STADTBEFESTIGUNG NÜRNBERG
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Die weitgehend erhaltene spätmittelalterliche Stadtmauer umschließt den historischen Stadtkern von Nürnberg auf einer Länge von fast 5 Kilometern. Innerhalb der Altstadt sind noch einige Türme der früheren Stadtmauer erhalten, die einst die beiden Stadthälften auf beiden Seiten der Pegnitz schützten.
Lage Auf beiden Seiten des Flusses Pegnitz. Die Nürnberger Burg (Link) befindet sich am höchsten Punkt der Stadt am Nordrand der Stadtbefestigung.
Nutzung Gaststätten, Vereinsräume, Jugendclubs, Museen
Bau/Zustand restauriert
Typologie Stadtbefestigung
Sehenswert
  • Die Nürnberger Stadtmauer steht touristisch gesehen im Schatten der Burg, ist aber in ihrer Größe und ihrem Erhaltungszustand unbedingt sehenswert und lässt sich auf einem ausgedehnten Stadtrundgang gut erkunden.
  • Bewertung Die Nürnberger Stadtmauer ist ein Musterbeispiel der spätmittelalterlichen Festungsbaukunst mit doppelter Mauer und einem durchschnittlich 20 Meter breiten Trockengraben davor.
    Informationen für Besucher
    Geografische Lage (GPS)
    WGS84: 49°27'28.8"N 11°04'36.2"E
    Höhe: ca. 308 m ü. NN
    Topografische Karte/n
    -
    Kontaktdaten
    Tourist-Info am Hauptmarkt
    Am Hauptmarkt 18
    90403 Nürnberg
    Mo-So 9:30 – 17 Uhr
    Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
    -
    Anfahrt mit dem PKW
    Nürnberg liegt am Schnittpunkt der Autobahnen A3, A6 und A9.
    Anfahrt mit Bus oder Bahn
    Nürnberg ist an das Fernbahnnetz der Bahn angeschlossen. Das Frauentor liegt direkt gegenüber des Hauptbahnhofs.
    Wanderung zur Burg
    Die Umrundung der Nürnberger Stadtmauer zu Fuß ist ein längerer Spaziergang und dauert über eine Stunde.
    Öffnungszeiten
    jederzeit zugänglich
    Eintrittspreise
    -
    Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
    keine
    Gastronomie auf der Burg
    keine
    Öffentlicher Rastplatz
    Keine
    Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
    Keine
    Zusatzinformation für Familien mit Kindern
    k.A.
    Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
    weitesgehend zugänglich
    Bilder
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    Grundriss
    Prospect von Nürnberg von Hans Bien aus dem Jahr 1630.
    Quelle: Nürnberg Museum
    Historie
    um 1040 - auf einem Felsrücken nördlich des Flusses Pegnitz wird von den örtlichen Grafen eine erste Burg zur Kontrolle des Flussübergangs der örtlichen Verkehrswege errichtet. Am Fuß der Burg entsteht eine Händler- und Handwerkersiedlung am Nordufer der Pegnitz.

    1112 - Nürnberg wird der kaiserlichen Gewalt unterstellt und erhält besondere Handelsfreiheit. Der Fernhandel blüht auf. Mit dem Ausbau der Burg zur Kaiserpfalz unter Kaiser Friedrich Barbarossa in der Mitte des Jahrhunderts entsteht auch am Südufer des Flusses eine Siedlung für Handwerker und Ackerbürger.

    1240 - erstmals wird ein Rat der Bürger urkundlich erwähnt. Mit dem Zusammenbruch des Stauferreichs 1256 handelt die Bürgergemeinde mehr und mehr selbständig im Handel mit anderen Städten des Reichs und wandelt sich zur freien Reichsstadt. Um diese Zeit entsteht die erste Stadtmauer, zu der Tiergärtnertor und Weißer Turm zählen.

    1320/25 - Die bis dahin separaten Mauerringe um die beiden Stadthälften beiderseits des Flusses werden durch bewehrte Brücken u.a. am Wasserturm verbunden. Die Uferbefestigungen zu beiden Seiten der Pegnitz werden damit überflüssig.

