1271
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Gerhard von der Mark, der Bischof von Münster, beschließt nach Auseinandersetzungen mit dem Lüdinghausener Adelsgeschlecht der von
Lüdinghausen, seine Territorialansprüche durch eine Burg zu festigen, nachdem die von Lüdinghausen eine zweite Burg nahe der Stadt
gebaut haben. Die Burg wird in der Lüdinghausener Flachmulde errichtet. Der Fluss Stever wird umgeleitet, um eine Wasserversorgung
des Grabensystems zu gewährleisten. Albert von Wulfheim, der zuvor der Droste von Dülmen war, wird mit der Burg als Droste belehnt.
Die Hauptburg bestand ursprünglich aus einer durchgängigen zweistöckigen Ringmauer von fast 10 m Höhe und 1,70 m Breite, einem
Bergfried, der nicht erhalten ist (seine Reste wurden 1972 im inneren Burghof entdeckt), und zwei steinernen Wohngebäuden.
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1289
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Erwähnung einer Mühle.
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1309
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Das Geschlecht der von Wulfheim führt den Titel Droste zu Vischering erstmals im Familiennamen.
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1317
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Für eine Kapelle auf dem Burggelände wird eine Vikarie gestiftet.
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1389
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Erste urkundliche Erwähnung des Namens Vischering.
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1414
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Die Burg wird unter den Brüdern Heinrich und Johan Droste zu Vischering geteilt.
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1450-1457
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Die große münsterische Stiftsfehde führt zu zahlreichen Verpfändungen und Verkäufen der Burg. Gerhard von Morrien erwirbt einen Teil der Besitzrechte an der Burg.
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1473
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Heidenreich von Droste zu Vischering heiratet die Tochter Morriens, wodurch die Burg in Händen der zu Vischering verbleibt
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1495
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Die neue Kapelle auf dem Vorwerk wird errichtet und geweiht.
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1519
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Das neue Torhaus der Hauptburg wird surch Johann Droste zu Vischering errichtet.
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1521
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Durch ein Feuer brennen große Teile der inneren Burg ab, in der Folgezeit wird die Burg im Renaissancestil wieder aufgebaut
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bis 1570
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Der Südflügel wird im neuen Stil wieder aufgebaut. Die ursprünglich runde Form der mittelalterlichen Mauer wird auf der
Ostseite durchbrochen, um einen großen rechteckigen Saal einrichten zu können. Die Gebäude, die die im unteren Geschoss
noch erhaltene Ringmauer ursprünglich nicht überragten, werden um eine Etage aufgestockt.
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1546-1549
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Die Schlupfpforte auf dem Steverdamm wird errichtet, wahrscheinlich war der gesamte Wallkopf zu dieser Zeit mit
einer 2,50 m hohen Wehrmauer umgeben.
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Mitte 16. Jh.
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Der Westflügel wird neu aufgebaut, wahrscheinlich 1552 vollendet.
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um 1570
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Das Gebäude zwischen Torhaus und Wehrgang entsteht.
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1580
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Der achteckige Treppenturm wird errichtet.
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1584
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Das neue Bauhaus in der Vorburg wird an der Stelle des alten erbaut.
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1617-1622
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Die südliche Auslucht wird erbaut, 1622 vollendet. Auf der östlichen Ringmauer gab es bis in das 19. Jahrhundert ein weiteres Gebäude, das wahrscheinlich der zweiten Frau des Burgherren Heidenreich Droste zu Vischering als Quartier diente. Die Türen, die vom Südflügel in das Gebäude führten, sind heute noch zu erkennen
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1630
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Die zwei Tore auf dem Wallkopf vor der Vorburg werden errichtet.
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1633
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Die Hessen plündern die Burg im Dreißigjährigen Krieg.
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1681
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Die Familie von Vischering zieht nach Schloss Darfeld um, Burg Vischering verfällt in einen Dornröschenschlaf, dem der gute Erhaltungszustand zu verdanken ist. Ein Rentmeister verwaltete die Burg für die Drosten.
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1720
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Die westliche und nördliche Randbebauung der Vorburg wird errichtet.
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1862
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Erneuerung der Brücke am westl. Wallkopf.
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1893
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Die Familie Droste zu Vischering, die die Burg 1681 verlassen hat, wohnt für kurze Zeit wieder auf der Burg.
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1927-1929
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Die Fundamente der Hauptburg werden durch einen Betonring verankert.
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1944
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Die Burg wird durch Luftangriffe leicht beschädigt (u.a. Kornmühle am Wallkopf).
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1945-1969
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Beseitigung der Kriegsschäden an Vor- und Hauptburg.
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1969
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Pacht der Burg durch den Kreis Lüdinghausen. Nach Auflösung des Kreises übernimmt der Kreis Coesfeld 1975 die Pacht.
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1970
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Restaurierung des Rittersaales.
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1972
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Eröffnung des Münsterlandmuseums auf der Burg.
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Quellen: unbekannt & Hinweistafel auf der Burg.
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