BURG WILDENSTEIN
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Allgemeine Informationen
Lage Die Wildenstein wurde zur Sicherung des südwestlichen Eckpunktes des Rieneckschen Territoriums errichtet. Der Graf Ludwig II. von Rieneck und seine Frau Adelheid gründen das Kloster Himmelthal, dass 2 Jahre darauf königliche und päpstliche Privilegien erhält. Die Klostergründung war eher ein Vorwand um die Burg an der Grenze seines Territoriums bauen zu können.
Nutzung keine Nutzung
Bau/Zustand Im 16./17. Jahrhundert wurde die Burg renaissancemäßig ausgebaut.

Die Burg ist nach Osten und Westen mit einem tiefen Graben abgeschnitten und durch weitere Gräben und Vorwerke geschützt.

Die staufische Burg ist ein Bering aus Buckelquadern und geht auf die Rienecker Burg zurück. Ein einfaches Tor in der südlichen Mauer von zwei Steingebäuden flankiert. Die Zufahrtsrampe führte von Westen an das Tor heran. 1260 wurde diese Burg zerstört bzw. das Tor mit einem Teil des Berings geschleift.

Der Torbau und der südliche Zwinger wurden im 15. Jahrhundert umgebaut. Der staufischen Mauer wurden ein Wehrgang mit Brustmauer aufgesetzt, sowie schmale Schießscharten in regelmäßigen Abständen, die gegen den Zwinger gerichtet sind. Der Wehrturm ist zur Sicherung der Nordseite.

In der Mitte des Hofes war 1925 noch eine Zisterne zu sehen.
Typologie Höhenburg
Sehenswert
  • Buckelquader
  • Ringmauer
  • Restaurierter Wehrturm
  • Torbau
Bewertung Für die Gegend typische Burg mit einem Buckelquaderbering, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut wurde.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 49°49'42.6"N 9°17'34.8"E
Höhe: 299 m ü. NN
Topografische Karte/n
Burg Wildenstein bei OpenTopoMap
Kontaktdaten
-
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
-
Anfahrt mit dem PKW
Wildenstein liegt zwischen der 469 und A3.
Wildenstein lässt sich von Westen über die 469 z.B. Abfahrt Höhe Erlenbach am Main Richtung Eschau (St2308) und weiter nach Wildenstein erreichen.

Parkmöglichkeiten am Eingang des Ortes Wildenstein. Ruine ist in Wildenstein ausgeschildert.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
-
Öffnungszeiten
jederzeit frei zugänglich
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Keine Einschränkungen
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht barrierefrei
Bilder
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Grundriss
Grundriss der Burg Wildenstein
Quelle: Krahe, Friedrich-Wilhelm - Burgen des deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon | Augsburg, 1996
Historie
1250 wurde die Burg errichtet.

Zwischen Oktober 1259 und Juli 1260 wurde die Burg durch die Mainzer belagert und erobert.

Am 21.6.1260 kommt es zwischen dem Erzbischof Werner von Eppstein, Graf Ludwig III., Gerhard IV. und Heinrich II. von Rieneck zu einem vorübergehenden Frieden. In dem die Grafen eine Ausweitung und Festigung ihres Territoriums verzichten. Zwischen Juli 1260 und Juli 1261 errichtet Rieneck eine Mauer um Eschau. Mainz deutet das als einen Vertragsbruch und besitzt das Dorf. Eine Ummauerung ist, aber keine burgähnliche Befestigung.

In den kommenden Jahren wird die Wildenstein wiederaufgebaut. Der Erzbischof beauftragt seinen Aschaffenburger Vogt eine Belagerungsburg auf den östlichen gelegenen Berg gegen die Wildenstein zu errichten.

17.3.1266 kommt es zu einem Waffenstillstand zwischen dem Erzbischof von Eppstein und Rieneck. Vermutlich hat er Ihn mit dem Entzug des Mainzer Lehens gedroht. Es kommt immer wieder zu Kämpfen aufgrund von Meinungsverschiedenheiten. Am 25.7.1271 unterzeichnen nur noch Ludwig III. und Gerhard IV. den erneuten Friedensvertrag. Das Lebensband zwischen Rieneck und Mainz ist während dieser Zeit immer enger geworden. Die Besitzungen um die Burg Wildenstein wurde den Pfalzgrafen als Lehen aufgetragen und verhindert damit einen Zugriff durch Mainz.

Die Burg wird Verwaltungsmittelpunkt und wird für Jagdtouren aufgesucht.

1462/63 wird die Grafschaft zwischen den Brüdern Phillip dem Älteren und Phillip dem Jüngeren aufgeteilt. Wildenstein fällt an den Älteren.

31.5.1520 erhält Eberhard Schenk von Erbach die Anrechte der Pfälzer Lehen, wenn die Rienecks ohne männliche Erben aussterben.

3.9.1559 stirbt Graf Phillip III. von Rieneck ohne Erben. Das Lehen fällt an die Kurpfalz zurück.

14.9.1559 kommt Graf Georg von Isenburg auf die Burg Wildenstein, um eine Auflistung des Burgeninventars vorzunehmen. Er erbt die Hälfte aller „fahrbaren Habe“. Die andere Hälfte erhält Margarethe von Erbach. Der Isenburger Teil des Inventars wird auf die Ronneburg (Hessen) gebracht, während Margarethas Ihres auf die den Witwensitz Schönrain transportiert.

Um 1560 erhalten die Grafen Eberhard XIV., Georg III. und Valentin II. von Erbach das Amt Wildenstein als Pfälzer Lehen und setzen einen neuen Amtmann auf die Burg.

Um 1600 verlässt der Amtmann die baufällig gewordene Burg und zieht nach Eschau. Danach verfällt die Anlage Zusehens.

In den 1860er kamen einige Schatzgräber, aber gefunden haben sie nichts.

Ende März 1945 versteckten sich 100 Menschen in dem Keller, um die letzten Kämpfe heil zu überstehen. Laut Zeitzeugen traf ein Artilleriegeschoß den Keller, verletzt wurde vermutlich niemand.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente und Hinweistafel an der Burg.
Literatur
  • Pfistermeister, Ursula - Wehrhaftes Franken. Band 2 um Würzburg | Nürnberg, 2001
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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