SCHLOSS SOMMERSDORF
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Allgemeine Informationen
Sehr schöne und gute erhaltene Wasserburg in Franken. Die Burg ist insbesondere bekannt für die Mumien aus dem 17.-19. Jh., die in einer Familengruft gefunden wurden und exzellent konserviert sind, obwohl sie nicht gezielt einbalsamiert wurden.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 49°12'04.1"N 10°35'00.2"E

Höhe: ca. 424 ü. NN
Topografische Karte/n
Schloss Sommersdorf auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
Manfred Freiherr und Lilo Freifrau von Crailsheim
Schloss Sommersdorf
91595 Burgoberbach
Tel.: 0 98 05 / 91 92 0
Crailsheim-von-Manfred@t-online.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
-
Anfahrt mit dem PKW
Von der A6 die Abfahrt Ansbach (52) nehmen, dann Richtung Burgoberbach fahren, in Burgoberbach, dann der Ausschilderung nach Sommersdorf folgen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Nächster Bahnhof ist Ansbach, von dort ist Sommersdorf mit dem Bus 739 erreichbar.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung möglich. Schlossführungen können im Zusammenhang mit einer Übernachtung gebucht werden.
Eintrittspreise
k.A.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
Keine.
Öffentlicher Rastplatz
k.A.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Auf der Burg stehen 7 Appartements für Übernachtungsgäste zur Verfügung.
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss des Schlosses Sommersdorf

Quelle: F.-W. Krahe - Burgen des deutschen Mittelalters. | Würzburg, 1998.
Historie
Die Ursprünge des Ortes Sommersdorf liegen im Dunkeln. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts scheint hier ein Adelsgeschlecht de Sunnemannesdorff ansässig gewesen zu sein: 1208 wird Geradus de Sunnemannesdorff, 1275 Gotfriedus Ecgehardus de Sunnemansdorf erwähnt. Wahrscheinlich hat dieses Geschlecht dem Ort den Namen gegeben.
1391 wird Ludwig (III) v. Eyb (geb. 1345) erstmals auf Sommersdorf erwähnt. Sein Wappen und das seiner Ehefrau Elisabeth v. Seckendorff finden sich am „Käsperle-Turm“ und im Rittersaal des Schlosses. Die derzeitige Burganlage dürfte auf Ludwig zurückgehen.
In der Folge werden umfangreiche Ausbauten des Vorwerkes durchgeführt. Die 1433 gebaute Kapelle wird abgebrochen, eine neue (die jetzige sog. Alte Kirche) wird 1469 in die Verteidigungsanlage einbezogen. Ludwig (V), der Ältere, Sohn von Ludwig (IV) zu Sommersdorf, Historiker und Rat des Markgrafen Albrecht Achilles zu Brandenburg – Ansbach, sowie Landrichter und oberster Kammermeister des Burggrafentums Nürnberg, ist 1417 geboren, 1502 gestorben und ebenfalls in Heilsbronn beigesetzt.
Sommersdorfs berühmtester Sohn aber ist Albrecht von Eyb, der jüngere Bruder des oben genannten Ludwig (V). er gilt als Deutschlands erster Humanist. Albrecht v. Eyb, 1420 auf Schloß Sommersdorf geboren, wird Kammerherr bei Paps Pius II. Er promoviert 1459 zum Doktor des Kirchlichen und Römischen Rechtes und kehrt dann wieder nach Deutschland zurück. Ein Neffe von Albrecht ist Hans Christoph v. Eyb, der 1507 in Sommersdorf geboren ist und 1552 kinderlos stirbt. Er ist auch in Heilsbronn beigesetzt. Von diesem seinem Schwager, kauft Wolf v. Crailsheim 1550 Schloß und Gut Sommersdorf.
1551 führt Wolf v. Crailsheim in Sommersdorf die Reformation durch. Er löst die Schloßkapelle aus der katholisch verbleibenden Mutterpfarrei Großenried und erhebt sie zur eigenen evangelischen Pfarrei.
Während des 30jährigen Krieges von 1618 bis 1648 hatten der Ort Sommersdorf und das Schloß viel zu leiden. Die Bevölkerung war durch Krieg, Flucht und Pest erheblich dezimiert worden. Die Felder lagen brach. Ein Weimar’scher Obrist kampierte eine Zeitlang mit 40 Reitern im Schloßhof. Die Mühle zu Irrebach wurde verwüstet, obwohl die Herrschaft Kontribution geleistet hatte. Anfang 1644 kamen Kolb’sche Reiter, die 7 Wochen lang in Sommersdorf lagerten. Auch wurde berichtet, dass das bei Feuchtwangen gelegene kurfürstlich bayerische Kriegsvolk das Schloß sehr verwüstete.
Kaum war der 30jährige Krieg zu Ende, da beunruhigte die Gefahr eines Französischen Krieges die Gegend. 1672 erhielt der Vogt zu Sommersdorf den Befehl, bei dem zu erwartenden Durchzug die besten Sachen der Untertanen im Schlosse sicherzustellen, den Zwinger auszuräumen und für die Verteidigung vorzubereiten. Im kommenden Jahr wurde der Schloßhof mit Schranken und Palisaden versehen. Vier Blockhäuser wurden errichtet. Von 1644 bis 1663, die Jahreszahl 1663 ist an einem Torbalken im Schloßhof festgehalten, erfolgten größere Reparaturen. Bis 1668 war das Schloß gut eingerichtet gewesen. 1668 aber wurden alle wertvollen Hausgeräte wegen der drohenden Kriegsgefahr nach Ansbach geschafft.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das oberste Stockwerk des Alten Schlosses wegen Baufälligkeit abgetragen und die Zugbrücke durch eine Steinbrücke ersetzt. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts erfolgte eine Restaurierung.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist Sommersdorf von Mitgliedern der Familie v. Crailsheim bewohnt. Nach dem 2. Weltkrieg in der Zeit von 1945 bis 1955 befand sich im Neuen Schloß ein Altersheim. Von 1952 bis 1957 wurden im gesamten Schloßbereich größere Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt.

Die Mumien von Sommersdorf Vermutlich ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Wehrgang unter der Kirche als Familiengruft benutzt. 1871 ließ Prinz Adelbert v. Bayern die Gruft unbefugt durch den Dorfschmied aufsprengen und einige Särge gewaltsam öffnen. Die hier beigesetzten Toten sind ohne einbalsamiert worden zu sein, mumifiziert. Durch einen konstanten Luftzug sind sie ausgetrocknet. Zwei der Sommersdorfer Mumien reisen derzeit (2022) in der Ausstellung 'Mummies of the World' durch die USA.
Quelle: Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Dr. Manfred Freiherr von Crailsheim
Literatur
  • R. Bach-Damaskinos, J. Schabel, S. Kothes- Schlösser und Burgen in Mittelfranken. | Nürnberg, 1993.
Webseiten mit weiterführenden Informationen
Änderungshistorie dieser Webseite
  • [27.03.2022] - Überarbeitung und Umstellung auf das neue Burgenwelt-Layout.
  • [30.03.2022] - Geschichte der Burg ergänzt.
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