BURG BEDERKESA Weltweit | Europa | Deutschland | Niedersachsen | Landkreis Cuxhaven | Geestland (OT Bad Bederkesa) |
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Quelle: Braun, Wolfgang - Rekonstruktionszeichnungen von Burgen Niedersachsens | 1. Auflage, 2012 | S.16 |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Burg Bederkesa gehört zu den wenigen profanen Bauten im Landkreis Cuxhaven, die ihre Wurzeln im Mittelalter haben. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Schön, Matthias D. - Museum Burg Bederkesa. Braunschweig, 1992 (durch Autor leicht aktualisiert) |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Burg Bederkesa liegt in der niedersächsischen Kurstadt Bad Bederkesa am Rande des Bederkesaer Sees. Die Anfänge des Burgenbaus in Bederkesa verlieren sich im Dunkel des 12. Jahrhunderts. Sicher dürfte jedoch sein, dass sie in der Zeit Friedrich Barbarossas und Heinrichs des Löwen zu suchen sind, also um die Mitte des 12. Jahrhunderts. Im Jahre 1159 erscheint erstmals in einer Urkunde der Name Bederkesa, nämlich mit der Nennung eines adeligen Ritters „Marcwardus de Bederkesa“ als Zeuge. Um diese Zeit war das Adelsgeschlecht also schon in Bederkesa ansässig. Die Ritter von Bederkesa bewohnten damals mächtige Gebäude aus Holz, die auf der aufgeschütteten Burginsel gestanden haben, wie archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gezeigt haben. Sie waren Dienstmannen des Erzbischofs von Bremen und zogen als solche in den Jahren 1211 – 1234 auch mit in den Kampf gegen die Stedinger, die Bauern in den Kolonisationsgebieten beiderseits der Niederweser. Am 10. September 1256 mussten die Bederkesaer Herren eine vernichtende Niederlage durch Wurster Bauern hinnehmen, nachdem sie zuvor in die benachbarte Marsch Wursten eingefallen waren und dort übel gebranntschatzt hatten. Während des sog. „Wurster-Krieges“ könnte auch die Burg Bederkesa abgebrannt sein. Nach ihrem Aufstieg zum bedeutensten Adelsgeschlecht im nördlichen Elbe-Weser-Dreieck setzte jedoch schon vor 1300 mit einer völligen Zersplitterung des Geschlechts der Zerfall der Herrschaft Bederkesa ein. Im 14. Jahrhundert vollendete sich der Niedergang durch regelrechten Ausverkauf von Besitz und Rechten, beschleunigt durch Kriege und Hungersnöte, vor allem zwischen 1307 und 1327, durch die Pest um 1350 und dem Absinken in die Raubritterei. Noch bevor das weitverzweigte Geschlecht der Bederkesaer im 15. Jahrhundert ausstarb, konnte sich die Stadt Bremen 1381 die halbe Herrschaft Bederkesa aneignen und nahm 1421 schließlich Burg und Herrschaft vollständig in Besitz. Bremen besetzte die Burg mit Amtmannen und errichtete 1460, als Nachfolgebau der Turmburg, ein erstes Gebäude aus Stein, den jetzigen Südflügel. Die Stadt Bremen mußte in der Folgezeit in anderen Teilen ihres Territoriums auch immer wieder Verluste und Rückschläge hinnehmen, blieb die Herrschaft Bederkesa dagegen bis 1654 ununterbrochen in ihrem Besitz und spielte als stadtbremisches Amt weit über zwei Jahrhunderte eine gewichtige Rolle in der Geschichte Bremens. Während der bremischen Herrschaft änderte sich das Aussehen der Burg grundlegend: Nach der Errichtung des Nordflügels 1536, wurden beide Gebäude durch den Bau des Mittelflügels miteinander verbunden. Als der bekannte Kupferstecher und Kartograph Wilhelm Dillich 1602 Amt und Burg Bederkesa besuchte, gab er sie in einem Stich als mit Wassergraben und Rondellen umwehrte Festung wieder. Auch der „Bederkesaer Roland“ , eine Brunnenfigur, ist auf dem Stich zu erkennen. Ein halbes Jahrhundert später fiel das Erzstift Bremen als Folge des 30-jährigen Krieges an Schweden. Bremen wehrte sich noch bis 1654 gegen den schwedischen Anspruch auch auf Amt und Burg Bederkesa, wurde aber schließlich mit Gewalt zum Abzug gezwungen: Im Mai 1654 rückte der schwedische Generalgouverneur von Stade, Feldmarschall Hans Christopher von Königsmarck, mit seinen Truppen vor die Burg und beschoss sie. Während der Beschießung geriet der Ort Bederkesa in Brand und wurde zum größten Teil eingeäschert, die Schäden an der Burg waren nicht so erheblich. 1662 verpfändete die schwedische Königin Hedwig Eleonore Burg und Amt an ihren verdienten Feldmarschall Hans Christopher von Königsmarck, der bereits unmittelbar nach der Eroberung Wälle und Bastionen hatte abtragen lassen, womit die militärische Bedeutung der Burg endete. Der zweite Nordische Krieg (1700 – 1721) beendete 1712 die schwedische Herrschaft im Herzogtum Bremen-Verden, das 1720 an das Kurfürstentum Hannover fiel. Aber erst 1736 löste die Regierung in Hannover das an die Familie Königsmarck verpfändete Amt ein. Der Verwaltungswechsel vollzog sich ohne Bruch, der gräfliche Amtmann Wyneken wurde in hannoversche Dienste übernommen. 1736 begann eine Dekade mehrfacher Abrisse, Um- und Neubauten, die den Gebäudebestand auf der Burginsel stark schmälerten und veränderten. Einen tiefen Einschnitt in die Burggeschichte markiert das Jahr 1859: Das Amt Bederkesa wurde aufgelöst, sodass die Burg ihre jahrhundertlange Funktion als Verwaltungssitz verlor. Nachdem 1866 das Königreich Hannover in eine preußische Provinz umgewandelt worden war, verkaufte die preußische Regierung die Burg 1881 an Privatleute. Insgesamt 13 Eigentümer und Gastwirte versuchten bis 1971 das Gebäude mit geselligem Leben zu füllen, dann sollte die marode Burg einem Appartement-Hochhaus weichen. Dagegen entwickelte sich schnell öffentlicher Widerstand bis schließlich der damalige Landkreis Wesermünde die Burg 1975 kaufte. Sie wurde nach der Gebietsreform vom Landkreis Cuxhaven von 1977 bis 1983 restauriert und wiederaufgebaut. Heute beherbergt sie ein Museum. |
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Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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