BURG FRECKLEBEN
 Weltweit | Europa | Deutschland | Sachsen-Anhalt | Salzlandkreis | Freckleben

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Es handelt sich um eine interessante Burganlage mit erheblicher romanischer und gotischer Bausubstanz. Viele Gebäude sind noch restaurierungsbedürftig. Besonders interessant sind die ungewöhnlich gut erhaltenen Wallanlagen und der Bergfried mit Drehspindelleiter. Man sollte Bekleidung zum Klettern anhaben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°41'50" N, 11°32'45" E
Höhe: 153 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Burg Freckleben | Tel: +49 034785 20288
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Die A 14 bis Abfahrt Plötzkau fahren. Dort in Richtung Alsleben orientieren. In Alsleben auf die Straße nach Hettstedt/Sandersleben wechseln und bis Sandersleben fahren. Im Ort rechts auf die Straße nach Freckleben abbiegen. Am Ende des Ortes Freckleben links in Richtung Burg einbiegen. In dem Gewirr von Gassen ist die Burg ausgeschildert.
Parkplätze vor der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Montag - Freitag: von 10:00 - 16:00 Uhr
Samstag & Sonntag: nach telefonischer Vereinbarung
Eintrittspreise
k.A.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
k.A.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Burg Freckleben
Quelle: Kukla, Karl Heinz - Die Burg Freckleben und ihre Baugeschichte. In: Wiss. Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Gesellschafts- und Sprachwissenschaften VIII/3, | S. 461-478
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Die Entstehung der ersten Befestigungsanlage in Freckleben ist zeitlich noch nicht genau einzuordnen. Eine erste urkundliche Erwähnung des Ortes 762 im Fuldaer Stiftungsbuch als Frekenlevo bestätigt das hohe Alter des Ortes. Möglicherweise sind die umfangreichen bis heute erhaltenen Wallanlagen noch auf diese Zeit zurückzuführen. Die Ausdehnung der Wallanlage umfasst eine Fläche von der mehrfachen Größe der späteren mittelalterlichen Burg. Das etwa ovale Burgareal hat in seinen größten Abmessungen eine Ausdehnung von 300 mal 600 Metern. Das in Spornlage gelegene Territorium ist an drei Seiten durch steile Hänge geschützt. Die Südseite wurde durch ein System von drei hintereinander gelegenen Wällen mit dazwischen gelegenem doppeltem Graben geschützt. Ein weiterer äußerer Wall liegt ca. 120 Meter südlich davon am natürlichen Abfall des Geländes. Das Erscheinungsbild der Wallanlage lässt eine karolingische Burg als möglich erscheinen.

Am 22. Oktober 973 bestätigt Kaiser Otto II. einen Gütertausch zwischen Erzbischof Adalbert von Magdeburg und Abt Werner von Fulda in dem Adalbert Freckleben erhält. Adalbert stirbt 981 auch in Freckleben. Man wird wohl annehmen können, dass zu dieser Zeit ein repräsentativer Adelssitz vorhanden war.

Im 12. Jahrhundert waren die Markgrafen der Nordmark aus dem Grafengeschlecht von Stade Eigentümer der Burg. Aus der Zeit ihrer Herrschaft stammt der Rundturm der Unterburg (Bergfried 1). Stilistisch ist er in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts einzuordnen, worauf seine wuchtige Baumasse, aber auch die einfachen romanischen Bauelemente hinweisen (Mauerstärke 3 m, Innendurchmesser 4 m, Mantelmauer 1,3 m, erhaltene Höhe 16 m) Neben dem Turm sind Teile der Ringmauer und das Kellergeschoss eines Wohngebäudes im Südosten der Burg aus der Zeit der Markgrafen erhalten.

Der letzte Vertreter der Familie von Stade, Graf Udo von Freckleben wurde am 15. März 1130 von den Mannen Albrechts der Bären in Aschersleben erschlagen. Kaiser Lothar III. zog die Herrschaft als herrenloses Lehen ein und vergab sie als Reichslehen. 1135 werden ein Eckerich von Frakenleve und ein Otto von Frakenleve urkundlich genannt. Im Rahmen eines Gütertausches erwarb Erzbischof Wichmann von Magdeburg Freckleben 1166 von Kaiser Friedrich I. An einer wichtigen Straße von Halle nach Aschersleben und Halberstadt gelegen, war sie ein wichtiges Bindeglied zwischen den erzbischöflichen Besitzungen.

Um 1200 wurde der Bergfried 3 errichtet. Der in den unteren vier Geschossen rechteckige Turm geht im 4. Obergeschoss in einen achteckigen Grundriss über. Das 3. und das 4. Obergeschoss sind mit Kamin und Aborterker ausgesprochen zu Wohnzwecken erbaut. Die nach außen weisende Front weist in diesen Etagen romanische Zwillingsfenster auf. Auch die übrigen Gebäude der Oberburg entstanden in dieser Zeit. Nördlich des Bergfriedes 1 entstand ein Gebäude, das durch stärkere Mauern auszeichnet und wahrscheinlich ein Wohnhaus war.

Bis 1296 wurde die Burg von Burggrafen verwaltet. Als der letzte Burggraf Walter V. von Arnstein in diesem Jahr in den Deutschritterorden eintrat, wurde das Amt nicht wieder besetzt. Die Herrschaft wurde an verschiedene Adelsfamilien als Lehen vergeben. Dabei wurde die Herrschaft mehrfach geteilt. 1479 kauften die Fürsten Waldemar und Georg von Anhalt den Familien Dorstädt und Strobart die Herrschaft ab und nahmen sie vom Erzbistum Magdeburg zum Lehen. Seit dem 16. Jahrhundert war die Herrschaft Freckleben eine Domäne.

Bei der anhaltischen Teilung im 17. Jahrhundert kam Freckleben an die Dessauer Linie. Zur Zeit der Domänenwirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert wurden die Wirtschaftsgebäude vielfach umgebaut und verändert.1896 fiel die Domäne an den Staat. Um 1900 wurde ein großer Rundturm (Bergfried 2) in der Unterburg abgebrochen. 1945 wurde die Domäne aufgeteilt und es entstanden mehrere Neubauernhöfe in den Burggebäuden.
Quelle: Kukla, Karl Heinz - Die Burg Freckleben und ihre Baugeschichte. In: Wiss. Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Gesellschafts- und Sprachwissenschaften VIII/3
Literatur
  • Dehio, Georg - Handbuch der Kunstdenkmäler. Der Bezirk Halle. | Berlin, 1976
  • Handbuch der historischen Stätten Deutschlands - Provinz Sachsen Anhalt. | Stuttgart, 1987
  • Kukla, Karl Heinz - Die Burg Freckleben und ihre Baugeschichte. In: Wiss. Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Gesellschafts- und Sprachwissenschaften VIII/3, | S. 461-478
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    k.A.
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 07.06.2014 [CR]