WIPRECHTSBURG
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Allgemeine Informationen
Die Bedeutung der Burg liegt darin, dass ihre Geschichte mit einer wichtigen Person des Mittelalters, Wiprecht von Groitzsch, verbunden ist. Sie kann als Ausgangspunkt für die ostdeutsche Kolonisation des heutigen Westsachsens gedeutet werden. Die Geschichte der Burg ist gut erschlossen. Neben den Erkenntnissen der archäologischen Grabungen stehen auch archivarische Quellen zur Verfügung. Darüber hinaus stellt sie ein Bindeglied der Burgenbautechnik von der Holz-Erde-Konstruktion zur Steinbauweise dar.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°09'34" N, 12°16'29" E
Höhe: 137 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Über die A9 - Kreuz Rippachtal - und die A 38 bis Abfahrt Leipzig-Südwest fahren. Weiter in nördliche Richtung auf der B 186 in bis zur B2 orientieren. Auf der B2 bis Pegau fahren und auf die Landstraße nach Groitzsch einbiegen. In Groitzsch ist die Burg gut ausgeschildert.
Unterhalb des Aufganges zur Burg einige Parkplätze.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Jederzeit frei zugänglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Wiprechtsburg
Quelle: Billig, Gerhard / Müller, Heinz - Burgen - Zeugen sächsischer Geschichte. | Neustadt a.d. Aisch, 1998
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
In den Jahren 1959 und 1967/68 erfolgte eine umfassende archäologische Ausgrabung auf dem Burggelände. Dadurch konnte die frühe Baugeschichte der Burg gut rekonstruiert werden. Insgesamt fünf aufeinander folgende Perioden konnten nachgewiesen werden.

Eine erste Burg gab es bereits im 10. Jh. Der Wall bestand aus einer hölzernen Rahmenkonstruktion, die mit Erde überdeckt und überformt wurde. Die Innenbebauung begann direkt hinter der Mauer. Nach einem Brand errichtete man eine zweite ähnliche Befestigung. Die Überreste von Grubenhäusern konnten dieser Bauphase zugeordnet werden.

1039 wurde der Burg-Siedlungskomplex als Groic erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist als Mittelpunkt eines Burgwardbezirkes anzusehen. 1073 ertauschte sich Wiprecht von Groitzsch den Burgwardsbezirk gegen seine Besitzungen in der Altmark.

Die Burg wurde im Zusammenhang mit der Schlacht bei Hohenmölsen 1080, in der Wiprecht von Groitzsch an der Seite Heinrich IV. gegen Rudolf von Schwaben kämpfte, erneut abgebrannt. Beim Wiederaufbau wurde ein riesiger Wall mit einer Basisbreite von 30 m errichtet. An der Innenseite wurde dieser von einer Kastenkonstruktion von 2,8 m Breite gehalten. Die Innenbebauung erfolgte zumindest teilweise aus Stein. Erhalten hat sich der Rest eines romanischen Wohnturmes mit 12 m Innendurchmesser und 2 m Mauerstärke. Kulturhistorisch interessant ist die Burgkapelle, eine sogenannte Rotunde, die böhmischen Einfluss verrät - Wiprecht war mit der Tochter des böhmischen Königs verheiratet. Der Bau dieser Gebäude ist um 1080 anzusetzen.

Die Erben Wiprechts hatten die Burg bis 1144 inne. Danach ging sie in den Besitz der Wettiner über. Zur Sicherung der Erbansprüche von Heinrich von Meißen führte Ludwig von Thüringen als Vormund 1224 einen Kriegszug in die Markgrafschaft. Dabei belagerte und beschädigte er die Wiprechtsburg. Die Wiederaufbauarbeiten erfolgten unter Verwendung anspruchsvollerer Baumaterialien wie Ziegelsteinen und glasierten Dachziegel. Das lässt auf ein gestiegenes Repräsentationsbedürfnis schließen.

Im Zusammenhang mit den thüringischen Erbfolgekriegen wurde die Burg 1296 durch Adolf von Nassau endgültig zerstört.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Billig, Gerhard / Müller, Heinz - Burgen - Zeugen sächsischer Geschichte. | Neustadt a.d. Aisch, 1998
  • Vogt, Heinz-Joachim - Archäologische Untersuchungen in der Burg Wiprecht von Groitzsch. In: Burgenforschung aus Sachsen. | 1992.
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    keine
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