DOVER CASTLE
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Allgemeine Informationen
Das mächtige Dover Castle ist eine große mittelalterliche Festung, die von König Heinrich II. und seinen Nachfolgern, darunter auch Richard I. Löwenherz, erbaut wurde. Im Zentrum steht der mächtige Great Tower, 25 m hoch und knapp 30 m breit, mit Wänden bis zu 6,5 m stark. Erbaut wurde der Tower von Henry II. zwischen 1180 und 1185. Sie liegt auf einem der berühmten Kreidefelsen von Dover auf der englischen Seite der engsten Stelle des Kanals. Der Burgfels ist seit mehr als 2000 Jahren besiedelt und wurde seit den Zeiten Wilhelm des Eroberers bis zum zweiten Weltkrieg militärisch genutzt. Dover Castle ist die größte Burg in England und wurde aufgrund ihrer strategischen Lage auch als "Schlüssel zu England" bezeichnet. Zwischen 1216 -17 wurde die Burg erfolglos von den Franzosen belagert. Die Burg wird von der English Heritage verwaltet und ist in ausgezeichnetem Zustand.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°07'44.7" N, 1°19'19.6" E
Höhe: 110 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Dover Castle | Castle Hill | GB-CT16 1HE Dover
Tel: +44 01304 211067
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Aus Richtung London kommend über die Autobahn M20 bis Folkestone, ab da über die A20.
Aus Richtung Canterbury auch über die A2 erriechbar.
In Dover ist die Burg gut ausgeschildert.
Kostenlose Parkplätze für 200 Fahrzeuge an der Burg, bei hoher Auslastung Ausweichparkplätze im Ort mit Shuttleservice.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Der Bahnhof Dover Priory befindet sich direkt in der Stadt, die Burg ist ab da in etwa 20 Minuten zu Fuß erreichbar.
Dover Priory ist von Lodon aus non-stop erreichbar, es bestehen darüber hinaus Verbindungen in alle größeren Städte Südost-Englands.
Dover ist außerdem ein bedeutender Fährhafen, es gibt diverse Fährverbindungen von Frankreich nach Dover.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
In den Sommermonaten täglich geöffnet, die Zeiten variieren.
August: von 9:30 - 18:00 Uhr
November: von 10:00 - 17:00 Uhr
ansonsten: von 10:00 - 18:00 Uhr
In den Wintermonaten nur am Wochenende: von 10:00 - 16:00 Uhr
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 18,00 GBP
Ermäßigt: 16,10 GBP
Kinder (5-15 Jahre): 10,80 GBP
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
Es gibt diverse Cafes in dem Burgareal.
Öffentlicher Rastplatz
Auf dem Burggelände befindet sich ein Picknickplatz am Rand der Kreideklippen.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Ferienhäuser im Peverell Turm und im Sergant Major Haus.
Link zur Webseite des Sergant Major Haus
Link zur Webseite des Peverell Turm
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
Dover Castle ist recht kinderfreundlich, in den gastronomischen Einrichtungen gibt es spezielle Kinderportionen, Hochstühle, es gibt Wickelräume etc.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Die Burg ist per Rollstuhl zugänglich, in den Tunneln gibt es auch Aufzüge.
In den mittelalterlichen Teilen der Burg gibt es leider keine Aufzüge und damit nur beschränkten Zugang per Rollstuhl.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Dover Castle
  1. Great Tower
  2. Norfolk Tower
  3. Constable Tower und Tor
Quelle: Fry, Plantagenet Somerset - Castles of Britain and Ireland | o.A., 1996
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
vom Jahr 43 - 4. Jh. England war römisch besetzt, so auch Dover.
im frühen 2. Jh. Ein römischer Leuchtturm wurde auf dem Burgfeld errichtet der noch heute erhalten ist.
10. Jh. oder frühen 11. Jh. Die Kirche St. Mary in Castro wird neben dem Leuchtturm erbaut, auch sie ist heute noch erhalten.
