BURG GIEBICHENSTEIN - UNTERBURG
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Allgemeine Informationen
Die Burg Giebichenstein besteht aus zwei Teilen. Zum einem aus der alten Oberburg, von der leider nicht viel erhalten ist, zum anderen aus der großräumigen Unterburg, die mit Graben und Rondellen ausgestattet ist und gut erhalten ist. Die Unterburg ist heute jedoch Bildungseinrichtung und nicht zugänglich!
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°30'10" N, 11°57'15" E
Höhe: 75 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle | Neuwerk 7 | D-06003 Halle (Saale)
Tel: +49 0345 7751 50 | Fax: +49 0345 7751 569 | E-Mail: Kunsthochschule Halle
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Halle erreicht man über die Autobahnen A9; A14; A38; A143.
Kostenlose Parkplätze unterhalb der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Außenbesichtigung jederzeit möglich.
Innenbesichtigung nicht möglich. (Kunsthochschule)
Eintrittspreise
k.A.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
k.A.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Burg Giebichenstein
  1. Oberburg
  2. Unterburg
Quelle: Schmitt, Reinhard - Burg Giebichenstein in Halle/Saale. | Müchen/Berlin, 1993
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Unter den Erzbischöfen Günther II. und Friedrich III. wurde die Unterburg in den Jahren 1445 bis 1464 errichtet. Günther II. hatte vorher die Burgen Lauchstädt, Liebenau und Schkopau zur Finanzierung des Baus verkauft. Ein Vorgängerbau der Unterburg ist archäologisch nicht erwiesen. Es ist aber anzunehmen, dass eine Vorburg oder ein Wirtschaftshof für eine so wichtige Burg existiert hat (eventuell die Alte Burg?). Die Ringmauer mit den Flankierungstürmen, der Burggraben und die innere Randhausbebauung entstanden in einem einheitlichen Bauprozess. Nur die östliche Ringmauer blieb, vom Torhaus abgesehen, frei von Gebäuden. In der Regierungszeit Erzbischof Johannes entstand das frei auf dem Burghof stehende Kornhaus.

Schon wenige Jahre nach der Fertigstellung der Unterburg wendete sich das Schicksal der Burg. Erzbischof Ernst von Sachsen, Bruder des durch die Reformation bekannten Friedrich des Weisen, ließ in Halle eine neue Residenz, das bastionierte Schloss Moritzburg errichten. Nach dessen Fertigstellung 1503, verlor die Burg Giebichenstein ihre Funktion als Residenz und diente bis ins 20. Jahrhundert als Verwaltungssitz des großen Amtes Giebichenstein. Bereits um 1500 haben die Residenzgebäude eine funktionelle Umwidmung zu Wirtschaftszwecken erhalten. der Westbau der Unterburg erhielt einen südlichen Anbau, das Brauhaus, während das Mushaus am nördlichen Ende zur Brennerei umgebaut wurde. 1514 siedelten die Erzbischöfe endgültig in die Moritzburg um.

Im 16. Jahrhundert verfiel die Oberburg immer mehr. Reparaturen wurden zum Teil nur noch in Holz ausgeführt. Ein Merian-Stich von vor 1636 zeigt den Palas als eine Ruine.

Im Dreißigjährigen Krieg besetzten die Schweden die Burg. Während der Besetzung fiel die Oberburg und Teile der Unterburg einem verheerenden Feuer zum Opfer. Seit dieser Zeit nutzte man die Oberburg nicht mehr.

1706 errichtete man an der Ostseite der Unterburg das barocke Herrenhaus. Der Amtsmann Ochs ließ die steinerne Brücke bauen. Weiterhin gestaltete er Burggraben und alte Burg zu einem Park um.

Seit dem 19. Jahrhundert wurden verschiedentlich Reparaturen, Abrissarbeiten im Sinne der Denkmalpflege und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. 1921 wurde die Stadt Halle Eigentümerin der Burg. Sie richtete in der Unterburg eine Kunstgewerbeschule ein, die eng mit dem Bauhaus verbunden war. Unter dem Architekten Paul Thiersch brach man in die Hofseiten der Gebäude große Atelierfenster in die Mauerfronten ein, während die Außenseite der Burg ihren mittelalterlichen Charakter behielt. 1958 wurde die Schule zur Hochschule.

Aus Anlass der 1000-Jahr-Feier der Stadt Halle führte Hans-Joachim Mrusek umfassende Ausgrabungen auf der Oberburg durch. Sie führten zur kompletten Freilegung der Ruine. Nach Beendigung der Grabungen entstand auf dem Gelände ein Freilichtmuseum und ein beliebter Aussichtspunkt über das Saaletal.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Billig, Gerhard - Die Burgwardorganisation im obersächsisch-meissnischen Raum. | Berlin, 1989
  • Mrusek, Hans-Joachim - Die Funktion und baugeschichtliche Entwicklung der Burg Giebichenstein in Halle (Saale) und ihre Stellung im früh- und hochfeudalen Burgenbau. (ungedruckte Dissertation). | Weimar, 1970
  • Schmitt, Reinhard - Burg Giebichenstein in Halle/Saale. | Müchen/Berlin, 1993
  • Wende, Michael - Burgenführer Deutschland: I. Östliche Bundesländer. | Stahnsdorf, 2002
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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