VESTE OTZBERG Weltweit | Europa | Deutschland | Hessen | Darmstadt-Dieburg & Stadt Darmstadt | Otzberg-Hering |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Weithin sichtbar erhebt sich der Basaltkegel des Otzbergs, eines längst erloschenen Vulkanschlots aus dem Tertiär, über die fruchtbaren Lößflächen des Reinheimer Hügellandes und die Dieburger Bucht und bildet so eine wichtige Landschaftsmarke im nördlichen Odenwald. An seine Bergflanke schmiegt sich die seit dem 14. Jhdt mit Stadtrecht begabte Siedlung Hering, die von der Burganlage der "Veste Otzberg" überragt wird. Die Vogteiburg des Klosters Fulda vom Ende des 12. Jahrhunderts machten die Pfalzgrafen bei Rhein im späten Mittelalter zu einer Amtsburg. Der Otzberg war bis 1803 Sitz eines kurpfälzer Oberamts, zu dem Hering und die umliegenden Dörfer gehörten. Im 16. Jahrhundert begann der Ausbau der Burg zur Festungsanlage, die ihre militärische Bedeutung im Dreißigjährigen Krieg verlor. Im Zentrum des ovalen Burgareals steht der runde Bergfried, volkstümlich die "weiße Rübe" geheißen, dessen ca. 17 Meter hohe Plattform eine weite Aussicht ins Umland des nördlichen Odenwalds gestattet. Er ist der älteste Teil der Burg. Die Burganlage des 15. Jahrhunderts mit Ringmauer, Palas und Kemenate ergänzte man im 16. Jahrhundert mit einem Zwinger, durch den ein Torhaus in die alte Burg hinauf führt. In der Burg liegt auch der 78 Meter tiefe Brunnen, den man durch den Säulenbasalt des Untergrunds bis zum Wasser führte und über dem seit 1788 ein hölzernes Laufrad den Wellbaum mit der Schöpfvorrichtung bewegte. Direkt unterhalb der Burg steht die im Kern spätgotische, katholische Pfarrkirche St. Maria, die ursprünglich die Burgkapelle war. Mit dem Burgmannenhaus (Am Burgmannenhaus 1) der Ritterfamilie der "Gans von Otzberg" aus dem 16. Jahrhundert besitzt der kleine Ort Hering eine weitere baugeschichtliche Kostbarkeit. Geologisch interessant ist der Erdaufschluß (Steinbruch) gegenüber dem ehem. Schulhaus, mit säulenartig kristallisiertem Nephelitbasalt und Einschlüssen gefritteten Buntsandsteins. |
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Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Brohl, Elmar - Festungen in Hessen (Deutsche Festungen, Band 2) | Regensburg, 2013 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
um 1160 - Abt Marquard I. von Fulda gründet zur Sicherung des Klosterbesitzes eine Burg auf dem Otzberg und übergibt die Burg an Conrad v. Staufen, den Bruder Kaiser Friedrich Barbarossas, als deren Vogt. Der Staufer war Pfalzgraf bei Rhein. Seit dieser Zeit blieb der Otzberg immer im pfalzgräflichen Einfußbereich.
1322 - Ersterwähnung der Siedlung Hering unterhalb der Burg 1374 - Hering wird als "Stat" bezeichnet. 1338 - Das Langener Weistum nennt den "Turm auf dem Otzberg" als einen der südlichen Grenzpunkte des Wildbanns Dreieich. 1350 - Das Kloster Fulda verpfändet Burg und Herrschaft Otzberg an Engelhard v. Frankenstein. 1372 - Erneute Verpfändung des Otzbergs an Ulrich von Hanau auf 19 Jahre. 1390 - Pfalzgraf Ruprecht d. Ä. kauft den Otzberg und die Hälfte von Umstadt für 33.000 Gulden von Fulda. Der Otzberg wird Sitz eines pfälzischen Amtmanns für Otzberg und Umstadt (hier gemeinsam mit Hanau). 1400 - Sibolt Schelm v. Bergen, Amtmann von Otzberg und Umstadt, wird als "Straßenräuber" bezeichnet, der den Landfrieden mißachtet. Zu dieser Zeit entstehen in der Burg die Bauten des Palas (Bandhaus, datiert 1415) und die sog. "Kaserne" (Kemenate) 1504-1507 - Im pfälzisch-bayerischen Erbfolgekrieg wird die Reichsacht über Kurfürst Philipp verhängt, Landgraf Wilhelm II. v. Hessen-Darmstadt (der "hessische Brandmeister") wird deren Vollstrecker. Er überfällt Umstadt, zerstört die Siedlungen in der Umgebung nimmt die Burg in Habitzheim ein und erzwingt die Übergabe der Burg Otzberg. 1507 - Der Otzberg ist wieder im pfälzischen Besitz. Die mittelalterliche Burg wird zunehmend zur Festung (Zwinger) umgebaut. 1510 - Bau des Kommandantenhauses 1511 - Erweiterung der Toranlage. 1622-1648 - Erneute hessische Besetzung des Otzbergs. 1720 - Invalidenkaserne in der Burganlage. 1803 - Das Oberamt Otzberg kommt zu Hessen-Darmstadt. Staatsgefängnis auf dem Otzberg. 1818 - Die Burg wird als Anlage aufgegeben. 1826 - Die Holzbauten in der Burg werden auf Abbruch versteigert. 1921 - Jugendherberge im ehem. Palas. 1985 - Einzug der "Sammlung zur Volkskunde in Hessen" in das Bandhaus. 1996 - Wiederaufbau des Korporalshauses als Museumsgebäude und als Standesamt. |
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Veste Otzberg Landesamt für Denkmalpflege Hessen Veste Otzberg |
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Änderungshistorie dieser Webseite | |||||||||||||||||||||||||||||||
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