SCHLOSS MARBURG
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Allgemeine Informationen
Jahrhundertelang nahm man an, dass die Burg auf dem Gisonenfelsen gebaut wurde. Bei Untersuchungen (Grabungen) im Westflügel stieß man, nicht wie vermutet auf den "Gisonenfelsen", sondern auf, zwei Türme mit einer Ringmauer aus unterschiedlichen Zeiten. Der eine rechteckige Turm (9.5 x 12m) aus dem vermutlichen 10.Jhdt. und der spätere viereckige Turm (9.5m x 9.5m) ,der auf dem anderen gegründet wurde ist, aus dem 11./12.Jhdt. Der südliche Teil des rechteckigen Turm wurde beim Umbau zum viereckigen Turm geschleift. Der viereckige Turm blieb in einer Höhe von ca. 7m erhalten. Bei der Ringmauer stellte man fest, dass diese in Richtung der ersten Stadtmauer verlängert worden war. Die beiden Türme mit der Ringmauer sind heute durch zwei verglaste Pyramiden im Westflügel zu betrachten.

Der heutige Schloßpark der westlich vom Schloß liegt, war früher eine Schanze zur Verteidigung der Festung. Teil der Schanze lassen sich noch heute, trotz Schleifung gut erkennen.
Bauliche Entwicklungen der Burg lassen sich anhand der 3D Rekonstruktionsversuchen im Museum sehr gut nachvollziehen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 50°48'36.3"N 8°46'01.4"E
Höhe: 268 m ü. NN
Topografische Karte/n
Schloss Marburg auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
Schloss Marburg

Schloss 1
35037 Marburg

Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH : Tel. 06421 9912-0
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
-
Anfahrt mit dem PKW
Kostenpflichtiges Parkhaus (GPS: 50.807838, 8.777680) an der Lahn, sehr wenige Parkplätze am Schloss.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A
Öffnungszeiten
Montags geschlossen
April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr
November bis März: Dienstag bis Sonntag 10–16 Uhr
An und nach Feiertagen: Sonderregelung
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Turmburg um 1130

Um 1227

Um 1320

Um 1500

Um 1600

Heute

Grundriss

Quelle: F.-W. Krahe - Burgen des deutschen Mittelalters
Historie
1121 starben die Grafen Werner aus und ihre Grafschaft gelangte an die Grafen Giso, die aber im Folgejahr ausstarben.

Im 9./10. Jhdt. wurde die rechteckige Turmhügelburg errichtet. Es wir vermutet das die erste Burg von den Gisonen errichtet wurde.

1138/39 wurde Marburg das erstmalig urkundlich erwähnt und war mit Burgmannen besetzt. Marburg war ein wichtiger Stützpunkt gegen die Besitzungen des Erzbischof Mainz im Amöneburger Becken.*²

Um 1140 wurde die rechteckige Turm zu einen quadratischen Turm umgebaut mit einer Seitelänge von 9,5 x 9,5m und 1,75m Wandicke.

12./13.Jhdt. wurde die alte Burg ummauert und vollständig mit verfestigtem Sand verfüllt (heutige Westflügel).

Um 1250 Beginn mit dem Südflügel und Errichtung der Kapelle und Saalbau.

Nach der Gründung des Landgrafschaft Hessen unter Herzogin Sophie v. Brabant wurde ab 1260 die Burg zu einer Residenz ausgebaut, welche der Sohn, von der Herzogin Sophie v. Brabant, Heinrich I. weiterführte.

Anfang 14. Jhdt. war der Nordflügel (der Saalbau) vollendet.

1308 nach dem Tod von Heinrich I. wurde Marburg die zweite Residenz neben Kassel. *²

Im 14. und 15. Jhdt. kam es zu verschiedenen Umbauten.

1458 wurde es zur Hauptresidenz von Oberhessen, nach einer Erbteilung unter den Söhnen, des Landgrafen Ludwig I., den Landgrafen Heinrich III. und Wilhelm III. *²

1478 wurde ein Hexenturm am Halsgraben errichtet, um den modernen Kriegsführungen gerecht zu werden.

1481 wurden Umbaumaßnahmen am Südflügel vorgenommen.

1493 - 1497 Entstehung des Ostflügels (Wilhelmsbau) als moderner Wohn- und Saalbau.

1529 fand auf der Burg das bekannte, aber erfolglose Gespräch zwischen Luther und Zwingli statt. *²

1550/56 wurde der westliche Batterieturm (Hexenturm) zum Gefängnis umgebaut. *²

Bei der Erbteilung unter den Söhnen des Landgrafen Philipp d. Gr. fiel Marburg an den Landgrafen von Ludwig IV., der auf der Burg residierte und weiter Umbauten vornahm. Nach seinem Tod 1604 wurde das Schloß nur noch zeitweilig bewohnt. *²

Nach dem 30j. Krieg sank die Bedeutung der Anlage und wurde nicht mehr als Residenz benutzt, da die Regierenden in Kassel saßen. Marburg hatte jetzt nur noch eine Verwaltungsfunktion und diente hauptsächlich als militärischer Stützpunkt.

17./18. Jhdt. erfolgte der Ausbau zur Festung. Besonders nach Westen wurde die Burg durch eine Schanze verstärkt. *²

1756-63 (Siebenjährige Krieg) hielt der veraltete Festungsausbau dem Kriege nicht stand. Weil die Festung nach Westen zum Berg hin, mehr Angriffspunkte als Verteidigungsmöglichkeiten bot und die Wasserzufuhr (die aus dem Tal hochgepumpt wurde) leicht zu unterbrechen war. Endgültig wurde die Festung unter Napoleon aufgegeben.

1806 wurden die unterirdischen Räume und Kasematten durch die französische Besetzung gesprengt.

1809 (1815 bis 1869)*² diente das Schloss als Gefängnis.

1869 (1870 bis 1938)*² wurde das Schloss als Staatsarchiv genutzt. Etliche Dachwerke und Dächer wurden ausgewechselt. Geschoßdecken wurden geändert und im Wilhlemsbau (im Osten) und Frauenbau (im Westen) wurden mit neuen Raumdecken versehen.

1866-84 und 1924-32 erfolgten einige Restaurierungen.*²

1974 wurden die 1806 gesprengten Kasematten, wiederentdeckt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

1974 wurde der Vorschlag gemacht im Schloss ein Museum unterzubringen.

Seit 1976 ist das Schloss ein Museum.

1990/91 wurden umfangreiche Grabungen im Westflügel vorgenommen und dabei die ersten beiden Turmhügelburgen mit einer Ringmauer freigelegt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Knappe, Rudolf - Mittelalterliche Burgen in Hessen | Gudensberg, 2000
  • Großmann, G. Ulrich - Schloss Marburg | Regensberg, 1999
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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