Wiederaufbau um 1300 ging sie an die Herren von Schlandersberg, bevor sie 1423 erneut zerstört wurde und danach endgültig zur Ruine verfiel.
Von der Burg haben sich nur wenige Mauerreste erhalten, die kaum verbindlichen Aufschluss über ihr ursprüngliches Aussehen geben. Um einen kleinen Hof sollen sich zur Talseite Wohnbauten und zur Angriffsrichtung auf der Bergseite der Bergfried auf der höchsten Stelle des Burgplatzes befunden haben. Talseitig deutlich tiefer befinden sich die Reste der ehemaligen Burgkapelle.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46°38'08.5" N 10°54'43.5" E
Höhe: ca 795 m ü. NN
Topografische Karte/n
Burgruine Hochgalsaun auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
keine vorhanden
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Das Ruinengelände ist nicht gesichert. Vorsicht ist also vor allem bei Nässe sowie Schnee- und Eisglätte geboten.
Anfahrt mit dem PKW
Die Anfahrt erfolgt auf der Niedervinschgauaustraße SS.38. Zwischen Tschars und Kastelbell biegt man nach Norden in die Fraktion Galsaun ab. Im Ort gibt es Parkmöglichkeiten.
Der Aufstieg zur Burgruine erfolgt auf ausgeschildertem, teilweise steilem Weg vorbei am Schloss Kasten.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Die Anfahrt sollte zweckmäßigerweise nach Kastelbell erfolgen. Hier befindet sich eine Station der Vinschgaubahn (Meran-Mals). Von hier aus ist die Burgruine auf dem unten beschriebene Wanderweg zu erreichen.
Wanderung zur Burg
Von Kastelbell (577 m) zuerst der Beschilderung »Waal« folgend auf Weg 4 nordnordostwärts hinauf zum Latschanderwaal und auf seinem Begleitweg kurz ostwärts; dann aber bald den Waalweg bergseitig verlassend (Wegweiser »Hochgalsaun«) und der Markierung folgend auf einem in nur leichtem Anstieg die Steilhänge querenden Steig ostwärts hinauf zum Sattel, der den Berghang mit dem Burgfelsen verbindet, und damit zur unmittelbar daneben befindlichen Burgruine (795 m); ab Kastelbell rund 1 Std. – Abstieg und Rückkehr: Vom erwähnten kleinen Sattel auf dem ostseitigen, ebenfalls markierten Felssteig steil, aber problemlos hinunter zum Latschanderwaal und auf dessen gutem Begleitweg (Markierung 3) in ebener Wanderung westwärts zurück zum Ausgangspunkt. Ab Hochgalsaun gut 1 Std.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkungen
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Der Zugang für Rollstuhlfahrer ist nicht möglich.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Hochgalsaun
Quelle: Müller, Richard - Museum Ferdinandeum Innsbruck | Innsbruck, 1942 / in: Trapp, Oswald - Tiroler Burgenbuch, Band 1: Vinschgau | Bozen, 1980
Historie
Mitte des 13. Jh wird die Burg durch das einflussreiche Tiroler Adelsgeschlecht der Herren von Montalban erbaut.
1262 erfolgt die erste urkundliche Erwähnung der Burg. Die Herren von Montalban, im 11. Jahrhundert ins Vinschgau gekommen, sind längere Zeit eine der einflussreichsten Adelsfamilien in der Region. Im Streit um die weltliche Herrschaft in Tirol verlieren sie unter Meinhard II. ihre Machtpositionen.
1294 verkaufen Volker und Arnold von Schnals, ein Seitenzweig der Montalbaner, die Burg Galsaun an den Landesfürsten, Graf Meinhard II. von Tirol und erhalten diese als Lehen zurück.
1296 wird Galsaun im Auftrag des Landesfürsten zerstört.
1329 erhalten die Brüder Johann, Peter und Konrad von Schlandersberg, die einem Seitenzweig der Herren von Montalban angehören, von König Heinrich die Erlaubnis, an der Stelle der alten Burg eine neue Burg zu erbauen. Die Schlandersberger müssen dafür aber die Lehnshoheit des Tiroler Landesfürsten, sowohl für Burg Galsaun, als auch für ihre Burg Schlandersberg, anerkennen.
Im 14. Jh wird die Burg Galsaun zum Hauptsitz der Herren von Schlandersberg, die sich jedoch meist im nahe gelegenen und bequemeren Ansitz Kasten aufhalten.
1396 hat die Burg wegen ihrer extremen Lage nur noch eine Besatzung von zwei Knechten und einem Büchsenmeister.
1411 verleiht Herzog Friedrich IV. dem Sweiker von Schlandersberg die Burg Galsaun samt Zubehör.
1418 oder 1423 lässt Herzog Friedrich IV. (mit den leeren Taschen) die Burg nach längerer Belagerung zerstören, da sich die Schlandersberger einem der Bünde Tiroler Adliger gegen den Landesfürsten angeschlossen hatte.
1430 verpflichten sich die Herren von Schlandersberg gegen eine Entschädigung von 3000 Dukaten die Burg nicht wieder aufzubauen. Von nun an kümmert sich niemand mehr um die Burg und sie beginnt zu verfallen.
1771 fällt die Ruine, die seit dem 17. Jh. Hochgalsaun genannt wird, nach dem Aussterben der Schlandersberger an die Grafen Hendl.
1864 vererbt Emanuel Graf von Hendl Hochgalsaun an seinen Neffen Dr. Franz von Ottenthal.
1931 kommt Hochgalsaun zusammen mit dem Ansitz Kasten in den Besitz von Josef Pohl aus Kastelbell.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Trapp, Oswald (Hrsg.) - Tiroler Burgenbuch, Band 1: Vinschgau | Bozen, 1980
  • Südtiroler Burgeninstitut (Hrsg.) - Südtiroler Burgenkarte | Bozen, 1995
  • Caminiti, Marcello (dt. Riedl, Franz Hieronimus) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 246-247
  • Menara, Hanspaul - Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze (Ein Bildwanderbuch) | Bozen, 1999 | S. 42-43
  • Weingartner, Josef - Tiroler Burgen | Innsbruck, 1962
  • Weingartner, Josef & Hörmann-Weingartner, Magdalena - Die Burgen Tirols (Ein Burgenführer durch Nord-, Ost- und Südtirol) | Innsbruck, 1981
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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