BURG GLEIBERG
 Weltweit | Europa | Deutschland | Hessen | Gießen | Krofdorf-Gleiberg


Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Lage Auf einem Vulkankegel gegenüber der Burg Vetzberg liegt weithin sichtbar die Burg Gleiberg.
Nutzung Auf dem Areal der Unterburg gibt es ein Restaurant und ein Cafe, die Oberburg als Ruine kann besichtigt werden.
Bau/Zustand Unterburg erhalten, Oberburg Ruine.
Typologie Höhenburg
Sehenswert
  • Die Oberburg mit dem 30m hohen Bergfried
Bewertung Die dank ihrer exponierten Lage weithin sichtbare Burg Gleiberg ist wohl die beeindruckenste Burganlage im Kreis Gießen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 50°36'53.9"N 8°38'05.5"E

Höhe: 308 m ü. NN
Topografische Karte/n
Burg Gleiberg auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
Anmeldung für Burgführungen:
Dr. Jürgen Leib
0641/82586
leib.j@web.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Bei Dunkelheit ist das Betreten der Oberburg aus Sicherheitsgründen untersagt.
Anfahrt mit dem PKW
Die A480 oder B429 an der Ausfahrt Wettenberg verlassen auf die Wetzlarer Straße. Nach etwa 1 km links abbiegen in die "Feldgräben", nach 150m wieder links auf die Burgstraße. Zur rechten sieht man kurz darauf schon die Stadtmauern. Nach etwas 500m rechts ein kleiner kostenfreier Parkplatz an der Torstraße, von dort den kurzen Fußweg zur Burg nehmen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Krofdorf Gleiberg ist ab Gießen per Bahn erreichbar mit der Linie 800, allerdings sind es von der Haltestelle noch etwa 2km bis zur Burg.
Wanderung zur Burg
-
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung bei Tageslicht jederzeit möglich.
Eintrittspreise
Kostenlos.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Keine Einschränkungen.
Gastronomie auf der Burg
In der Unterburg gibt es ein Restaurant und ein Cafe.
Öffentlicher Rastplatz
-
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
-
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
Keine Einschränkungen.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Unterburg zugänglich, Oberburg nur bedingt zugänglich.
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss
Quelle: Gleiberg Verein : Der Gleiberg in Natur und Geschichte. Gießen, 1929.
Historie
Anfang 10. Jhdt. Vermutungen gehen darauf zurück, daß die Burg in dieser Zeit durch einen der letzten Konradiner - Otto (I.) - errichtet wurde. Die Burg soll als Stützpunkt für die Reiterheere gegen die Ungarneinfälle und auch die inneren Kämpfe, die in der Babenberger Fehde das Herzogtum Franken zerissen haben, errichtet worden sein. Es ist aber auch möglich, daß die Burg erst nach dem Untergang Eberhards bei Andernach (939), wo er im Kampf gegen Otto I. fiel, durch den letzten Konradiner Heribert errichtet wurde. Die Familie der Konradiner brach während dieser Zeit in zwei Hälften. 949 Graf Heribert, Sohn von Udo v. d. Wetterau und dem Oberrheingau, wird als Besitzer der Burg erwähnt.
2. Hälfte 10.Jh. Die Burg ist mit ihren Ländereien im Besitz der Grafen Gerlach, Werner und Giso. Durch Heirat des Grafen Friedrich von Luxemburg (1004-1019) mit einer Tochter des Grafen Heribert von der Wetterau, kam die Burg an das Luxemburger Grafengeschlecht. Die auf dem Gleiberg geborene Kaiserin Kunigunde, Gemahlin Heinrich II. (1002-10024) gründete die Dynastie der Grafen von Gleiberg.
2. Hälfte 11. Jh. Die Brüder Friedrich und Hermann (der Unstruthheld) sind Besitzer und Bewohner der Burg.
1075 Mit dem Grafen Hermann II. endet die erste Gleiberger Grafschaft.
1103 König Heinrich V. erobert die Burg. Über die Gründe des Angriffs ist nichts bekannt. Im gleichen Jahr wurde der viereckige Bergfried eingenommen und zerstört, seine Steine wurden für die neuen Gebäude auf der Burg benutzt. Ob der viereckige Bergfried bei der Eroberung König Heinrich V. zerstört wurde oder zu einem anderen Zeitpunkt, ist urkundlich nicht hinterlegt.
1131 Urkundlich wird ein Graf Wilhelm von Gleiberg genannt, der vermutlich aus dem Hause der Luxemburg stammt.
12. Jhdt. Es erfolgt eine Teilung der Grafschaft und der Burg Gleiberg, wobei Graf Wilhelm die Osthälfte der Burg erhielt und erneuerte. Graf Otto, sein Vetter, erhielt die Westhälfte, vernachlässigte diese aber, als er die Tochter des Grafen Marquard von Solms heiratete und nach Solms zog.
2. Hälfte 12 Jh. Die Burg geht als Erbe an Hartrad II. von Merenberg. Er und seine Nachfolger bauten die Burg aus. Aus der Zeit stammen der Merenberger Bau, die äußere Ringmauer mit Halbrundtürmen und die Burgkapelle (1230).
29.09.1265 Die Merenberger erhalten durch einen Vertrag, den sie mit dem Landgrafen Heinrich I. von Hessen schlossen, die Burg in ihren alleinigen Besitz. Sie mußten, aber bei den Burgen Gleiberg, Vetzberg und Merenberg, das Öffnungsrecht einräumen.
1328 Mit Hartrad VI. erlischt das Geschlecht der Merenberger und die Burg Gleiberg fiel als Erbe an die Grafen von Nassau, welche die Burg mit einem Amtsmann besetzten. Unter den verschiedenen Linien von Nassau wurde die Oberburg ausgebaut und für Feuerwaffen angepaßt.
16.Jhdt. Die Unterburg wird neu gebaut.
2. Hälfte 16.Jh. Der Albertusbau und der Nassauerbau entstehen, wahrscheinlich unter Graf Albrecht v. Nassau-Weilburg.
1646 (30j. Krieg) Die Burg wird unter General Geiso von niederhessischen Truppen so zerstört, dass die hessisch-darmstädtische Besatzung sich ergeben mußte. Seitdem ist die Oberburg Ruine. Teile der Anlage wurde zur Materialgewinnung abgebrochen.
1879 Der Gleiberg-Verein übernimmt die Ruine und beginnt mit der Instandsetzung. Im Nassauerbau wird eine Gaststätte eingerichtet, die bis heute noch besteht.
Nach 1933 Der Albertusbau dient als Jugendschulungslager.
1950 Weitere Instandsetzungen.
2013 Bergfried instandgesetzt.
Heute Die Burg wird weiterhin durch den Gleiberg-Verein instandgehalten, zwischen 1950 und 2014 wurden ca. 5,5 Mio. Euro in die Instandhaltung investiert.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Michael Losse - Die Lahn: Burgen und Schlössen. | Petersberg, 2007.
  • Jürgen Leib - Grundzüge der Geschichte Gleibergs. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Giessen, 77.Band, S. 417 ff. | Giessen 1992.
Webseiten mit weiterführenden Informationen
Änderungshistorie dieser Webseite
  • [27.03.2021] - Bilder ergänzt.
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 27.03.2021 [JB]