STADTBURG ELTVILLE Weltweit | Europa | Deutschland | Hessen | Rheingau-Taunus-Kreis | Eltville |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Eltville ("alta villa") war seit dem 10. Jahrhundert Besitz (Salhof) der Erzbischöfe von Mainz. Anstelle eines fränkischen Königsgutes entstand in ottonischer Zeit eine Turmburg. 1330 begann der Mainzer Erzbischof Balduin v. Luxemburg mit deren Neubau, der erst unter Erzbischof Heinrich von Virneburg gegen 1345 vollendet wurde. Die viereckige Kernburg besitzt in der SO-Ecke einen bergfriedartigen Wohnturm, vor der Burg erstreckt sich bis zum Rhein eine Zwingeranlage. Bis 1480 war diese Burg Hauptresidenz der Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten. 1635 wurde die Anlage zerstört und danach nur teilweise wieder in Stand gesetzt. Dabei entstand der Ostflügel im Anschluß an den Turm.
Gut erhalten ist der mittelalterliche Wohnturm aus der Zeit Balduins v. Virneburg. Im Untergeschoß ein Verließ, darüber vier bewohnbare Geschosse (Grafenkammer, Domherrenstube), teilweise mit gotischen Wandkaminen. Der Eltviller Turm ist ein gutes Beispiel für diese bei rheinischen Kirchenfürsten beliebte Bauform. Im Bereich des Burggrabens sehenswerter, modern angelegter Rosengarten. Die gesamte Anlage ist in die Südostecke der Stadtbefestigung einbezogen. Von der Stadtbefestigung sind vor allem noch der Sebastiansturm und das Martinstor gut erhalten. In der Stadt mehrere Adelshöfe, Beachtung verdient auch die spätgotische Pfarrkirche mit dem Turm aus dem Umkreis des Frankfurter Dombaumeisters Madern Gerthener. Der Bergfried nimmt die südöstliche Ecke des innern Burgberings ein, hat einen quadratischen Grundriss (10,65 m auf 10,20 m) und bei 25 m Höhe, vier Stockwerke über dem Verliess. Die Ecken sind vom dritten Stockwerk an mit sechseckigen Vorsprüngen besetzt, welche in der Höhe der Wehrplatte stärker vorgekragte Türmchen tragen, die sich noch ein Stockwerk über das Dachgesims erheben. An den südlichen Seite des Burghofs schloss sich ein grösseres , sich westlich an den Turm anlehnendes Gebäude an, vermutlich der Palas. Die Südmauer dieses Gebäudes ragt noch als mächtiges Ruinenstück mit starken Strebepfeilern aus dem tiefer am Rheinufer liegenden Südzwinger empor. Rechtwinkelig an diese Mauer schloss sich oben offenbar eine Westmauer an , vor welcher ein schmaler Zwinger entlang lief, dessen nach dem Graben gerichtete Mauer noch die Reste eines Wehrgangs auf Stichbogen zeigt, die von gerundeten und gefasten Konsolsteinen getragen werden. |
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Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheingaues. Band 1 : Rheingau | Frankfurt a.M., 1902 |
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Historie
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1301 Zerstörung der älteren Turmburg im Zollkrieg.
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1328 Wahl der Trierer Erzbischofs Balduin v. Luxemburg zum Erzbischof von Mainz durch das Domkapitel, gleichzeitig Einsetzung Heinrichs v. Virneburg durch den Papst. Bedingt durch diese Doppelbesetzung des Mainzer Erzstuhls wird Eltville (Gegen-) Residenz. 1330 Baubeginn einer neuen Burganlage unter Erzbischof Balduin. 1331 Eltville bekommt Stadtrechte. 1332 wurde gleichzeitig mit dem Bau der Burg und Stadtbefestigung begonnen 1337 Ende des Mainzer Schisma, das Domkapitel erkennt Eb. Heinrich an. 1345 Fertigstellung der Burg Bis 1419 weitere Baumaßnahmen (Einbauten im Wohnturm) 1480 Verlegung der Erzbischöflichen Residenz in die neu errichtete Mainzer Martinsburg (Eb. Dieter v. Isenburg) 1635 Zerstörung der Burg durch die Schweden, der Wohnturm bleibt erhalten. 1682 Teilweiser Wiederaufbau, die Anlage dient lokalen Verwaltungszwecken 1802 Auflösung des Mainzer Kurstaates, Eltville kommt an das Fürstentum Nassau 1866 Eltville kommt an das Großherzogtum Hessen 1938 Restaurierung durch E. Stahl.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
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Literatur
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29.04.2019 [SD] |
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