BURG RODENSTEIN
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Allgemeine Informationen
Im 13. Jahrhundert errichten die Herrn von Crumbach auf einem eigens dazu "gerodeten Stein" (mundartlich: Rurestaa) am Osthang eines mit der Neunkircher Höhe zusammenhängenden Bergmassivs, an einem Seitental des oberen Gersprenztals eine Burganlage. Der Rodenstein gilt als "Gegenburg" zur Burg Reichenberg der Herrn von Erbach. Ab 1245 nennt sich eine jüngere Linie der Crumbacher "von Rodenstein". Die ältere Kernburg besteht aus einem Mauerrechteck mit gerundeten Ecken, das gegen die Bergseite eine verstärkte Schildmauer ausweist. Der ursprüngliche Palas ("Alter Bau") befand sich in der Nordostecke, das Burgtor in der Mitte der Südmauer. Um die Kernburg war ein Zwinger angelegt, der im späten Mittelalter durch Flanken- und Tortürme verstärkt wurde. Ebenfalls in der Mitte des 15. Jahrhundert entstand in der Kernburg ein neuer, größerer Palas ("steinerner Stock") der das westlich gelegene Drittel des Burghofs in der Kernburg einnahm.

1650 ist die Burg in einem so schlechten Zustand, daß Friedrich v. Rodenstein seinen Wohnsitz in Heppenheim nehmen muß. 1671 sterben die Rodensteiner aus.

Besichtigenswert ist außerdem die ev. Pfarrkirche in Fränkisch Crumbach, die Grablege der Herrn v. Rodenstein war. In der Kirche finden sich ihre Grabdenkmale vom späten Mittelalter bis zum Ende des 16. Jahrhunderts. Bedeutend ist das Epitaph des im Hl. Jahr 1500 in Rom verstorbenen Junkers Hans v. Rodenstein an der Nordwand der Kirche. Es gilt als eines der qualitätvollsten Grabdenkmale der Spätgotik in Deutschland.

Mit der Ruine Rodenstein verbinden sich die Sagen um den "Schnellerts-Geist" (siehe Burg Schnellerts im Odenwald). Beide Burgen haben aber historisch gesehen nichts miteinander zu tun.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 49°43'52.7"N 8°48'47.2"E
Höhe: 322 m ü. NN
Topografische Karte/n
Burg Rodenstein auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
-
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Anfahrt durch Fränkisch Crumbach in südl. Richtung über die Rodensteiner Strasse, Parkplatz bei Pension/Restaurant "Hofgut Rodenstein", von dort fünf Minuten Fußweg zur Ruine. Lohnend, aber wesentlich länger (2 - 3 Stunden), ist eine Wanderung von Fränkisch Crumbach aus über die "Nonroder Höhe" und den "Rimdidim" zum Rodenstein.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
-
Wanderung zur Burg
-
Öffnungszeiten
Jederzeit frei zugänglich
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Keine Einschränkungen.
Gastronomie auf der Burg
Hofgut Rodenstein


An der Burgruine
64407 Fränkisch-Crumbach
Post: 64385 Reichelsheim
Telefon 0 61 64/10 87
info[at]hofgut-rodenstein.de
Weitere Informationen entnehmen Sie der offiziellen Homepage des Hofguts Rodenstein
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht barrierefrei
Bilder
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Grundriss
Grundriss
Quelle: Hinweistafel an der Burg Rodenstein.
Rekonstruktionszeichnung
Quelle: Hinweistafel an der Burg Rodenstein.
1 Geschützrondell
2 Vorzwinger
3 Stallung
4 Zwinger
5 Mühlturm
6 Flankierungsturm
7 Torbau (Talseite)
8 Palas "Steinerner Stock"
9 Palas "Alter Bau"
10 Burghof mit Brunnen
11 Gefängnisturm
12 Torbau (Bergseite)

A Bergseite (Anrgriffseite)
B Schildmauer
C Mantelmauer
D Graben
Historie
Um 1200 Staufische Ministeriale siedeln im Gersprenztal, die Herrschaft Crumbach gehört nicht zu den ausgedehnten Kirchenbesitzungen im Odenwald (Kloster Lorsch, Abtei Amorbach, Abtei Fulda).

Im 13. Jh. errichten die Herrn von Crumbach eine Burg auf dem "Rodenstein".

14./15. Jh. Ausbau der älteren Burg durch Zwinger und zwei Tortürme und einen neuen Palasbau in der Kernburg.

1347 Teilverpfändung der Burg an die Grafen von Katzenelnbogen (1/2) und die Grafen von Erbach (1/4).

1500 stirbt Hans v. Rodenstein auf einer Romwallfahrt.

1511 Die Herrn von Rodenstein sind wieder alleinige Besitzer.

16. Jh. Anbau des talseitigen, zweiten Zwingers mit Geschützrondell.

1635 stirbt er letzte, dauernde Bewohner der Burg, Adam v. Rodenstein.

1640 wird die Burg noch als gut erhalten erwähnt..

1671 Aussterben der Rodensteiner, unter den Erben (v. Kampsch, v. Prettlack) dient die Burg als Steinbruch.

1802 ist die Burg Besitz der Freiherrn v. Gemmingen-Homberg.

1885 erste Restaurierungsarbeiten.

1910 Neubau des Rodensteiner Hofguts.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Knappe, Rudolf - Mittelalterliche Burgen, Burgruinen und Burgstätten in Hessen | Gudensberg, 2000 | Seite 542
  • Tillmann, Curt - Lexikon der deutschen Burgen und Schlösser. Band 2: Maschau bis Zyrowa | Stuttgart, 1959 | Seite 886
  • Krauskopf, Christof - ...davon nur noch wenige rutera zu sehen seyn sollen... Archäologische Ausgrabungen in der Burgruine Schnellerts | Bamberg, 1995
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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