STADTBEFESTIGUNG NEUBRANDENBURG
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Allgemeine Informationen
Stadtbefestigung aus dem 13. Jahrhundert. Die fast komplett erhaltene, ausgesprochen repräsentativ gestaltete Stadtmauer gehört zu den wichtigsten Zeugnissen der norddeutschen Backsteingotik. Die vier Tore (drei davon mit Vortor und Zwinger) sowie etliche Wiekhäuser und die bis zu 8 Meter hohe Mauer sind ein touristisches Highlight.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 53°33'26.1" N, 13°15'38.5" E
Höhe: 18 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Auf der A20 bis Abfahrt Neubrandenburg/Friedland fahren. Weiter auf der B 104 nach Westen in Richtung Neubrandenburg orientieren. In der Stadt immer in Richtung Zentrum fahren, bis der Stadtmauerring erreicht ist.
Parkplätze in der Stadt vorhanden.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Besichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
k.A.
Öffentlicher Rastplatz
k.A.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Stadtbefestigung Neubrandenburg
Quelle: Autorenkollektiv - Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR: Bezirk Neubrandenburg | Berlin, 1982 | S. 192
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Ab 1236 begannen die Markgrafen von Brandenburg im Land Stargard in großem Umfang Bauern zur Kolonisation anzusiedeln. Zum Ausbau des Landes wurde eine Reihe von Städten gegründet. So erteilte Johann I. von Brandenburg seinem Ministerialen Herbord per Stiftungsbrief vom 4. Januar 1248 den Auftrag, die Stadt Neubrandenburg zu gründen. Die Überlieferung, dass ein Adliger Ehrhardt Rave die Stadt gegründet hat, ist urkundlich nicht belegt. Die Stadt wurde großzügig mit Grundbesitz - 250 Hufen- und einer Reihe von Privilegien ausgestattet. Die Stadt erhielt einen fast kreisrunden Grundriss, der von 9 Straßenzügen in 30 Quartiere geteilt wurde.

In der Anfangszeit bestand die Befestigungsanlage lediglich aus einer Holzpalisade. Eine erste Nachricht darüber findet sich in einer Urkunde des Markgrafen Otto III. von Brandenburg. Man begann aber bald, einen dreifachen Wall mit Wassergräben anzulegen.

1304 erhielt Neubrandenburg von Fürst Heinrich I. von Mecklenburg, in dessen Besitz das Land Stargard um 1300 gelangt war, die Erlaubnis, die Stadt mit einer steinernen Wehranlage mit Mauern, Toren, Türmen und Wiekhäusern zu befestigen. Man begann mit dem Bau der Stadtmauer im Nordosten mit dem Friedländer Tor. Es folgten in der ersten Hälfte des 14. Jh. das Stargarder Tor, und in der zweiten Hälfte des 14. Jh. das Treptower Tor. In der zweiten Hälfte des 15. Jh. erbaute man schließlich das Neue Tor. 56 Wiekhäuser verstärkten ca. alle 30 Meter die bis zu acht Meter hohe Mauer. Sie dienten der Bestreichung der Mauerflanken als Alternative zum fehlenden Wehrgang Das Mauerwerk besteht aus sorgfältig geschichteten Feldsteinen, dass zum Abbinden des Mörtels in regelmäßigen Packungen von ca. einem Meter aufgemauert wurde. An den drei ältesten Toren der Anlage lässt sich die Baugeschichte der Torbefestigung gut nachvollziehen. Die Zwingermauern weisen etwa in der Mitte eine Baunaht auf. Man geht davon aus, dass sie ursprünglich nur bis zu einem vermuteten hölzernen Tor reichten. Später verlängerte man sie und errichtete die steinernen Vortore. Bemerkenswert ist die künstlerische Ausstattung der Tore. Sie sind Beleg für den Reichtum der Stadt, der einerseits aus dem großen Grundbesitz resultierte, und andererseits im regen Handelsleben und Handwerk der Stadt begründet lag. Die reiche gotische Gliederung wurde teilweise den Toren in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts vorgeblendet. An den Tortürmen gestaltete man hauptsächlich die Stadtseite, während die Vortore ihren Schmuck feldseitig bekamen. Das Friedländer Tor erhielt in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die so genannte Zingel, eine halbkreisförmige dreietagige Bastion vorgelagert. Die Verteidigung Neubrandenburgs lag in den Händen von vier Bürgermeistern, die jeweils für ein Torquartal (Viertel der Quartiere) verantwortlich waren. Alle Bürger waren verpflichtet, bei der Verteidigung der Stadt mitzuwirken. In zahllosen Fehden und Auseinandersetzungen bewies die Stadt ihre Verteidigungsfähigkeit.

Im Dreißigjährigen Krieg war die Stadt umkämpft. 1627 wurde sie von Wallensteins Truppen besetzt. Schwedische Truppen zwangen Wallenstein 1631 zum Abzug. Gustav Adolph ließ eine Besatzung von 2000 Mann unter Dodo von Kniephausen zurück. Als im März 1631 Tilly mit einer Armee von 18000 Mann anrückte, lehnte Kniephausen die Übergabe ab. Daraufhin beschoss Tilly die Stadt und nahm sie am 9. März 1631 ein. Die schwedische Besatzung und die Einwohner wurden niedergemetzelt.

Mehrere Brände und Pestepedemien führten zum Niedergang Neubrandenburgs, der sich im Konkurs der Stadt 1671 manifestierte.

Anders als in vielen Städten Deutschlands bemühte man sich bereits im 19. Jahrhundert um den Erhalt der Stadtbefestigung. Wenigen Abrissen von Mauerteilen steht die Instandsetzung der Bausubstanz als Gesamtheit gegenüber. Der Einfluss des Historismus ist z. B an den Maßwerkrosetten und Wimpergen am Staffelgiebel der Stadtseite des Neuen Tores abzulesen.

In den 70er Jahren des 20. Jh. wurde die Stadtmauer umfassend restauriert.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Schulz, Maubach, Krüger - Neubrandenburg Stadtgeschichte in 35 Minuten, Museumsverein, o. J.
  • Autorenkollektiv - Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR: Bezirk Neubrandenburg | Berlin 1982 | S. 198
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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