ca. 600 v. Chr.
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Erste Spuren einer primitiven Siedlung auf dem Hügel über der Aude evtl. schon mit einer Ringmauer aus getrockneten Lehmziegeln Diese Siedlung dient der Überwachung von Verkehrswegen nach Katalonien und des Korridors zwischen Atlantik und Mittelmeer.
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ca. 300 v. Chr.
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Germanische Stämme aus Mitteleuropa dringen ein und unterwerfen die ansässigen Iberer. Sie errichten eine Militäraristokratie und verbessern die Befestigungsanlagen. Ferner gibt es archäologische Funde, die darauf schließen lassen, dass sie Gold und andere Edelmetalle förderten.
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122 v. Chr.
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Der römische Konsul Domitius Ahenobarus erobert die Provence und das Languedoc. Eine römische Straße zwischen Narbonne und Toulouse wird unterhalb des Oppidum "Carcasso" errichtet. Diese Straße entwickelt sich zu einer der wichtigsten Weintransportstraßen. Carcasonne wurde wegen der Nähe zur Provinzhauptstadt Narbonne (Galia Narbonensis) nur eine mittelgroße Stadt, lebte aber gut von den Zöllen auf den transportierten Wein.Wenig später wurde der Stadt der Rang einer Kolonie verliehen (Colonia Julia Carcasso).
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ca. 300 n. Chr.
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In Folge der mit der Völkerwanderung verbundenen Barbareneinfälle werden viele römische Städte befestigt.
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333 n. Chr.
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Carcassonne wird als Castelum (Festung) bezeichnet, die galloromanischen Teile der Stadtbefestigung sind auf diese Zeit zurückzuführen. Bezeichnend sind hierfür die Ziegel, die in den unteren Teilen der inneren Stadtmauer zu finden sind. Zu diesem Zeitpunkt hat die Stadtbefestigung eine Gesamtlänge von ca. 1 km und umschließt ein Gebiet von 7 ha. An der Nordfront ist die galloromanische Mauer fast vollständig erhalten.
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500 n. Chr.
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Die Gegend und auch die Stadt fallen an die Westgoten. Angeblich flüchtete Alarich nach der Plünderung Roms hierhin.
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508 n. Chr.
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Die Stadt fällt an die Franken, die von hier aus versuchen, die Goten hinter die Pyrenäen zurückzuschlagen. Die Goten werden durch langen Widerstand aufgehalten.
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ca. 700
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Die Sarazenen versuchen Carcasonne zu erobern.
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725
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Die Sarazenen unter Suhaym al Kalbi (Ambisa) erobern Carcasonne, das in folge Karkashuna genannt wird.
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759
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Karl der Kurze erobert Carcasonne zurück und wirft die Araber hinter die Pyrenäen zurück.
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1082
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Bernard Aton Trenceval, der Vicomte von Albi, Nimes und Béziers ursupiert und ruft sich zum Vicomte von Carcasonne aus und gründet damit die hundertjährige Herrschaft der Treceval in Carcasonne. In der Folgezeit profitieren sie durch geschickte Diplomatie von den Konflikten der mächtigen Nachbarn Toulouse und Aragon. Bernard Aton nimmt am ersten Kreuzzug teil.
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1118
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Bernard Aton nimmt in Spanien an Feldzügen gegen die Mauren teil.
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12. Jh.
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Die Stadt wächst über ihre Mauern hinaus und die beiden Burgflecken Saint Michel und Saint Vincent. Im zweiten Drittel des Jahrhunderts wird die 1096 begonnene Kathedrale Saint Nazaire fertiggestellt, kurz darauf erreicht die Religion des Katharismus den Stadtstaat.
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1167
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Der Katharer Guiraud Mercier wird zum Bischof von Carcasonne ausgerufen und baut öffentlich eine Gegenkirche zu Rom auf.
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1167 - 1194
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Roger II. Trenceval herrscht in Carcasonne. Wegen des katharischen Glaubens wird er zeitweilig von der katholischen Kirche exkommuniziert.
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14.1.1208
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Der päpstliche Gesannte Pierre de Castelnau wird ermordet. Dieses führt zu großem Zorn des Papstes Innozenz III. gegen Raimond IV. von Toulouse. Raimond unterwirft sich und gelobt einen Kreuzzug. Dieser richtet sich dann gegen die Katharer und damit auch Carcasonne. Béziers wird von den Kreuzzüglern verwüstet, ein Masakker wird verübt.
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26.7.1209
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Der Kreuzzug bricht auf, um Carcasonne zu belagern. Die Belagerung beginnt am 1.8.. Nach einigen Tagen ergibt sich die Stadt, deren Burgflecken zerstört wurden. Der Trenceval Raymond Roger wird gefangen genommen und verstirbt später im Verlies der Stadt. Die Herrschaft über die Stadt übernimmt Simon de Montfort, ein Teilnehmer des Kreuzzuges. Die Verfolgung der Katharer im Languedoc wird in der Folgezeit fortgesetzt.
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25.6.1218
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Montfort stirbt, von einer Steinschleuder getroffen, bei einem Feldzug gegen Toulouse. Sein Sohn Amaury übernimmt die Herrschaft.
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1223
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Amaury kann sich nicht länger gegen Toulouse und Foix halten und flieht nach Nordfrankreich. Der Sohn des Raymond Roger Trenceval übernimmt wieder die Herrschaft.
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1226
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Amaury tritt seine Anspruch auf Carcasonne an den König ab, Trenceval wird exkommuniziert, der König führt einen neuen Kreuzzug an. Carcasonne ergibt sich, Trenceval flieht erneut. Carcasonne wird einem französischen Senneschal unterstellt. In der Folgezeit wird die äußere Ringmauer erbaut, der Sitz des Senneschals wird stärker befestigt.
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1240
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Der Trenceval inziniert eine Rebellion in der Stadt, heftige Kämpfe finden statt, bei denen er jedoch am 11.10, als die Armee des Königs zur Hilfe kommt, den Rückzug antreten muss.
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1247
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Der letzte Trenceval verstirbt, nachdem ihm der König verziehen hat.
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1260
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In der Folgezeit entsteht am Ufer der Aude die sog. Unterstadt.
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1270 - 1285
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Philipp der III. der Kühne und Philipp der IV. der Schöne bauen die Verteidigungsanlagen der oberen Stadt erheblich aus (z.B. Narbonnaise Tor, Bischofsturm, St. Nazaire Turm); Carcasonne wird französischer Grenzstützpunkt.
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1348
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Pestausbruch
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1355
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Der schwarze Prinz erobert und brandschatzt die Unterstadt.
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1377
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Verehrendes Hochwasser der Aude.
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15. Jh.
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Pulverartillerie macht die Befestigungsanlagen der Stadt nahezu wertlos.
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1659
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Das Rousillon wird an Frankreich angeschlossen, die Grenze verläuft nicht mehr bei Carcassonne, die Stadt verelendet in der Folgezeit, die Befestigungen zerfallen.
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1793
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Die Festung dient als Steinbruch.
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1850
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Die Festung wird zum Abbruch freigegeben.
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1855
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Der bekannte Burgenfreund Viollet-le-Duc beginnt mit dem Wiederaufbau der Befestigungen.
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1879
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Viollet-le-Duc verstirbt, sein Schüler Boeswillwald setzt die Restauration fort und beendet sie schließlich.
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
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