BURG GNANDSTEIN
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Allgemeine Informationen
Die Burg Gnandstein liegt auf einem Felssporn über dem Tal der Wyhra. Die höher gelegene Osthälfte der Burg ist die als die ursprüngliche Kernburg anzusehende Turmhofumbauung aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts und gilt als die besterhaltene romanische Wehranlage in Sachsen. Von der östlichen Angriffsseite her wird der Burghof von einem in den Fels eingetieften Halsgraben, einem Zwinger und dem schildmauerartig aufragenden östlichen Bereich der Ringmauer geschützt. Zum ursprünglichen Baubestand gehören der Saalbau/Palas, bedeutende Reste des Zwingers und der Ringmauer sowie ein vermuteter Wohnturm, der in den späteren Kemenatenbau integriert wurde. Der Bergfried (heute 33 m hoch) wurde um 1250 als letzter Baukörper in den Burghof gestellt und bildete damit den Abschluss der 1. Bauphase. In Sachsen einzigartig erhalten sind der ursprünglich dreigeschossige Saalbau/Palas mit seinen Drillingsfenstern, erbaut um 1220 sowie der frühe Zwinger aus der Zeit um 1230/40. Ab dem Ende des 14. Jahrhunderts und mit der Übernahme der Burg durch die Familie von Einsiedel am Beginn des 15. Jahrhunderts gingen bauliche Veränderungen einher, deren Höhepunkt mit der geschlossenen Umbauung des niedrigeren westlichen Burghofes unter Einbeziehung einer älteren Ringmauer ihren Höhepunkt fanden. Hervorzuheben sind der Südflügel, vor allem aber der Nordflügel, in dem im Erdgeschoss über Wehrkellern die kunsthistorisch wertvolle spätgotische Schlosskapelle mit ihren drei Flügelaltären aus der Werkstatt Peter Breuers integriert wurde. Die Baumaßnahmen des 18. Jahrhunderts dagegen hatten vorwiegend gestalterischen Hintergrund. Schon 1932 wurden Teile der Burg als Privatmuseum geöffnet, in dem die Familie von Einsiedel adlige Lebenskultur im Wandel der Zeit, aber auch regional- und kulturgeschichtliche Aspekte veranschaulichte. Weitgehend in dieser Tradition präsentiert sich auch heute Burg Gnandstein als ein Objekt, dass zu den Staatlichen Schlössern, Burgen und Gärten Sachsen gehört. Neben dem Erleben hoch- und spätmittelalterlicher Baukunst können u. a. folgende Dauerausstellungen besichtigt werden: Gnandstein - Burg zwischen der Mark Meißen und dem Pleißenland, Christliche Kunst in Gnandstein, Schaumagazine zu den Familienbeständen derer von Einsiedel (Gebrauchsgegenstände, Kleinkunst, Münzen, Waffen) oder die "Sammlung Groß", eine großzügige Schenkung aus einer bürgerlichen Sammlung von Plastiken, Gemälden, Möbel, Porzellan, Schmuck und Zinn vom 14. bis 20. Jahrhundert.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°01'06" N, 12°34'33" E
Höhe: 194 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Burg Gnandstein | Burgstraße 3 | D-04655 Kohren-Sahlis
Tel: +49 034344 61309 | Fax: +49 034344 61383 | E-Mail: Burg Gnandstein
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Gnandstein befindet sich 2 km östlich der B 95 auf halber Strecke zwischen Leipzig und Chemnitz. In der Ortsdurchfahrt Dolsenhain südlich von Frohburg ist Gnandstein ausgeschildert
Großer kostenpflichtiger Parkplatz unterhalb der Burg.
Kleiner kostenloser Parkplatz am Ortsausgang, Richtung Kohren-Sahlis.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Februar - April
Dienstag - Sonntag: von 10:00 Uhr - 17:00 Uhr

Mai - Oktober
Dienstag - Freitag: von 10:00 Uhr - 17:00 Uhr
Samstag / Sonntag / Feiertage: von 10:00 Uhr - 18:00 Uhr

November - Januar, Christi Himmelfahrt: geschlossen
Letzter Einlass jeweils 45 Minuten vor Schließung.
