BURG RUNKEL Weltweit | Europa | Deutschland | Hessen | Limburg-Weilburg | Runkel |
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Quelle: Merian, Matthäus - Topographia Hassiae | Frankfurt a.M., 1655 |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Burg Runkel wurde zur Sicherung des Lahnübergangs errichtet.
Vielen Spekulation ringen sich um den Namen Runkel: - Der Sage nach fasste ein Ritter im Gefolge Karls des Grossen 778 den Entschluss, auf dem Rücken des Felsens eine Burg zu bauen, zur Erinnerung an den Kampf gegen die Mauren in den Engpässen von Ronceval in den Pyrenäen. Aus dem Namen Ronceval wurde der Sage nach im Laufe der Zeit Runkel. - Auf dem Reichstag, der auf den Ronkallischen Felder in der Po Ebene abgehalten wurde, hat der Kaiser Siegfried den Beinamen Ronkal gegeben haben, der später in Runkel umgewandelt wurde. Auf starrem, senkrecht abfallenden Felsen inmitten des lieblichen Lahntales erheben sich unvermittelt und unerwartet die mächtigen Wehrhaften Türme der Burg Runkel. Noch heute ein Beispiel eines frühmittelalterlichen Verteidigungsbaues, erscheint dem Betrachter von der Lahnseite her als uneinnehmbar. Ahnensaal, alte Gemälde, alte Möbel, Waffen und Gerät, Gewölbe mit grosser Kelterpresse ( hier wurde schon vor Jahrhunderten der Runkeler Rote gekeltert ), Folterkammer, alte gemauerte Sprechrohre, usw. Die Schildmauer 3,5-6m Stärke verläuft auf dem westlichen Teil des Felsens. Im oberen Bereich ist diese mit Schießscharten durchbrochen. Der Bergfried (B) ist der Ältesten der Türme. Im unteren Teil des Bergfried findet sich das Fischgräten Mauerwerk. Seine konvexe Seite neigt sich der Angriffsseite zu, zur Lahn hin fällt er gerade ab. Ob und wie der Bergfried im Laufe der Zeit umgebaut wurde ist kaum nachvollziehbar. Er besitzt ein Tonnengewölbe und rippenloses Kreuzgewölbe. Balkenlöcher weisen auf ein weiteres Geschoss hin. Die einzelnen Etage waren entweder mit einer Treppen in der Mauer des Turmes zugänglich oder über Leitern. Für eine Beleuchtung sorgten die Lichtschlitze. Am südlichen Zipfel schliesst sich der Südturm (C) an. Der Bergfried besitzt zwei Etagen mit jeweils einem Tonnengewölbe, eine Treppen die in der Mauer verläuft und rundbogige Lichtöffnungen. Der nördlich sich anschließende Turm (A, Schadecker Turm) ist mit Tonnengewölbe gedeckt. Die Spitze des Turm ist auf die 250m entfernte Schadeck gerichtet. Der Wehrgang rund um den Palas ist durch gemauerte Rundbögen verziert. |
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Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Luthmer, Ferdinand - Die Bau- und Kunstdenkmäler des Lahngebiets. Band 3: Kreis Limburg; Unterlahnkreis; Oberlahnkreis | Frankfurt a.M., 1907 |
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Historie
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Seit 859 ist die Burg Runkel im Familienbesitz.
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1159 wurde Siegfried (die Familie hat ihre Besitztümer im Westerwald) von Runkel zum ersten Mal urkundlich erwähnt, aber die Geschichte Runkels liegt weiter in der Vergangenheit zurück. In den folgenden Jahren wird die Burg durch eine Vorburg erweitert. Um 1250 begannen Familienstreitigkeiten. 1276 vertreibt Siegfried von Runkel seinen Vetter Heinrich aus der Burg. Der auf der gegenüberliegenden Seite zum Trutz die Burg Schadeck errichten ließ. 1288 kommt es durch Streitigkeiten zwischen den Nachkommen zur Trennung zwischen Runkel und Westerburg. Siegfried von Runkel vertrieb seinen Vetter Heinrich von Runkel. Durch die Schlichtung des Erzbischof von Köln und die Pröpste zu Bonn und Köln (Heinrich's Brüder) wurde die 2j. Fehde, durch einen Vertrag beigelegt. Eine Teilung des Besitzes wurde, aber nie vollzogen. 1366(1376)) kommt Dietrich III. in den Besitz der Zehnten Schupbach und Aumenau, so auch die Schloßbauten neben der Burg. 1427 heiratete Dietrich IV. Anastasia, die Erbtochter der Grafschaft Wied-Isenburg. Sein Besitz verdreifachte sich und er erwarb durch die Heirat den Grafentitel. Sein Nachfolger nannten sich Graf zu Wied, Herr zu Runkel und Isenburg. Dietrich IV. von Runkel begann mit dem Bau der Lahnbrücke, der aber durch Familienstreitigkeiten ins stocken kam. 1440 begann man mit dem Bau der Lahnbrücke. Es kam aber erst 1448, nach der Einigung von Streitigkeiten mit dem Graf Reinhard von Westenberg, zur Fertigstellung der Brücke. Dietrich IV. von Runkel (verstarb 1462) teilten seinen Besitz unter seinen vier Söhnen zu gleichen Teilen auf. Dietrich V. erhielt Runkel als Wohnsitz. 