PFALZ TILLEDA
 Weltweit | Europa | Deutschland | Sachsen-Anhalt | Landkreis Mansfeld-Südharz | Kelbra (OT Tilleda)

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Ehemalige Königspfalz, dreigeteilte Anlage mit 350 m Länge, 250 m größter Breite und einer Fläche von 5,18 ha; gegen das zum Kyffhäuser hin ansteigende Plateau durch eine Befestigung geschützt. Die kleine trapezförmige Kernburg mit den Wohn- und Repräsentationsbauten ist durch eine dreigestaffelte Abschnittsbefestigung von der großen oberen Vorburg getrennt. Ähnlich in der Anlage ist die untere Vorburg, die sich auf der dem Sporn parallel verlaufenden, tiefer gelegenen südlichen Hangterrasse befindet. Der archäologische Wert der Pfalz besteht darin, dass sie als eine der wenigen Anlagen später nicht überbaut worden ist und teilweise konserviert werden konnte. Den Schutz der Pfalz übernahm die nahe gelegene Reichsburg Kyffhausen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°25'01" N, 11°08'10" E
Höhe: 175 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda | Lange Str. 8 | D-06537 Kelbra/Kyffh.
Tel: +49 034651 3830 | Fax: +49 034651 90288
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Von der A38 Göttingen - Halle/Saale an der Anschlußstelle (15) Sangerhausen-West abfahren auf die L221 in Richtung Martinsrieth, über Riethnordhausen und Hackpfüffel erreicht man Tilleda.
Die Pfalz befindet sich am westlichen Ortsausgang.
Museumsparkplatz unterhalb der Pfalz (gebührenpflichtig).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
April - Oktober
täglich: von 10:00 - 18:00 Uhr

November und März
täglich: von 10:00 - 16:00 Uhr

Dezember - Februar
geschlossen

Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 4,00 EUR
Ermäßigt: 3,00 EUR
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
Pfalzcafe (im Sommerhalbjahr geöffnet)
Öffentlicher Rastplatz
k.A.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
zugänglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Pfalz Tilleda
Quelle: Zunkel, Thomas - Burgen im Kyffhäuserland | Querfurt, 2005 | S. 47 ff
(durch Autor leicht aktualisiert)
  1. Tuchmacherei
  2. Wachhäuser
  3. Fangtor
  4. jüngeres Tor
  5. Sitz des Pfalzverwalters
  6. Kammertor
  7. jüngere Festhalle
  8. Pfalzkirche mit königlichem Wohnteil und nachpfalzzeitlicher Kapelle
  9. Festhalle
  10. Wohngebäude mit Heißluftheizung
Historie
Tilleda wird erstmals gegen Ende des 9.Jh. als „Dullide“ im Hersfelder Zehntverzeichnis A erwähnt. Tilleda erscheint in den Urkunden stets als „curtis“ (Hof) und spielte neben den politisch bedeutenderen Pfalzen Allstedt, Wallhausen, Nordhausen und Pöhlde nur eine untergeordnete Rolle. Bewirtschaftung und Bebauung der Reichshöfe werden durch den um 800 erlassenen „Capitulare de villis vel curtibus imperii“ geregelt. Darin werden jährliche Abgabenmengen – servitia regis – festgeschrieben. 1 Servitie umfasste 600 Schweine, 60 Kühe, 100 Ferkel, 1000 Hühner, 1000 Eier, 1800 Käse, 200 Gänse. Zu Zeiten der Salier war Tilleda mit einer Abgabenmenge von 5 Servitien veranschlagt und zählte damit zu den Anlagen mittlerer Leistungsfähigkeit (demgegenüber steht Merseburg mit 8 Servitien).
Ende des 9. Jh. In Besitz der Liudolfinger, der Stammesherzöge der ostfälischen Sachsen, der Liudolfinger Heinrich I. wird im Jahr 919 König.
972 Schenkt Kaiser Otto II. Tilleda seiner armenischen Frau Theophanu als Mitgift. Mehrere Herrscheraufenthalte sind unter den Liudolfingern für Tilleda belegt: Otto II. 974, Otto III. 983, Konrad II. 1031, 1035 und 1036, Heinrich III. 1041 und 1042. Danach schweigen die Quellen für mehr als einhundert Jahre. In dieser Zeit des Niederganges der Königsmacht besetzt der sächsische und thüringische Adel große Teile ehemaligen Reichsgutes, der Versuch König Heinrichs IV. dem Verfall der Königsmacht entgegenzuwirken, endet in einem militärischen Konflikt mit der sächsischen Fürstenopposition. Aber erst nach dem zweiten Sachsenkrieg von 1112 und der Niederlage am Welfesholz gibt der König sein Vorhaben auf, im Harzraum Fuß zu fassen. Während Wallhausen von den Sachsen zerstört wurde, ist für Tilleda nichts Vergleichbares festzustellen.
1174 Hält sich Kaiser Friedrich I. vor seinem fünften Italienzug in Tilleda auf.
1194 Versöhnen sich Heinrich VI. und Heinrich der Löwe in Tilleda.
1220 - 1236 Wird unter dem Staufer Friedrich II. das Reichsgebiet am Harz endgültig aufgegeben, dass an die Grafen von Beichlingen geht.
1299 Der Ministeriale Barth von Tilleda, Vogt von Allstedt, verwaltet Tilleda für die Beichlinger Grafen. Bis 1420 sind die Herren von Barth im Besitz Tilledas, das sie als Reichslehen erhalten haben, auf sie folgt die Fam. V. Witzleben.
15. Jh. Die Anlage wird aufgegeben.
1871 Wiederentdeckung der Pfalz.
1935 - 1539 / 1958 Ausgrabungen
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Korf, Winfried - Die Königspfalz Tilleda | München, Berlin, 1993
  • Zunkel, Thomas - Burgen im Kyffhäuserland | Querfurt, 2005 | S. 45-53 ff
Webseiten mit weiterführenden Informationen
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 29.09.2014 [CR]