STADTBEFESTIGUNG LÜBECK
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Allgemeine Informationen
Lage Lübeck war seit dem Mittelalter freie Reichsstadt und lange die führende Stadt im Handel des Hanse-Bündnisses. Seine Befestigungsanlagen wurden ab dem Mittelalter regelmäßig erneuert und modernisiert. Das Holstentor ist noch heute ein Wahrzeichen der Stadt und zierte lange Zeit den 50 DM-Schein.

Auf einer Halbinsel am Zusammenfluss der Flüsse Wakenitz und Trave
Nutzung Sehenswürdigkeit, Museum
Bau/Zustand renoviert
Typologie Stadtbefestigung
Sehenswert
  • Das nach Westen zeigende Holstentor und das im Norden gelegene Burgtor mit seinen angeschlossenen Stadtmauerresten sind noch heute beliebte Attraktionen Lübecks. Aufmerksame Besucher der Stadt stoßen immer wieder auf Mauerreste, Türme und Wälle als Überbleibsel der einstig mächtigen Stadtbefestigung
Bewertung Die Reste der Lübecker Stadtbefestigung vermitteln einen guten Eindruck von der früheren Stadt in Norddeutschland und ihrer Bedeutung im Verbund der Hanse.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 53°52'26.0"N 10°41'28.3"E
Höhe: 13 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Museum Holstentor
Holstentorplatz
23552 Lübeck
Tel.: 04511224129
www.museum-holstentor.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Lübeck ist über die Autobahn A1 und A20 zu erreichen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Museum im Holstentor:
Januar-März: Di.-So. 11-17 Uhr
April-Dezember: Mo.-So. 10-18 Uhr
Eintrittspreise
Regulär: 8,- €
Kinder, Jugendliche, Studenten, sonstige Ermäßigungen: freier Eintritt
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
beschränkt auf Außenbesichtigung
Bilder
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Grundriss
Lübecks bastionierte Stadtbefestigung im Jahr 1787. An der Südost-Seite der Stadt wurde der Festungswahl nicht fertiggestellt, da man die breite, sumprige Wakenitz und den Krähenteich für ein ausreichend breites Hindernis hielt.
Quelle: Ortwin Pelc: Im Schutz von Mauern und Toren: die Befestigung der schleswig-holsteinischen Städte in Mittelalter und Neuzeit , Heide 2003

Lübecks bastionierte Stadtbefestigung im Jahr 1787. An der Südost-Seite der Stadt wurde der Festungswahl nicht fertiggestellt, da man die breite, sumprige Wakenitz und den Krähenteich für ein ausreichend breites Hindernis hielt.
Historie
1143 - nach der Zerstörung von Alt Lübeck bei innerslawischen Auseinandersetzungen lässt Graf Adolf von Schauenburg 4 km weiter flussaufwärts am Zusammenfluss von Trave und Wakenitz Lübeck neu gründen. Zeitgenössische Berichte belegen eine frühe Stadtbefestigung auf dem Hügel zwischen den Flüssen Trave und Wakenitz. Dabei handelt es sich vermutlich um eine aus Backsteinen errichtete Burg und eine Holz-Erde-Stadtbefestigung mit vier Toren. Nach einem Konflikt zwischen dem Grafen und seinen Lehensherrn Herzog Heinrich dem Löwen, geht Lübeck an den Herzog über. Dieser befindet die Befestigung für ungenügend und lässt sie verbessern. Der Grundriss der Altstadt geht im Wesentlichen auf diese Zeit zurück.

1217 - Der dänische König Waldemar lässt die Stadt Lübeck mit einer größeren Stadtmauer aus Backstein neu befestigen. Mit dem Ende der dänischen Herrschaft 1226 wird Lübeck freie Reichsstadt.

1376 - das ursprüngliche Holstentor wird erneuert, das Burgtor erhält einen Turm

15. Jhdt. - mit dem Aufkommen von Feuerwaffen erhält Lübecks Stadtmauer zahlreiche neue Türme. Eine der größten Baumaßnahmen ist der komplette Neubau des Holstentors (1467-1478) nach dem Vorbild flandrischer Doppeltore. Es wird später in ein neues Wall- und Grabensystem integriert.

16. Jhdt. - Die Stadtbefestigung wird durch mehrere Rondelle ergänzt, um von diesen Stellungen Angreifer im Graben abwehren zu können. Das Holstentor erhält zum Schutz ein äußeres Tor. Schon gegen Ende des Jahrhunderts sind die Rondelle überholt und werden auf Anordnung des Stadtrats vom Festungsbaumeister Johann Pasqualini zu polygonen Bastionen umgebaut.

1601 - Einsetzung des Walloffiziums, einer selbständigen Wallbehörde, zur Modernisierung der Verteidigungsanlagen,

1609 - nach längerem Streit wird der holländische Festungsbaumeister Johan van Valckenburgh engagiert, um einen Plan für die Neubefestigung der Stadt vorzulegen, was bis 1613 dauert.

1622 - Angesichts der Gefahr in den 30-Jährigen Krieg hineingezogen zu werden, bringt die Stadt mühsam die nötigen Gelder zusammen, um den Festungsbau zu beginnen - u.a. durch Erhebung eines "Grabengelds" von der Bürgerschaft.

1645 - ein neuer Festungsbaumeister schafft es, den Großteil der Festungsanlagen fertigzustellen. Endgültig beendet sind die Bauarbeiten aber erst 1670.

Ende 18. Jhdt. - Lübeck lässt die älteren und baufälligen Teile der Stadtmauern abreißen oder zum Teil erniedrigen. Die neueren Wallanlagen werden mit Ulmen und Lindenalleen bepflanzt und als Parkanlagen für Spaziergänge der Bürger genutzt.

1804 - um seine Neutralität im Krieg gegen Napoleon zu betonen, verkauft Lübeck seine Geschütze, lässt die Brustwehren der Wälle abtragen, Bastionen abrunden und Ravelins vor den Gräben einebnen.

1806 - noch während der laufenden Entfestigungsarbeiten zieht sich das preußische Heer unter Blücher vor den Franzosen nach Lübeck zurück. Das noch stehende innere Mühlentor wird zur Stellung und vor dem Burgtor kommt es zur Schlacht. Danach besetzen französische Truppen die Stadt.

1853 - das äußere Holstentor mit seiner Renaissance-Fassade wird abgerissen. Ein Mitarbeiter des preußischen Gartenbaudirektors Lenné übernimmt die Umgestaltung der Wallanlagen zu Parkanlagen. Diese verschwinden Endes des 19. Jhdt. wieder, als Stadt und Hafen sich immer weiter über den Stadtkern hinaus ausdehnen und eine Bahnstrecke in die Stadt gelegt wird.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Ortwin, Pelc - Im Schutz von Mauern und Toren: die Befestigung der schleswig-holsteinischen Städte in Mittelalter und Neuzeit | Heide, 2003)
  • Wulf, Schadendorf - Das Holstentor zu Lübeck : der Bau und seine Geschichte | Lüneburg, 1978
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