STADTBEFESTIGUNG DAUSENAU
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Allgemeine Informationen
Es wird angenommen, das die ersten Stadtmauer aus einer Palisade bestand.

Der Katzenturm, 1734 auch als runder Turm bezeichnet, steht in der Nordostecke. Ursprünglich war der Turm nach hinten (stadtseitig) offen. Vielleicht auch mit einer Fachwerkkonstruktion. Eine frühere Schießscharte wurde vermauert, von der man vom Wehrgang nicht einsehbaren Teil überblicken konnte. Die Brustwehr ist mit dem Wehrgang verzahnt.

Der Christiansturm, wurde anhand von Bewohnern des Hauses schräg südlich unterhalb des Turmes benannt. Auf der Südseite hat sich eine Schießscharte erhalten. An der Südseite ist eine Türwanges eines Ausgangs auf den Wehrgang erhalten geblieben.

Der Drehersturm steht an der Nordseite mit einer vermauerten Pforte (Mauertor, Dreherpförtchen, wohl vor 1668 vermauert). Der Turm erhielt seinen Namen von einer Familie Zimmerschied, die als Drechsler gearbeitet haben. Die eigentliche Höhe des viereckigen Turms lässt sich nicht mehr ausmachen. Der Turm besaß stadtseitig Lichtschlitze.

Der Fuhrsturm war wohl dem Drehersturm ähnlich, soll aber Schießscharten besessen haben.

Der schiefe Turm steht am Ortsausgang nach Nassau. Woher er den Namen erhalten hat, ist nicht bekannt, weil er im 19. Jh. nur als achteckiger Turm bezeichnet wurde. Die Höhe des Turms lässt sich nicht mehr ausmachen und variiert in den verschiedenen Quellen. Eine "Legende" besagt das der Turm seinen Namen erhielt, nachdem Napoleon einen zweiten gegenüberliegenden Turm zur Straßenverbreiterung hat abreißen lassen, sich der Turm anfing zu neigen. Christian von Stramberg und Ludwig Spengler bezeichneten den Turm unabhängig voneinander als hängende Thurm/schiefer Turm im selben Jahr 1853. Dennoch nimmt man Abstand von der Annahme eines zweiten Turmes auf der gegenüberliegenden Seite.

Die Pforte (Beulspforte) Richtung Nassau wird 1641 erstmal in einer Kriegsrechnung genannt. Den Namen erhielt er von der Flurbezeichnung Beul (Hügel).

das Strickerspförtchen (Rießen Pforte) liegt zwischen dem alten Rathaus und der alten Schule und war ein kleine Mauertor. Laut alten Erzählungen, wurde die Pforte Hexenpförtchen genannt, weil dort Hexen verbrannt worden seien.

Die Fehrnspforte am alten Rathaus.

Untere Schoßpforte (Bachdurchlauf) lief der Unterbach in die Lahn. Die Schoßpforte konnte mit einem Fallgitter geschützt werden.

Das Fischbachpförtchen, benannt nach dem benachbarten Haus besitzenden Familie Fischbach.

Der Torturm, Zollturm, ist der einzig erhaltene Turm der Stadtbefestigung.

Hempelpforte/Hümpelsforte/Embser Thor wird 1490 erwähnt.

Die Ackerspforte und der Ackersturm bekamen ihren Namen von der Gemarkung "auff dem Acker" vor der Stadt. Die Pforte war ein Mauertor.

Der Fuhrsturm wurde nach der benachbarten Mühle benannt und ist bis auf Wehrganghöhe erhalten geblieben. Weiteres ist nicht über den Turm bekannt, es wird aber davon ausgegangen das der Turm dem Dreherturm ähnlich war.

Die Obere Schoßpforte ist der obere Bacheinlauf. 1325 war der Bach an dieser Seite mit Brettern aufgestaut worden. Diese Vorrichtung lässt sich noch heute erkennen.

Der verschwundene Hirtzentorturm wurde vermutlich im 19. Jh. abgebrochen. Im 19. Jh. taucht noch der Namen der Pforte in der Schulchronik auf. Den Namen erhielt das Tor von der Familie Hirtz. Im 17. Jh. wird ein 'Lippen Pfort' genannt und könnte auf das Hirtzentor hinweisen. Das Wort Lippe deutet auf etwas mit Trinken hin und kann auf die Wiesen und den benachbarten Bach hinweisen, der vor der Stadt liegt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: Schiefe Turm 50°19'42.1"N 7°45'43.6"E
Höhe: ~92 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Von Rüdesheim oder Koblenz über die B42 bis nach Kaub.
Kostenpflichtige Parkplätze an der B42 und wenige Parkplatze im Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer erreichbar.
Bilder
Grundriss
Stadtmauer in Dausenau mit Verlauf von Straßen und Bach
Quelle: Dausenau und seine Geschichte : ein Heimatbuch ; aus Anlaß des 650. Jahrestages der Verleihung der Stadtrechte | Dausenau, 1997 | S. 437
(durch Autor verändert)
Historie
1324 wurden die Tore als Lager genutzt.

1325 wurde der Bach zum Schutze des Ortes aufgestaut worden.

1348 erhielten die Grafen Adolf und Johann von Nassau das Privileg in den Städten Nassau, Scheuern und Dausenau Stadtrechte und eine Stadtmauer zu errichten.

1350 Erwähnung des Grabens der Ortsbefestigung.

1359 soll die Stadt befestigt gewesen sein.

1361 wird die kleine Dausenauer Siedlung auf der linken Lahnseite aufgegeben.

1373 Graf Johann von Nassau-Dillenburg schließt ein Bündnis mit dem Dorf Dausenau, als er mit dem Grafen Ruprecht von Nassau in der Fehde lag.

1395 erhebt Erzbischof Werner von Trier Einspruch gegen eine Verstärkung der Stadtbefestigung.

Im 30j. Krieg (1618-48) hat auch Auswirkungen auf Dausenau.

1636/37 kommt es zur Einquartierung von Soldaten und Plünderung.

Im 17. Jh. werden immer wieder Reparaturen an der Stadtmauer vorgenommen.

1672 richtete Marschal Turenne sein Hauptquartier in Dausenau ein, ebenso der Herzog von Lothringen.

Im 18. Jh. wird anhand von Gemeinderechnungen deutlich, dass die Stadtmauer auf Grund der langanhaltenden Armut vernachlässigt wurde.

Während der Epidemie im 18. Jh. bot die Stadtmauer einen kontrollierten Zugang in die Stadt.

Mitte des 18.Jh. wurde die Pforte am heutigen schiefen Turm abgerissen worden.

1806 nach Aufzeichnungen eine Bauern wurde die Durchfahrt des Torturms vergrößert, damit ein Zug Napoleons passieren konnte. Es gibt aber keine weiteren Beleg dafür, außer das am Tor die Veränderungen zu sehen sind.

1886 Reparaturarbeiten der Stadtbefestigung.

1948 entschloß man, den schiefen Turm teilweise abzutragen um ein weiteres abrutschen des Turmes zu verhindern.

1950-1951 erfolgte eine teilweise Abtragung des schiefen Turms.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Schäfer, Gerhard (Hrsg.) - Dausenau und seine Geschichte : ein Heimatbuch ; aus Anlaß des 650. Jahrestages der Verleihung der Stadtrechte | Dausenau, 1997
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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  • [28.11.2022] - Neuerstellung.
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