BURG ADOLFSECK | VALKENHAIN
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Merian Matthaeus - Topopgraphia Hassiae et Regionum Vicinarum, Faksimile nach der 2. Auflage 1655 | Kassel, 1959

Gräf Holger Th., Meise Helga (Hg.) - Valentin Wagner. Ein Zeichner im Dreißigjährigen Krieg | unbekannt, 2003
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Allgemeine Informationen
Von der Burg sind nur noch wenige Meterhohe Ringmauerreste und ein Brunnen erhalten geblieben. Der Halsgraben, heute ohne Wasser, der sich die Burg umgab ist weitesgehend erhalten.

Neben dem Tor sollen sich zwei Türme befunden haben, von denen sich eine gute Sicht über die Strasse bot. Ein dritter Turm am oberen Ende der Mauer bot eine gute Sicht über den Graben. Von dem Torturm führte eine Strasse in den tiefer legenden Ort; eine zweite Strasse ging an der Dorfkapelle vorbei zur Vorburg. Eine schmale Abschlussmauer schloss sich an die linke (östlichen) Ecke einen Torturmes an. Der Weg zur Kernburg führte an der östlichen Mauer der Vorburg vorbei zur Zugbrücke. Ein tiefer Graben trennte Vor- und Hauptburg. Das Burgtor wurde einen Turm geschützt. In dem Bering der Burg, der ein unregelmässiges Oval mit einer nach Nordwesten ausspringenden Ecke bildete, lehnten sich die Wohn- und Wirtschaftsgebäude an die Ringmauer. Sie alle sind ebenso, wie die Ringmauer und der Turm bis auf die Fundamente zerstört worden.

Merian gibt zu seinem Bild von Adolfseck folgende Notiz: „Es liegt in dieser Herrschaft (Idstein) an der Katzenelnbogischen Grenze eine halbe Stunde von Langenschwalbach das Haus Adolfseck, welches Kaiser Adolphus gebaut hat, auf einem runden, hohen Felsen zwischen hohem und wildem Gebirg, mit einem Fischweiher ganz umgeben; der Schlossgraben ist ganz in den Felsen gehauen. Anno 1631 ist das Schloss noch in seinem Wesen gestanden. Allda in einem Saal im Fenster noch des Kaisers Wappen mit folgenden alten Teutschen Reimen gestanden: "Wann Sünd nicht hätte Sünden Namen, wollt ich mich doch der Sünden schamen".
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 50°09'31.9"N 8°04'48.7"E
Höhe: 284 m ü. NN
Topografische Karte/n
Burg Adolfseck auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
-
Anfahrt mit dem PKW
A3 Abfahrt (Nr. 45) Idstein über die B275 nach Bad Schwalbach. An Bad Schwalbach vorbei und weiter auf der B54 bis Adolfseck. Die Ruine liegt hinter der Kirche. Ein kleiner Trampelpfad führt zur Burg.

Kostenloser Parkplatz (GPS: 50.160880, 8.079791)
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A
Öffnungszeiten
ohne Beschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss
Quelle: Luthmer, Ferdinand - Die Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Unter-Westerwald, St. Goarshausen, Untertaunus und Wiesbaden Stadt und Land | Wiesbaden, 1914
Historie
Was die Geschichte uns von der Gründung der Burg erzählt, ist folgendes:

Das Gebiet von Adolfseck war in Mainzer Besitz, als dieser Teil des Aartals an die Grafen von Katzenelnbogen fiel.

Im Laufe des 14. Jahrhunderts wurde es an die Familie von Erlen verpfändet. Der Erzbischof Gerlach von Nassau löste das Gebiet aus, nachdem er sich auf dem Mainzer Stuhl gegen Heinrich von Virneburg behauptet, und übertrug es seinem Bruder Adolf, um ihn für seinen Beistand in diesem Kampf zu entschädigen.

Adolf baute 1355 auf dem Felsen die Burg, die anfangs neben dem Namen ihres Gründers auch den Namen Valkenhain führt.

1356 übertrug er die Burg seinem Bruder zu Lehen. Aufgrund der geringen Höhe des Felsens gab Adolf in Auftrag eine Wasserburg zubauen und die Aar um die Burg umzuleiten. Neben dem früheren Flußlauf ließ er einen Damm am unteren Ende des Tals in einen grossen Stauweiher, der die Burg und Dorf zu dreiviertel umschloss.

Der Ort Adolfseck erhielt 1367 zusammen mit den Orten Stechenroth und Heftrich von Karl IV. die Stadtrechte.

Als Adolf 1370 verstarb, entbrannte ein Streit zwischen den beiden Söhnen Walram und Johann, um das Erbe. Der damit endete, dass Johann die Burg 1386 erhielt und diese dann 11 Jahre lang besass.

Als Johann Erzbischof von Mainz wurde kam die Burg an seinen Neffen Adolf III. Dessen Sohn Johann heiratete die Gräfin Marie von Nassau-Dillenburg, wo sie bis zu Ihrem Ende auch verweilten.

Johann von Nassau-Diez (1426—1480) erbaute eine Schlosskapelle mit eigenem Altaristen. Seine Gemahlin Marie von Nassau-Dillenburg, residierte sehr häufig auf der Burg, so überschrieb er ihr die Burg schon 1412 als Witwensitz.

Marie´s Sohn Engelbert (1508), der dem geistlichen Stande angehörte und Propst des Bartholomäusstiftes zu Frankfurt war, erhielt die Burg als Leibgedinge und baute die Kapelle im Dorf. Als die Idsteinische Linie 1605 erlosch begann mit dem Mainzer Stuhl ein langwieriger Streit der Lehensrückgabe erhob. Die Burg selbst war vermutlich zu diesem Zeitpunkt einem sehr vernachlässigtem Bauzustand. Ein aus dem rheingauischen Landschreiber Pottinger aufgestellter Ortsbefund besagt: „befinden sich darinnen nurt zween uff beeden seiten gegen einander stehende alte und schlechte Bewe mit schlechten Gemachen sampt einem bronnen. Und hat uff einer seitten zwischen gemelten beiden Bewen ein Thurm gestanden, welcher beschehener Anzeige nach noch woll zu erhalten gewesen were, solcher ist aber zu Grund verfallen".

Auf jedenfalls war die Burg noch soweit bewohnbar, dass sie in den Jahren 1653 und 1654 der Grafen Johann von Nassau-Saarbrücken bei seiner Brunnenkur in Schwalbach als Wohnung diente.

Später wurde die Burg zum Abbruch und Wiederverwendung des Materials freigegeben.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Knappe, Rudolf - Mittelalterliche Burgen in Hessen | Gudensberg 2000
  • Luthmer, Ferdinand - Die Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Unter-Westerwald, St. Goarshausen, Untertaunus und Wiesbaden Stadt und Land | Wiesbaden, 1914
  • Vogel, Christian Daniel - Geschichte der Burg Adolfseck. In: Nassauische Annalen. Band 3 | -, 1839
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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