STADTBEFESTIGUNG OBERWESEL
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Allgemeine Informationen
Nachdem die Römer die römische Siedlung Vosavia verlassen hatten, siedelten sich die Franken hier an und nannten die Siedlung Wesila. Einer der fränkischen Höfe wurde zur Zeit der Merowinger ein Königshof. Die mächtige Familie der Konradiner hatte in Wesila ein Hofgut. Aus ihrer Familie entstammte der letzte König der Ostfranken, König Konrad I. (911-918). Danach übernahmen die Ludowinger aus Sachsen die Königsherrschaft im Deutschen Reich, Herrschaft der Ottonen. Am 15. August 966 wurde den Brüdern Konrad und Eberhard der Erbbesitz "Hofgut der Konradiner" und weiter Güter aberkannt und dem Sachsenkönig Otto I. als Kronland gegeben. Am 24. August 966 schenkte er das Hofgut "curtis Wesila" und zugehörige Güter dem Kloster des heiligen Mauritius in Magdeburg. Die Martinskirche ging nicht in die Hände des Klosters über.

König Otto I. musste die damalige Ostgrenze des Reiches stabilisieren und die Politik seines Vaters Heinrich I. fortführen und das Vordringen der Slawen nach Westen über die Elbe Einhalt gebieten. Daher ließ er entlang der Elbe Städte gründen und Burgen bauen. Die Politik machte das Unternehmen teuer und schwierig und weil auf die Verwandschaft kein Verlaß war, wendete er sich der Kirche zu und erhielt deren Unterstützung.

Im frühen Mittelalter bestand Oberwesel aus mehreren Siedlungen die nach und nach zusammenwuchsen. Der königliche Hof lag in der heutigen Kernstadt. Zwei weitere Siedlungen bilden sich um die Martinskirche und Liebfrauen Kirche. Ob diese schon mit einer Palisade umgeben waren ist nicht bekannt.
Der Beginn der ersten Bauphase wird um 1220 gelegt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 50°06'40.0" N, 7°43'17.0" E
Höhe: 75 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Viele Türme sind in Privatbesitz.
Bitte achten Sie die Privatsphäre der Bewohner.
Anfahrt mit dem PKW
Oberwesel ist über die A61, Abfahrt Oberwesel, zu erreichen.
Parkmöglichkeiten im Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Oberwesel ist Bahnstation auf der Strecke Mainz-Koblenz.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
k.A.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Weitesgehend erreichbar.
Bilder
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Grundriss


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Quelle: Schwarz Anton Ph., Monschauer Winfried - Bürger im Schutz ihrer Mauern. 800 Jahre Stadtbefestigung Oberwesel. Oberwesel, 2012
verändert durch S.Domke
Historie
8. Jh. Erste Erwähnung von Oberwesel als Wesalia.

966 - 1144 Die Stadt gehört dem Erzbistum Magdeburg, vorübergehend auch zu Mainz. Magdeburg versuchte immer wieder ihre Besitzungen am Rhein gegen näherliegende Besitzungen zu tauschen.

1166 erwarb Kaiser Friedrich Barbarossa den Magdeburger Hof, Oberwesel und Schönburg für das Reich zurück.

1180 wurde Oberwesel in einer Urkunde von Papst Alexander III. schon als "oppidum" Stadt bezeichnet, dass eine Befestigung voraussetzt.

Im Jahre 1220 hatte Kaiser Friedrich II. Oberwesel als Pfand an Magdeburg wieder ausgelöst.

Zwischen 1220-1250 wird der erste Bauabschnitt der Stadtmauer gelegt. Der erste Abschnitt umfasst den Bereich zwischen dem Ober- und Niederbach mit der Martinskirche.

1236 Verlegung des Klosters außerhalb der Stadtmauer.

1237 kaufte sich Oberwesel von dem Vogteirecht der Schönburger frei und wurde eine freie Reichsstadt.

1240 Erhöhung der Stadtmauer um 1,20 m.

1243 Bau des Steingassenturmes.

1250 Zweiter Abschnitt der Stadtmauer nach Norden. Bau des Koblenzer Torturmes. Darauf folgte der dritte Abschnitt. Der Süden der Stadt wurde mit einer Stadtmauer umgeben.

1253 älteste bekannte Stadtsiegel "sigillium civitatis Wesalie".

1255 trat Oberwesel dem Rheinischen Städteverbund zur Sicherung des Landfriedens bei.

1257 Die Herren auf der Schönburg müssen auf die Stadtvogtei verzichten.

1257 schloss Sie ein Beistandsvertrag mit Boppard und später mit Koblenz.

15. Juli 1257 bestätigte König Richard von Cornwallis, das Oberwesel von einer Stadtmauer umgeben war.

1264 Verleihung der Bürgerrechte an die Grafen von Katzenelnbogen

1278 trat man dem Hagenauer Landfriedens-Vereinigung bei, die zur Verhinderung ungerechter Zölle dienen sollte.

1287 Fand man die Leiche eines Knaben; den unaufgeklärten Mord schob man den Juden in die Schuhe und verdächtigte sie eines Ritualmordes. Daran erinnert der Name der Wernerkapelle.

1305 Erste Erwähnung des Heilig-Geist-Hospiz mit Kirche, davon steht heute noch der Chor, die heutige Wernerkapelle.

1356 Bau des mit Bauschmuck und wehrtechnischen Verbesserungen versehenen Ochstenturmes.

1390/91 Während des Oberweseler Krieges wird die Stadt vom Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein eingenommen.

1450 wurde mit dem 4. Bauabschnitt begonnen und schließt die Liebfrauenkirche mit ein.

1637 Mit der Äbtissen Elisabeth Vogt erlischt das Allerheiligenkloster von Zisterzienserinnen-Nonnen.

1689 Durch die Truppen Ludwig XIV. wurde die Stadt im Pfälzer Erbfolgekrieg verwüstet, einige Türme gesprengt.

1700 Wiederaufbau des Chores der Kapelle.

1825 Die Ruinen des Klosters werden abgebrochen.

1825 - 1830 Bei der Anlegung einer neuen Hauptstraße müssen zwei Türme und Teile der Stadtmauer weichen.

19. Jh. Die noch bewohnbaren Türme werden verkauft.

1992 - 1995 Sanierung der Türme.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Schwarz Anton Ph., Monschauer Winfried - Bürger im Schutz ihrer Mauern. 800 Jahre Stadtbefestigung Oberwesel. Oberwesel, 2012
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
Änderungshistorie dieser Webseite
  • [05.01.2022] - Neue Bilder hinzugefügt und Grundriss.
  • [31.05.2020] - Umstellung auf das neue Burgenwelt-Layout.
  • [vor 2007] - Neuerstellung.
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