    1346 - Baubeginn einer neuen Mauer auf Höhe des Spittlertors aus Bruchsteinwerk mit Ziegelmauerwerk in Höhe des Wehrgangs. In der Folge werden weitere Tore und Mauern errichtet.

    1400 - der Mauerring wird geschlossen. Die Fertigstellung von Zwinger und Graben zieht allerdings hin.

    1427 - aufgrund der Hussitengefahr und wegen der aufkommenden Artillerie werden die Arbeiten beschleunigt und die Bürger zur Schanzarbeit verpflichtet.

    1430 - Vollendung des Zwingers und der inneren Grabenwand

    1452 - die neue Stadtmauer ist diese vollendet. Hauptlinie und Zwingermauer tragen jeweils 83 Türme. Der ältere Mauerring ist allerdings noch intakt und auch die inneren Tore werden zur Nacht noch geschlossen.

    1455 - zum Schutz vor Artillerie entsteht 500 bis 800 Meter vor der Stadtmauer eine heute verschwundene Landwehr mit Wall und Graben sowie Blockhäusern und Schranken an den Zufahrtstraßen.

    um 1500 - aufgrund der immer weiter reichenden Artillerie beginnt die Modernisierung der Stadtmauer zur modernen Festung. Geschützbastionen werden an geeigneten Stellen vorgebaut. Der Zwinger wird verfüllt und damit gegenüber dem Außengelände erhöht, er ist nun als Geschützstellung nutzbar. Zahlreiche Zwingertürme werden abgerissen. Zur schnellen Verlegung von beweglichen Geschützen an Angriffsschwerpunkten werden zahlreiche Tore in die Hauptmauer gebrochen.

    1552 - Nürnberg wird vom mit Frankreich verbündeten Markgrafen Albrecht Achill belagert und beschossen, hält aber stand. In der Folgezeit werden alle Mauertürme mit Zeltdächern versehen, um besser vor Trümmern und Brand geschützt zu sein. Der Stadtwerkmeister lässt die ursprünglich quadratischen Tortürme mit einem runden Steinmantel verstärken und den Zwischenraum mit Schutt und Steinen auffüllen. Die Turmmauern werden dadurch auf bis zu 5 Meter Dicke verstärkt, obenauf werden neue Artillerieplattformen errichten. Seitdem bestimmen sie mit ihrer charakteristischen Form das Stadtbild.

    1631/1632 - zum Schutz vor der schwedischen Armee im 30-jährigen Krieg werden um die Stadtmauer Wälle, Schanzen und Redouten angelegt.

    1806 - Napoleon schlägt Nürnberg dem Königreich Bayern zu, damit endet die Geschichte von Nürnberg als Freier Reichsstadt..

    1880 - nach einigen Mauerdurchbrüchen für neue Straßenzugänge gibt es erstmals Forderungen nach Denkmalschutz zum Erhalt der historischen Stadtmauern.

    ab 1933 - Renovierung der Mauern, Pflanzen werden gerodet und Einbauten des 18. und 19. Jahrhunderts entfernt, um den "romantischen" Zustand wieder herzustellen.

    1945 - bei alliierten Bombenangriffen auf Nürnberg werden Teile der Mauern und Türme beschädigt. In der "Schlacht um Nürnberg" wird die Stadt erstmals in ihrer Geschichte erobert. Zuvor hatten sich Wehrmachtsreste in der Altstadt verschanzt, die Mauern der Tortürme hatten sogar dem Beschuss mit Sprenggranaten standgehalten. Schon kurz nach Kriegsende beginnen Wiederaufbau und Restaurierungsarbeiten. Pläne zum Abbruch von Mauern und Toren zugunsten einer modernen, am Autoverkehr ausgerichteten Stadt werden mehrfach verworfen.
    Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
    Literatur
    • Hofmann, Hanns Hubert - "Die Nürnberger Stadtmauer" | Nürnberg 1967
    • Gürtler, Daniel - Mauern, Türme und Bastionen. Die Nürnberger Stadtmauer | 2012
    • Gürtler, Daniel - Das größte Bauwerk der Stadt - Die Nürnberger Stadtmauer in: Geschichtsrundbrief Nr. 48 von GESCHICHTE FÜR ALLE e. V. | Juli 2014
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