ALTE BURG | KURFÜRSTLICHE BURG | BALDUINSBURG
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Allgemeine Informationen
Boppard besitzt Reste mehrerer historischer Wehranlagen. Der Kern der Altstadt steht auf dem Gelände eines spätrömischen Kastells, das auch nach dem Ende der Römerherrschaft als Zivilsiedlung weiter bestand. Im 14. Jahrhundert wurden die Mauern das Kastells zu eng. Darum vergrößerte man das Stadtgebiet und sicherte es durch mittelalterliche Stadtmauern. Zum Rhein hin wurde das Siedlungsgebiet um 60 Meter vorgeschoben, rheinauf- und abwärts legte man eine Ober- und Unterstadt an. Ein eindrucksvoller Mauerzug erstreckt sich entlang der Bahnlinie im Süden der Altstadt. Im Mauerverlauf entlang des Rheins finden sich noch mehrere Toranlagen, heute meist in der späteren Bebauung aufgegangen.

Direkt am Rheinufer, knapp östlich des spätrömischen Kastellareals, im Bereich der „Oberstadt“, ließ 1340 Erzbischof Balduin von Trier eine Zollburg errichten. Die Burg war ursprünglich eine rechteckige Vierflügelanlage (Kastellburg), die durch ein Trockengrabensystem von der Stadt getrennt war. Dafür ließ Erzbischof Balduin sogar den nordöstl. Eckturm der römischen Kastellmauer (Reste am Hotel „Römerburg“ gegenüber der Burganlage) abbrechen.

Ältester, erhaltener Teil der Anlage ist der fünf Stockwerke umfassende, 33 Meter hohe Bergfried, eigentlich ein Wohnturm, der bis auf den Einbau der Fenster und des Dachs unbeschadet sechs Jahrhunderte überdauert hat. Über eine hölzerne Brücke besaß er ursprünglich seinen Zugang im 3 Stockwerk. In seinem Inneren finden sich u. a. Reste einer Kapelle (4. Stock) mit Wandmalereien und im Obergeschoß ein in das letzte Stockwerk eingehängtes Gefängnis. Die ehemalige „Wehrplatte“, das heutige oberste Stockwerk, besitzt unter dem umlaufenden Rundbogenfries sog. „Maschikulis“ (Wurfschächte). Nach einem Brand um 1499 und nochmals im 17. Jahrhundert wurde die Burg stark verändert. Vier runde Ecktürme ergänzten die Anlage. Die rheinseitigen Ecktürme wurden im 19. Jahrhundert wieder abgebrochen. Das Grabensystem ist heute aufgefüllt, aber als Strassenverlauf noch gut erkennbar.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 50°13'57.6" N, 7°35'37.2" E
Höhe: 79 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Boppard ist gut erreichbar über die A 61. Von der Abfahrt Boppard sind es noch 8 Kilometer hinunter ins Rheintal.
Es gibt eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen am Rheinufer, in unmittelbarer Nähe der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung jederzeit möglich.

Museum Boppard
Dienstag - Freitag: von 10:00 - 17:00 Uhr
Samstag & Sonntag: von 11:00 - 18:00 Uhr
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 4,00 EUR
Ermäßigt: 1,00 EUR
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Alte Burg
Quelle: Krahe, F.-W. - Burgen des deutschen Mittelalters | Augsburg, 1996
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
um 260 Aufgabe es rechtsrheinischen Gebiets durch die Römer, der Rhein wird wieder Reichsgrenze.
4. Jh. Errichtung des Steinkastells Boppard.
405 Abzug des römischen Militärs, im Kastell siedelt eine romanisierte Bevölkerung.
814 Boppard ist fränkischer Königsbesitz.
13. Jh. Boppard gewinnt den Status einer freien Reichsstadt.
1312 König Heinrich VII. verpfändet Boppard an seinen Bruder, den Trierer Erzbischof Balduin v. Luxemburg.
1327 Versuchen die Bopparder sich gegen die Trierer Vorherrschaft zu wehren und setzen gegen den Erzbischof einen eigenen Rat ein. Erzbischof Balduin belagert die Stadt und unterwirft sie.
1340 Errichtung der Zollburg.
1497 Die Bopparder erkennen endgültig den Erzbischof von Trier als Herrn an.
1498 Verstärkung der Burg nach einem Brand.
16. Jh. Anbau des Westteils am Südflügel und der Ecktürme.
17. Jh. Die Burg ist Zentscheuer zur Lagerung von Abgaben (Wein) und Sitz kurfürstlicher Beamter, der Festungscharakter geht verloren.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Fuhr, Michael & Straeter, Heinz - Wer will des Stromes Hüter sein ? | Regensburg, 2005
  • Krahe, F.-W. - Burgen des deutschen Mittelalters | Augsburg, 1996
  • Mißling, Dr. Heinz E. - Boppard: Ein Stadtführer | Boppard, 1978
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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  • [31.05.2020] - Umstellung auf das neue Burgenwelt-Layout.
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