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 5,00 EUR
Ermäßigt: 2,50 EUR
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
Burggaststätte Link zur Webseite des Restaurant Burg Gnandstein
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Hotel Burg Gnandstein
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Burg Gnandstein
Quelle: Krahe, F.-W. - Burgen des deutschen Mittelalters. | Augsburg, 1996
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
1. Viertel 13. Jh. Gründung der Burg durch die markgräflichen Ministerialen Herren von Schladebach, die ursprünglich aus der Saalegegend stammen. Nachgewiesene Bauten sind die Ringmauer, der Saalbau/Palas und der Zwinger östlich vor der Ringmauer mit viereckigem Flankierungsturm, vermutet wird ein Wohnturm in der Südwestecke der Kernburg.
1229 Erste urkundliche Erwähnung des Herrensitzes als "von Gnandstein".
bis Mitte 13. Jh. Mit der Errichtung des Bergfriedes baulicher Abschluss der spätromanischen Kernburg, der sog. Oberburg (Bauphase 1).
1333 Die Burggrafen von Leisnig unter Lehnshoheit der Wettiner sind als Besitzer nachweisbar.
um 1400 Die Herren von Einsiedel gelangen in den Besitz von Gnandstein (bis 1939). Damit verbunden sind bauliche Aktivitäten, wie die Erhöhung der Ringmauer im Norden und Osten oder der Einbau der "Türmerstube" im Bergfried. Bereits 1386 erfolgte die Erhöhung des Saalbaues/Palas um ein Geschoss (Bauphase 2).
15. Jh. Bau eines halbrunden (an Stelle des viereckigen) Flankierungsturmes mit Schießscharten für Feuerwaffen und Neubau des Torhauses um 1470 (Burgtor I).
1485 Leipziger Teilung - Die Grenze der geteilten wettinischen Lande führt durch die Herrschaft Gnandstein.
vor/um 1500 Vollständige Umbauung der Unterburg mit Süd-, West- und Nordflügel unter Einbeziehung von Teilen einer älteren Ringmauer. Im Nordflügel wird die Burgkapelle (Zellengewölbe in Sternform, drei Altarretabel aus der Werkstatt P. Breuers) eingerichtet (Bauphase 3).
1632 Leipziger Teilung - Die Grenze der geteilten wettinischen Lande führt durch die Herrschaft Gnandstein.
1. Hälfte 18. Jh. Vollständige Umbauung der Unterburg mit Süd-, West- und Nordflügel unter Einbeziehung von Teilen einer älteren Ringmauer. Im Nordflügel wird die Burgkapelle (Zellengewölbe in Sternform, drei Altarretabel aus der Werkstatt P. Breuers) eingerichtet (Bauphase 3).
1812 Barocke Veränderungen an Süd- und Kemenatenflügel einschließlich der Fassaden (Bauphase 4).
1939 Verkauf der Burg an die Familie von Friesen/Rötha.
1945 Enteignung durch die Bodenreform, ab 1947 Museum (seit 1932 Privatmuseum derer von Einsiedel).
seit 1992 Burg Gnandstein ist im Eigentum des Freistaates Sachsen.
Quelle: Billig, Gerhard / Müller, Heinz - Burgen-Zeugen sächsischer Geschichte. | Neustadt a.d. Aisch, 1998
Schellenberger, Simona - Burg Gnandstein. | Leipzig, 2000
Literatur
  • Billig, Gerhard / Müller, Heinz - Burgen-Zeugen sächsischer Geschichte. | Neustadt a.d. Aisch, 1998
  • Dehio, Georg - Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen 1 | München, Berlin, 1996
  • Krahe, F.-W. - Burgen des deutschen Mittelalters. | Augsburg, 1996
  • Maresch, Hans u. Doris - Sachsens Schlösser & Burgen. | Husum, 2004
  • Schellenberger, Simona - Burg Gnandstein. | Leipzig, 2000
  • Sobotka, Bruno J. / Strauss, Jürgen - Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Sachsen. | Witten, 1996
  • Walz, Dieter - Burgentour: Sächsische Burgen an Mulde und Zschopau. | Leipzig, 1992
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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