1066 Die bestehenden Befestigungen wird von Willhelm dem Eroberer eingenommen. Die Art der Befestigungen zu dieser Zeit ist unklar, aber vermutlich umschlossen sie die Kirche.
Mitte 12. Jh. Dover Castle war so bedeutend dass in Südostengland neun Baronien geschaffen wurden, eine für den Constable of Dover Castle und weitere acht die der Burg Lehnsdienste schuldeten.
1180 Die Burg wird unter Heinrich II. maßgeblich erweitert, angeblich als Reaktion auf einen überraschende Landung von Ludwig VII. von Frankreich in Dover, der am Grab von Thomas Becket in Canterbury für seinen Sohn Phillip August beten wollte. So wurden zwischen 1180 und 1189 mehr als 6000 Pfund in den Ausbau der Burg investiert, damals eine gewaltige Summe. Die Burg schütze die zu der Zeit immer bedeutsamere Pilgerroute von Kontinentaleuropa nach Canterbury.
1189 Heinrich II. stirbt, Dover Castle ist noch im Bau. Der Bergfried und die innere Ringmauer sind zu dieser Zeit fertig gestellt.
1189 - 1191 Unter Richard I. Löwenherz beginnen die Arbeiten an der äußeren Ringmauer, was von nochmals 600 Pfund verschlingt.
1199 Richard Löwenherz stirbt und sein Bruder Johann Ohneland tritt die Nachfolge an.
1202 - 1205 Johann Ohneland verliert alle französischen Besitzungen der Engländer, wodurch die Dover Castle gegenüberliegende Seite des Kanals französisch und damit feindlich wird. Dover Castle wird daher weiter ausgebaut.
um 1215 Die äußere Ringmauer wird fertiggestellt.
1215 Es kommt zur Rebellion der englischen Barone gegen Johann, wodurch dieser zur Unterzeichnung der Magna Charta gezwungen wird.
1216 Nach dem Bruch der Magna Charta kommt es erneut zur Rebellion, während die Barone, Philip August von Frankreich zu Hilfe rufen und dessen Sohn Louis Philip die englische Krone anbieten. Daraufhin kommt es 1216 zur großen Belagerung von Dover durch Louis Philip. Die Burg wird von einigen hundert Männern unter Hubert de Burgh gehalten. Die Belagerung beginnt im Mai 1216, die Franzosen konzentrieren ihre Angriffe auf das Nordtor der Burg, damals eine Schwachstelle. Die Verteidiger bauen eine hölzerne Barbikane, aber diese wird durch Wurfmaschinen bombardiert und schließlich unterminiert. Nach dem Fall der Barbikane wird auch der Ostturm des Nordtors unterminiert, woraufhin er zusammenbricht. Die entstandene Bresche kann aber von den Engländern im Nahkampf verteidigt werden. Am 14.10.1216 geben die Franzosen die Belagerung vorerst auf.
Mai 1217 Es kommt erneut zur Belagerung durch die Franzosen, welche massiv Belagerungsgerät einsetzen, aber Niederlagen in der Schlacht bei Lincoln (Mai 1217) und in der Seeschlacht bei Sandwich (August 1217) beenden die anglischen Ambitionen von Philip August und Louis Philip. Unter Heinrich III. (1216-1272) werden die äußeren Ringmauern noch einmal verstärkt und endgültig fertig gestellt. Das alte Haupttor im Norden wird verschlossen und durch das noch heute erhaltene Constable Gate ersetzt, das alte Nordtor wird massiv befestigt, auch unterirdisch.
um 1220 Ein Wall um die Kirche wird errichtet.
1227 Ein neuer Kornspeicher wird gebaut.
1234/35 Eine neue Windmühle wird gebaut.
1236 - 1244 Die große Halle (Arthur Hall) von Heinrich III. wird erbaut.