1512 wurden die wiedischen und runkelschen Lande dem westfälischen Kreis zugeordnet. 1534 besuchte der Reformator Philipp Melanchthon seinen guten Freund Graf Johann IV. von Wied auf Runkel und schrieb von dort drei Briefe. 1557 kam es erneut zu Streitigkeiten um Einnahmen gemeinschaftlicher Rechte. Die Schadecker schossen mit großen Büchsen; die Sie sich vom Grafen von Nassau-Dillenburg geliehen hatten; auf die Burg Runkel. Der Pförtner Adam Krehn wurde dabei gefangen genommen, verurteilt und enthauptet. Der Graf zu Wied Runkel und die Witwe erhoben Klage beim Reichskammergericht gegen die Brüder Albrecht Philipp und Johann Ludwig von Leiningen-Westerburg, jedoch konnte die Strafe nicht vollzogen werden, weil beide kurz darauf an der Pest starben. 1598 ließ der Graf Nassau-Weilburg Clesen Peter Hans von Hasselbach im Turmgefängnis von Runkel über Winter einsperren. Er wurde aber nach 4 Wochen auf kaiserlichen Befehl wieder freigelassen. Nach dem Tode des Grafen ging Wied-Runkel an seine drei Neffen (Johann Wilhelm, Philipp Ludwig, Hermann), die einen Erbverein gründeten, nachdem erhielten die älteren Brüder die beiden Grafschaften und der Jüngste sollte eine jährliche Summe erhalten. Die aber durch die schwierige politische und wirtschaftliche Lage nicht nachkommen wurde. Im September 1622 wurde die Burg durch eine Schar beschossen. Der Graf Hermann bat den Kurfürsten seinen Bruder Einhalt zu gebieten, der daraufhin mit seiner Familie auf die Burg Schadeck floh. Später übernahm Graf Philipp Ludwig von Wied (Herr zu Runkel und Isenburg) die Regierung in Runkel. 1633 saß er in seinen Testament, weil selbst kinderlos, die acht Söhne seiner Brüder als Erben ein. Seiner Frau überschrieb er Geld, den Armen und der Schule vermachte er je 100 Gulden. 16.10.1634 - der schwärzeste Tag in der Geschichte der Burg: die Kroaten unter Graf Isolanis zogen nach der Schlacht bei Nördlingen durch das Lahntal und vielen in Runkel ein; mordeten, plünderten und brandschatzten den Ort. Die Wirtschaftsgebäude und Burg wurden in Schutt und Asche gelegt. Die Kernburg wurde nie wieder aufgebaut, stattdessen wurden die Gebäude der Unterburg ausgebaut. Der Sohn seines Bruders wurde gefangen genommen und nach Wien verschleppt. Kam aber kurze Zeit später wieder frei und verstarb nach einer kurzen Ehe kinderlos. Sein Vetter Friedrich von Dillenburg hat seine Ansprüche gelten gemacht. 1640 einigten sich Friedrich und sein Bruder Moritz Christian. Friedrich erhielt die Grafschaft Wied-Neuwied und Moritz Christian die obere Wied-Runkel. Er begann mit dem schlossartiges Ausbau der Vorburg. 1653 verstarb er in Dierdorf. Sein Bruder Johann Ernst wurde sein Nachfolger und war mit der Gräfin Hedwig Eleonore von Eberstein Naugard verheiratet. Beide verbrachten den größten Teil ihres Lebens in Pommern, wo er auch 1664 verstarb. Ab 1664 trat der minderjährige Sohn Ludwig Friedrich das Erbe an. Seine Mutter und Onkel Friedrich waren seine Vormünder. Er trat nach seiner Mündigkeit seine Erbe ab und übergab diese seinem Onkel Friedrich in Neuwied und seinen Enkel Maximillian, der die Nachfolge antrat. Dieser ließ in Dierdorf das Schloss ausbauen und die Arbeiten am Mittelbau auf der Unterburg wurden fortgesetzt. 1806 fiel der rechtslahnige Teil der Herrschaft Runkel und damit der entsprechende Teil der Stadt an das von Napoleon neugeschaffene Großherzogtum Berg. Nachdem Wiener Kongress kam das Amt Runkel an das Herzogtum Nassau. 1824 erlosch mit dem Tod von Fürst Friedrich Ludwig die obere Grafschaft Wied-Runkel. Die untere Grafschaft viel an Wied-Neuwied. 1892 wurde in der Unterburg eine Haushaltsschule eingerichtet, die 1933 aus wirtschaftlichen Gründen schloss. 1920 wurden größere Ausbesserungsarbeiten unter Prof. Bodo Ebhardt ausgeführt. Ab 1936 zog ein Landjahrlager, später das Militär, auf die Burg ein. 1952-1972 wurde Räume für ein Diakonissen-Altersheim genutzt. 1956-1972 Im früheren Pferdestall wurde eine Burgschenke eingerichtet. Seitdem ist die Burg teilweise bewohnt und zur Besichtigung freigegeben und im Besitz der Familie zu Wied.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
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Literatur
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26.09.2021 [SD] |
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