BURG GAILLENREUTH
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Allgemeine Informationen
Imposant ragt die Burg (die sogenannte vordere Kemenate) über dem Wiesenttal empor. Erhalten haben sich neben einigen Nebengebäuden, die heute Gästezimmer beherbergen, das sogenannte Jägerhaus. Von der einstigen Hauptburg steht heute nur noch die sogenannte vordere Kemenate, ein wohnturmähnlicher Bau, mit zur Vorburg hin abgerundeter Schmalseite. Die einstige hintere Kemenate, der eigentliche Wohnbau der Hauptburg wurde leider im 19. Jahrhundert abgebrochen.
Hier soll auch der berühmt-berüchtigte Raubritter Eppelein von Gailingen mit seinem Spießgesellen Fritz von Streitberg gelegentlich bei den Herren von Egloffstein Unterschlupf gefunden haben (siehe Historie). Im nahen Trainmeusel stand ehem. eine Burg die den von Gailingen gehört haben soll, Reste sind in einer Scheune verbaut.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 49°46'47N 11°17'18E
Höhe: ca. 400m ü. NN
Topografische Karte/n
Burg Gaillenreuth auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
Burggaillenreuth 5
91320 Ebermannstadt
09242 740483
info@burggaillenreuth.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
-
Anfahrt mit dem PKW
Burggaillenreuth liegt direkt an der B470, allerdings verläuft diese auf dem anderen Ufer der Wiesent. Anfahrt entweder von Westen über Ebermannstadt oder von Osten über Gößweinstein.
Kostenlose Parkplätze direkt vor der Burg
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Nächster Bahnhof ist Ebermannstadt, von dort fährt der Bus 389 nach Burggaillenreuth.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Restaurant üblicherweise Freitags bis Sonntags geöffnet.
Eintrittspreise
k.A.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Keine.
Gastronomie auf der Burg
Es gibt ein Burgrestaurant mit Biergarten.
Öffentlicher Rastplatz
Keine.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Keine.
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
Es gibt eine Reitanlage, dort können Kindergeburtstage mit Ponys veranstaltet werden.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss
Quelle: F.-W. Krahe - Burgen des deutschen Mittelalters | Würzburg 1998
Historie
1122 Bischof Otto I. erwirbt die Burg Gaillenreuth, von wem ist leider nicht bekannt
1305 Erwähnung der Gaillenreuther in einem Handlungsbuch der Holzschuher
1348 Verpfändung der Burg an Konrad von Egloffstein
1359 Die Egloffstein erweben die Burg vom Bistum Bamberg und gründen hier eine eigene Linie
1382 Die Burg wird an Hans Theurner verpfändet, wohl nur die Hälfte, er gewahrt der Stadt Nürnberg das Öffnungsrecht
1383 Fritz von Streitberg verschleppt auf seinen Raubzügen Gefangene nach Gaillenreuth, vorauf der Rat Nürnberg mit Truppen gegen Gaillenreuth zieht und die Gefangenen befreit
1410 Peter Groß von Gaillenreuth, Pfandinhaber des Theurner-Teils, gewahrt ebenfalls der Stadt Nürnberg Öffnungsrecht
1522 Konz von Egloffstein trägt seinen Teil der Burg dem Bischof von Bamberg zu Lehen auf
1525 Die Bauern äschern die Burg ein, die Entschädigung beträgt 1210 Gulden
8. Juli 1632 Kroatische Truppen legen die Burg Gaillenreuth in Schutt und Asche
1638 Die Egloffsteins lösen die Burg aus dem bambergischen Lehensvertrag, somit wird die Burg freies Eigen der Egloffsteins
1684 Karl Friedrich Voit Freiherr von Rieneck erwirbt die Burg von den Egloffsteins
1701 Verkauf der Schloßfelder an die Untertanen
1810 Die von Rieneck verkaufen die Burg an Anton Joseph Freiherr von Horneck
1847 Leider wurde die Burg nicht sonderlich gepflegt, so stellte man den Antrag auf Abbruch der hinteren Kemenate
1848 Ein anonymes Gesuch geht an König Ludwig I. von Bayern, mit der Bitte um Erhalt der hinteren Kemenate, ein Abbruchverbot wurde erlassen, jedoch der Abbruch dennoch ausgeführt
20. Jh. Über die Erben der Freiherren von Horneck, die Grafen von Bentzel-Sternau, geht die Burg in bürgerlichen Besitz über
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Hellmut Kunstmann - Die Burgen der westlichen und nördlichen Fränkischen Schweiz. Nürnberg, 1971.
  • T.Eckert, S.Fischer, R.Freitag, R.Hofmann, W.Tausendpfund - Die Burgen der Fränkischen Schweiz – Kulturführer. Forchheim, o.A.
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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Sonstiges
  • Die Legende des Eppelein von Gailingen
    Die Legende des Eppelein von Gailingen

    Als im Mittelalter die Kreuzzüge aufhörten und die Macht des deutschen Kaisers immer mehr schwand, wurde der Ritterstand überflüssig. Die Ritter saßen nunmehr auf ihren Burgen und lebten von den Abgaben ihrer Bauern. Bald verarmten sie aber immer mehr. Teils aus Stolz, teils, weil die Möglichkeiten fehlten, konnten sie sich auf keinen anderen Beruf umstellen. Auf die immer reicher werdenden Städter und Kaufleute hatten sie verständlicherweise großen Zorn, denn in ihnen erblickten sie die Ursache ihrer Armut. Da auch der Kaiser nichts mehr für sie tat, überfielen sie bald die Kaufmannszüge und wurden so zu Raubrittern.
    Auch Nürnberg hatte unter dieser Entwicklung viel zu leiden. Nicht nur in der Fränkischen Schweiz, auch im Westen und Süden der Stadt waren viele Burgen von Raubrittern. Und der Berüchtigtste von ihnen war Eppelein von Gailingen. Die von Gailingen sind bei Gunzenhausen nahe Nürnberg und Illesheim durch Urkunden als Burgherren bezeugt. Von Eppelein selbst weiß die Geschichtsschreibung nichts Genaues. Umso mehr kann aber die Sage berichten: In Verkleidung stahl er den Nürnbergern einmal ein goldenes Vogelhaus mitten aus der Stadt, ein andermal soll er eine reiche Patrizierbraut an ihrer Hochzeit überfallen und geküßt haben. Kurz vor seiner ersten geplanten Hinrichtung soll er durch einen tollkühnen Sprung mit dem Pferd über den Graben der Nürnberger Burg entwischt sein. Davon zeugen noch heute zwei Hufeindrücke in der Burgmauer am Fünfeckigen Turm. "Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn zuvor" witzelt man bis zum heutigen Tag in ganz Deutschland. Trotzdem büßte Eppelein von Gailingen später für seine Schandtaten mit dem Leben: Im Jahre 1381 wurde er bei dem Dorf Postbauer durch die Neumarkter gefangen und getötet.

    Quelle: -
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