1260 Es kommt zum Aufstand der Barone unter Simon de Montfort, der 1263 Dover Castle erobert.
1265 Simon de Montfort stirbt in der Schlacht von Evesham, woraufhin seine Frau Eleanor sich in Dover Castle verschanzt. In der Burg gefangen gehaltene Loyalisten gelingt es sich zu befreien, woraufhin sich diese ihrerseits im Bergfried verschanzen. So ist die Burg in dieser Situation von zwei verfeindeten Truppen besetzt. Als Prinz Edward die Burg auch von außen belagert gibt Eleanor auf und geht ins Exil.
bis ins 15. Jh. Nach der Zeit Heinrichs III. erlebt Dover Castle keine größeren Bauarbeiten.
1461 - 1485 Edward IV. lässt den Bergfried ausbauen, größere Fenster werden ebenso installiert wie zusätzliche Feuerstellen und Kamine, der Bergfried wird zur Residenz umgebaut.
1539 Es kommt erneut zum Umbau des Bergfrieds unter Heinrich VIII., unter Elisabeth I. werden Reparaturen vorgenommen.
1625 - 1626 Der Bergfried wird erneut umgebaut, unter George Villiers, 1st Duke of Buckingham. Dieser erneuert die Innendekoration und lässt Wandtäfelungen anbringen.
1642 Im Bürgerkrieg wird Dover Castle von Royalisten gehalten, aber im Handstreich von Parlamentariern genommen.
im späten 17. Jh. - 18. Jh. Dover Castle verfällt zunehmend, der Bedeutungsverlust schreitet voran.
1740 - 1748 Durch eine drohende Invasion im österreichischen Erbfolgekrieg erlebt die Burg einen Aufschwung, die Gebäude im inneren Burghof werden zu Kasernen umgebaut.
1756 Im 7-jährigen Krieg wird der Bergfried ebenfalls zur Kaserne umfunktioniert. Die Mauern werden gegen Artillerie verstärkt, an der Nordflanke wird vom Avranche Tower bis zum Norfolk Tower die Mauerhöhe verringert, dafür werden gewaltige Erdwälle hinter den Mauern aufgeschüttet. Die Land- und See-seitigen Batterien werden ausgebaut.
1792 - 1809 Zur Zeit der napoleonischen Kriege, weiterer Umbau zur verbesserten Artillerieabwehr, Bau zusätzlicher Kasernen und Aushub umfangreicher Tunnelsysteme im Burgfels. Anlage des Artillerieforts auf dem der Burg gegenüberliegenden Hügel, den Western Heights.
1850 Aufgrund der Bedrohung durch Napoleon III. wird die Burg renoviert und ausgebaut, neue Batterien werden seewärts installiert und die Befestigungen der Western Heights werden fertig gestellt, welche zu den größten Artilleriefestungen Englands gehören.
zweiter Weltkrieg Zum letzten Mal militärisch bedeutend wurde Dover Castle als Marine-Kommandostelle und Kommandostelle der Küstenartillerie. Die napoleonischen Tunnels wurden als bombensichere Kasernen genutzt, und das Tunnelsystem wurde nochmals ausgebaut, unter anderem wurde ein unterirdisches Krankenhaus angelegt. Auf dem Burgfels wurden zahlreiche Luftabwehrgeschütze installiert.
nach dem zweiten Weltkrieg Dover Castle verliert endgültig seine militärische Bedeutung.
1956 Die letzte Batterie wird abgebaut.
1958 Die letzte Militäreinheit wird abgezogen.
1963 Die Restaurierung der Burg als "ancient monument" begann. Zur Zeit der Kuba-Krise wurden die Tunnel unter Dover Castle als regionaler Regierungssitz für den Fall eines Atomkrieges ausgebaut. Diese Funktion blieb bis 1980 erhalten.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Heritage Guidebooks - Dover Castle | London 2012
  • Fry, Plantagenet Somerset - Castles of Britain and Ireland | New York, 1996
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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